Ich hab dich gewarnt

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Sicht des Erzählers

Lillian unterließ sofort jede Art des Befreiungsversuches und ließ Fitchs Berührungen über sich ergehen. Langsam schob er sie zum Bett, ließ ihre Arme los um sie ins Bett zu drücken und kniete kurz darauf über ihr. Erneut hatte er ihre Arme im Griff, hielt sie ihr über ihrem Kopf zusammen und sah sie grinsend an. "Ein Mucks von dir und du wirst es bereuen, haben wir uns verstanden?", fragte er erregt und sie nickte schwach. Sie kannte diese Prozedur, doch hatte sie nie erwartet, diesen Satz mal von jemand anderem zu hören, als von Jake oder den Jungs. Sie wünschte sich, dass sie Jake niemals derart gereizt hätte, dann wäre sie jetzt nicht in dieser Position. Fitch zog ihr langsam das Kleid aus und sich selbst den Anzug. Er hatte ihre Arme losgelassen, sie hätte ihn jetzt von sich schubsen können, doch ein Blick von ihm genügte und sämtliche Fluchtpläne waren zerschlagen. Sie hatte langsam so eine Ahnung von wem Jake sein Vorgehen erlernt hatte. Sie schauerte, als sie seine nackte Haut auf der Ihren spürte, seine Lippen auf Ihren. Ihr Herz raste, als würde es einen Marathon rennen, sie bekam kaum Luft und ihre Panik stieg, als sie seine Errektion spüren konnte. "Hat Jake dich jemals so ruhig erlebt?", fragte er auf einmal und sie wusste nicht so recht, ob und wie sie antworten sollte. "Dein Schweigen reicht mir als Antwort.", raunte er zufrieden, bevor seine Lippen sich erneut ihrem Hals näherten und er sich hinab zu ihren Brüsten küsste, sich eine Zeit lang mit diesen beschäftigte und dann zurück zu ihren Lippen wanderten. Es war noch nicht viel passiert, dennoch hatte sie das Gefühl, dass das hier Jakes Strafen irgendwie übertraf. Vielleicht lag es auch daran, dass sie Jakes Strafen schon kannte, sein Verhalten kannte. Sie spürte, dass Fitch dem Eindringen sehr nahe war , was sie sich nur noch mehr verkrampfen ließ. Mit einem Mal entfernte er sich von ihr, nur um sie kurz darauf auf den Bauch zu drehen. Ihr entkam ein kaum hörbares Wimmern, welches von Fitch gekonnte ignoriert wurde. "So Süße, dann lassen wir den Spaß mal beginnen...", raunte er und sie spürte kurz darauf, wie er eindrang. Sie hatte alle Mühe, ihr von Schmerz geprägtes Stöhnen zu unterdrücken. Sie war wund von den letzten Malen und diese hatten sich zuletzt sehr gehäuft. Sie spürte ein erneutes mal, wie geschunden ihr Körper war und wie wenig Kraft sie eigentlich noch hatte. Sie fragte sich immer wieder, ob es noch einen Sinn hatte, sich gegen Jake zu wehren. Da musste doch mehr sein als das Leben bei Jake, das Schicksal musste doch noch mehr für sie bereithalten oder? Sie kannte die Antwort auf diese Frage nicht, doch sie hoffte, dass ihr Leben aus mehr bestehen würde, als aus Jakes Gefangenschaft. Immer wieder spürte sie Fitch's Lippen auf auf ihrem Körper, konnte seine Hände spüren, seine Bewegungen. Sie gab sich größte Mühe, diese Eindrücke auszublenden, versuchte Zuflucht in Erinnerungen an ihre frühe Kindheit zu finden, doch es gelang ihr nicht. Sie spürte, dass er zum Ende kam und erlaubte sich für eine Sekunde Erleichterung zu empfinden. Er ließ von ihr ab, zog sich seine Unterhose an und legte sich anschließend wieder neben sie. Er zog sie in seine Arme und damit unter die Decke, hielt sie fest und raunte, "Schade, dass ich dich nicht behalten kann, du bist in jeglicher Hinsicht perfekt.". Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken, sah Jake das auch so? Hatte er sie deshalb ausgewählt und ließ sie nicht mehr gehen? Sie spürte, wie Fitch ruhiger wurde und letztlich einschlief. Sie wagte und schaffte es, sich unbemerkt aus seinem Griff zu befreien. Sie zog sich ihre Kleidung wieder an und nahm die Heels in die Hand, sie wollte ihn auf keinen Fall wecken. Sie schlich sich leise aus dem Zimmer und stand nun völlig ahnungslos auf dem Flur. Wo sollte sie hin? Weglaufen konnte und wollte sie nicht, aber sie wollte die Nacht auch nicht mit Fitch in einem Bett verbringen. Sie schlich den Flur entlang, öffnete leise Türen und sah hinein. Hinter der vierten Tür entdeckte sie ein Gästezimmer. Sie ließ die Tür offen, wenn er sie suchen sollte, wollte sie, dass er wusste, wo sie war. Schon allein aus dem Grund, dass ein einziger Fehler Jake sauer machen würde, wenn das hier nicht bereits einer gewesen war. Erschöpft ließ sie sich in das Bett fallen und war innerhalb weniger Minuten eingeschlafen. Geweckt wurde sie von einem Räuspern, welches ihr sehr bekannt vorkam. Sie riss die Augen auf, saß kerzengerade und sah einen sehr wütenden Jake vor sich. Ängstlich wich sie etwas zurück, doch er war schneller, packte sie am Arm und zog sie aus dem Bett, sodass sie vor ihm stand. Es folgte eine Ohrfeige und ein "Ich habe dich gewarnt." Damit zog er sie hinter sich her, hinunter in den Saal, welcher bei Tageslicht noch viel opulenter wirkte, als ohnehin schon. "Hab sie, wir können fahren.", zischte Jake und erst jetzt sah Lillian, dass alle anderen ebenfalls anwesend waren. Mit strengem Gesichtsausdruck musterten sie sie, doch sie hatte keine Ahnung, was vor sich ging. Nur Fitch stand mit einem breiten Grinsen im Türrahmen und verabschiedete die Truppe. Jake schob Lillian unsanft in den Wagen, wobei sie sich den Kopf anschlug und vor Schmerz scharf die Luft einzog. Sie fand sich erneut zwischen Dimetri und Alistair wieder, welche sie abermals festhielten. Die ganze Fahrt über wurde geschwiegen, die Spannung in der Luft war zum Greifen nahe und Lillian beschlich ein sehr ungutes Gefühl. Sie hatte doch getan was Fitch von ihr wollte, lag sein Verhalten wirklich daran, dass sie nicht in seinem Bett geschlafen hatte? Sie beschloss ihn zu fragen, auch wenn sie Angst hatte. "Jake...", murmelte sie und sah zu ihm auf, seine Augen waren vor Wut viel dunkler als sonst und er unterbrach sie direkt, "Halt deine Klappe, wenn ich mit dir fertig bin, wirst du nie wieder sprechen, ohne meine Erlaubnis, geschweige denn, es wagen mich anzusehen.", ging er sie an und sie verstummte sofort, ließ ihren Blick sinken und betete, dass er ihr zuhören würde, wenn sie ankamen. Sie erhaschte einen Blick nach draußen und stellte fest, dass sie bereits das Tor zum Fabrikgelände passiert hatten.

At the End of FallWhere stories live. Discover now