Zukunftschicksal

1K 69 10
                                    

Oh mein Gott konnte er bitte sterben?
Seine Wangen glühten und er konnte die Hitze bis hoch zu seinen Ohren spüren.
In so einer peinlichen Situation hatte er sich sein ganzes Leben noch nicht befunden.
Ohne Frage war es das was nicht gesagt wurde, aber jeder wusste es in diesem Augenblick.
Er war ja schon schockiert gewesen das die beiden überhaupt irgendwas miteinander hatten. Doch das sie zur selben Zeit auch noch aufeinander trafen und dann noch Kuros letzter Satz.
Tsuki würde ihn definitiv schlagen, ach was, windelweich prügeln würde er ihn. Das er nicht einmal sein überlautes Organ zügeln konnte. Mit seiner direkten Art würde er sie beide nochmal ganz schön in die Predulie bringen.
Mit immer noch hochroten Gesicht legte er sich hin und zog die Bettdecke über den Kopf um am liebsten zu verschwinden.
Wie konnte es sein das ihm sowas ständig passierte.
Er lag einige Zeit da und schämte sich und malte sich schon seufzend aus wie er ihren beiden Capitänen morgen unter die Augen treten musste. Irgendwann bekam er mit wie sich die Tür öffnete und wieder schloss und verstand da erst, das es wohl Kuro sein musste.
Was in aller Welt hatte der denn noch so lange gemacht? Er war so schnell wie möglich geflüchtet, aber Kuro.                                                                                                                                            
"Oh man bin ich müde", meinte Kuro gähnend und warf seine Sachen auf seine Tasche.
"Habt ihr noch Details ausgetauscht oder was in aller Welt hast du noch so lange gemacht", fragte Tsuki sarkastisch und obwohl die Schmach immer noch an ihm klebte, wollte er es doch irgendwie wissen.
Mit einem Stöhnen kam er unter der Decke hervor und sah seinen Freund fordernd an.
Dieser schien womöglich gar kein Schamgefühl zu haben, denn er wirkte nur etwas müde.
"Na du bist ja sofort abgehauen, ich wollte die Situation wenigstens noch ausnutzen um ein paar Dinge zu erfahren", erklärte Kuro ruhig und trocknete seine Haare mit einem Handtuch.
Tsuki stöhnte, typisch.
"Wie kannst du in der Situation überhaupt daran denken was du peinliches von dem anderen erfahren kannst, ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. "
"Hat man dir auch eindeutig angesehen, glaub mir. Aber Sugawara war es glaube ich auch ziemlich unangenehm".
"Das war es doch allen oder"?
"Ach so schlimm fand ichs gar nicht. Schließlich wissen wir von ihnen und sie von uns, also alles paletti. Auch wenn euer Capitän etwas geizig mit Informationen war. "
Kuro setzte sich zu ihm auf die Schlafmatte und mit einem verwirrten Blick kruschelte er mit der Decke herum als wenn er über irgendwas nachdachte.
"Was hat er dir gesagt"?
"Das sie schon eineinhalb Jahre zusammen sind", kam es etwas leiser von dem älteren und er sah ihn jetzt direkt an.
In seinen Augen sah er leichte Unsicherheit und Melancholie.
Dieser Anblick machte ihm gerade mehr Gedanken als die Tatsache das seine Capitäne wohl schon eine halbe Ewigkeit ihre Beziehung vor dem ganzen Team geheim hielten.
Wieso machte das Kuro denn so fertig?
"Bist du gar nicht überrascht"?, fragte der schwarzhaarige und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Ähm doch, also ja, es ist... Es wundert mich wie sie das hinkriegen, aber... Nicht so sehr wie dich scheinbar".
Kuro sah ihn ertappt an, er hatte wohl ins Schwarze getroffen.
"Ich weiß nicht es macht mich eben nachdenklich. Die beiden sind sonst so Ofen in allem, es muss einen verdammt guten Grund geben warum sie es für sich behalten."
"also am Team kann es nicht liegen, spätestens seit das Freak-duo sich geoutet hat sollten sie sicher sein das das für alle klar geht."
"Das macht es nicht gerade einfacher, dann muss es vielleicht einen tiefsitzenderen Grund geben."
"Vermutlich aber was interessiert dich das so sehr?", frage Tsuki neugierig und sah seinen Freund erwartungsvoll an.
"Ich würde einfach gern verstehen aus welchen Grund man es in Kauf nimmt die Liebe seines Lebens zu verleugnen und damit tagtäglich zu verletzen und wie sie es schaffen trotzdem glücklich zu sein."
Die Worte hinterließen echt ein Eindruck bei Tsuki und überraschten ihn auch gleichzeitig.
Wie tiefgründig sein Freund doch sein könnte.
Eine Weile blieb es still zwischen ihnen, als würden die schweren Worte die ja eigentlich nicht mal sie betrafen zwischen ihnen immer größer werden.
Tsuki konnte spüren wie Kuro mit sich rang.
Er war so still wie noch nie.
So kannte er ihn nicht.
So war er eigentlich auch nicht.
Das machte ihm Angst.
Vorsichtig sah er zu ihm hinüber und war nur noch mehr schockiert.
Er starrte verbissen auf eine Stelle auf der Decke.
Was in aller Welt war denn in den gefahren?
Das waren doch die Beziehungsprobleme der anderen nicht die ihren?
Er musste ihn aus dieser seltsamen Stimmung herausholen sofort.
Worte kamen ihm fehl am Platz vor, ein tätscheln war genauso undenkbar.
Ohne länger darüber nachzudenken tat er das was ihm am sinnvollsten und effizientesten erschien.
Mit einer Bewegung zog er den schwarzhaarigen in eine feste Umarmung und strich durch seine feuchten Haare.
"Das sind nicht wir. Zwischen uns ist alles ok.
Unsere Familien und unsere besten Freunde wissen das ist das wichtigste und auf die Meinung aller anderen können wir echt hinwegsehen."
So emotional war er sonst nicht, allgemein umarmte tsukishima selten Leute doch hier und jetzt kam ihn es richtig vor.
Kuro war noch warm von der Dusche und zunächst etwas steif.
Doch als er seine Worte hörte und das sanfte streicheln registrierte lehnte er sich in die Umarmung und wirkte gelöst.
Für einige Zeit blieben sie in dieser Position.
Wortlos.
Nur das sanfte Geräusch von tsukis Händen die über Kuros Rücken strichen war zu hören.
Irgendwann es hätten Stunden vergehen können fand Kuro die Worte wieder und seufzte tief auf.
"Du hast ja recht. Nur weil es bei ihnen  nicht klappt muss das ja nicht unser Schicksal sein."
Beide ließen sich auf die schlafmatte sinken ohne einander loszulassen.
"Wird es nicht, ganz bestimmt nicht."

Kurotsuki Gemeinsam statt einsamWhere stories live. Discover now