Regeln und günstige Umstände

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Als Kuro Tsuki wieder los lies musste er ein bisschen schmunzeln. Auch wenn er selbst den anderen mehr als vermisst hatte, sah man Tsuki an das die Sehnsucht ihm doch wesentlich mehr zugesetzt hatte. Er konnte gar nicht die Finger von ihm lassen.
Immernoch hielt er den Zipfel seiner Jacke umklammert.
"Seit ihr gut hergekommen", fragte er beiläufig und besah sich seinen Freund nun genauer.
Er trug eine blaue Jeans, einen schwarzen Gürtel ein weißes T-shirt und eine dunkelblaue Schweatshirtjacke. Einfach, wirkte an ihm aber durchaus anziehend. Kuro nahm sich vor nachher beim verlassen des Zimmers einen unauffälligen Blick auf seinen Hintern zu werfen, den er schon viel zu lange nicht mehr begutachtet hatte.
"Ja, waren zwar fast zu spät dran weil der Knirps verschlafen hat, haben es dann aber doch nocht geschafft", sagte Tsukishima und verdrehte leicht die Augen über seinen unpünklichen Teampartner.
"Hauptsache ist doch das ihr endlich da seit. Das Haus ist echt mega cool und voll großzügig von Oikawa das er es uns zur Verfügung stellt."
"Ja ist echt ganz schön hier", meinte Tsuki und biss sich auf die Lippen. Er benahm sich irgendwie sonderbar wie er so mit seinen Fingern an seiner Jacke fummelte, auf seiner Lippe kaute und ihn immer wieder mit glasigen Augen ansah.
"Ist irgendwas", fragte er und strich ihm langsam über die Wange die sich sofort rot färbte.
Dann zog der blonde Junge ihn plötzlich am Kragen zu sich und drückte seine Lippen auf die seinen.
Kuro grinste in den Kuss.
Das war es also.
Er erwiderte gerne den ausgehungerten Kuss und und griff in seinen Nacken um durch seine blonden Haare zu streichen.
Gerade als Kuro ein paar warme Hände an seiner Hüfte spürte wurden sie von einem Räuspern unterbrochen.
Erschrocken sahen sie zur Tür und stoben auseinander.
"Wir sollen uns alle im Wohnzimmer sammeln", sagte Kenma und sah sie beide etwas überfordert an.
Wahrscheinlich war er an diesen Anblick noch nicht ganz gewöhnt.
Der Zuspieler verlies ohne eine Antwort abzuwarten wieder die Türschwelle und ging zurück zum Wohnzimmer.
"Wir sollten echt ein bisschen vorsichtiger sein", sagte Kuro lächelnd und zog ihn schon in Richtung Tür doch Tsuki blieb wie angewurzelt stehen.
"Was ist", fragte er und zog wieder an seiner Hand.
Tsukis Augen verdunkelten sich.
"Hast du es drauf angelegt", fragte er und sah ihn ernst an.
"Ähm schon vergessen du hast mich geküsst", sagte er und war etwas verwirrt.
"Und du hast es nicht drauf angelegt das man uns zusammen sieht"?
Jetzt machte ihm Tsukishima wirklich Angst, was sollte dieses bescheuerte Gelabber?
"Hey, jetzt mach mal n Punkt entschuldige das ich meinen Freund nach drei Wochen begrüßen wollte".
Sein Gegenüber wollte etwas erwidern doch Kuro lies ihn nicht zu Wort kommen.
Sie hatten sich erst 5 Minuten gesehen und schon warf er ihm wieder irgendetwas an den Kopf, was mehr als an den Haaren herbeigezogen war.
Was verdammt sollte das?
War er wirklich so panisch das irgendwer herausfinden würde das sie zusammen waren?
Das war doch lächerlich oder?
Er fand es zumindest übertrieben.
"Außerdem habe ich extra Rücksicht auf dich genommen und dich nicht vor den anderen umarmt, weil das dem Herren hier ja peinlich sein könnte".
Jetzt völlig in Rasche entriss er Tsuki seine Jacke und lies ihn einfach stehen.
Man der sollte echt mal seine Panik loswerden sonst würden das ein paar ziemlich unentspannte Tage werden.

Oh Mist das war nach hinten losgegangen.
So hatte er das gar nicht gemeint.
Scheiße, scheiße, wieso konnte er nicht einmal vorher über das nachdenken was da aus seinem Mund kam. Wieso brachte ihn dieser schwarzhaarige Kerl immer so aus dem Konzept das er seine Intelligenz vollkommen über Bord warf.
Tsuki raufte sich die Haare, nahm die Brille ab und strich sich seufzend übers Gesicht.
Oh wie sollte er das wieder gut machen?
Trotzdem musste er jetzt zu den anderen ins Wohnzimmer, weiß der Teufel was die jetzt wollten. Er fühlte sich zwar überhaupt nicht in der Lage dazu eine gleichgültige Miene aufzusetzten und in der Gruppe mit Kuro zu stehen, doch was blieb ihm anderes übrig.
Mit wenig Lust und einem zwicken in der Magengrube verließ er schließlich doch das Zimmer und ging zum Rest zurück.
Alle hatten sich um den Tisch gesetzt und Oikawa stand an der Kopfseite. Er wirkte etwas wie der Anführer ihres Teams was nicht nur Tsukishima missmutig hinnahm. Aber letztendlich war es sein Haus, oder besser gesagt das seiner Familie und er hatte wohl einige Dinge zu sagen.
Allein deshalb lies er sich neben Yamaguchi nieder der ihn sofort besorgt ansah doch er winkte schnell ab.
"Also da wir jetzt endlich alle da sind, darf ich euch hier alle herzlich begrüßen", fing Oikawa mehr als förmlich an, was er auch sehr zu genießen schien, bekam jedoch gleich von Iwaizumi die Retourkutsche.
"Ey, wir sind hier nicht im Gericht, sag was wichtig ist, sonst mach ich das".
Ein allgemeines Gelächter ging durch ihre Runde und jeder war dem schwarzhaarigen im Moment zu Dank verpflichtet.
"Ähm ja, also gut, dann die Kurzversion", gab Oikawa leicht gekränkt wieder und setzte erneut an.
Im allgemeinen kamen nur ein paar Infos und Regeln dran.
Wie zum Beispiel das man das Haus nur mit Socken betreten durfte, das sie die Küche und das Bad selbst sauber halten mussten und so weiter. Aber es gab auch erfreuliches. Die Haushälterin hatte für sie eingekauft und würde sie auch die folgenden Tage mit Lebensmitteln versorgen, allerdings blieb das Kochen an ihnen hängen.
"Wir werden einfach einen Küchendienst einteilen, damit jeder von uns mal dran ist", schlug Suga vor und begann gleich damit einen Plan auszuarbeiten.
"Gut, ansonsten bleibt nicht mehr viel zu sagen, außer das es im Haus 8 abgetrennte Schlafzimmer gibt und zwei Bäder. Die Wannen kann man jeweils zu viert benutzen. Wenn ihr noch was wissen wollt, dann scheut nicht mich zu fragen", sagte der Dirttklässler abschließend und grinste.
Daraufhin ging ein allgemeines Getummel los, da jeder zuerst seine Sachen ins Zimmer bringen wollte.
Widerwillig stand auch Tsukishima auf und schnappte sich seine Tasche, dabei sah er sich nochmal um, um mit den Augen seinen Freund zu suchen.
Er entdeckte ihn auch, jedoch versetzte das seinem Herz einen Stich.
Kuro sprach mit einem ihm fremden Mädchen.
Das musste wohl diese Michi sein. Unter den restlichen Leuten hatte er sich nichtmal sofort als Mädchen erkannt, was wohl an ihrer grauen weiten Baggyhose, dem weißen Top und der schwarzen Mütze lag. Außerdem trug sie eine engsitzende rote Nekomajacke.
Sie war schlank und jetzt verstand er was Kuro mit jungenhaft gemeint hatte. Unter dem Top zeichneten sich nur spärlich Brustrundungen ab, dafür besaß sie trainierte Oberarme und einen flachen Bauch. Abgesehen von ihren langen grauen Haaren war fast nichts an ihr mädchenhaft.
Der schwarzhaarige lachte gerade über irgendwas was sie gesagt hatte und Tsuki war augenblicklich verstimmt. Und obwohl er mit ihr noch kein einziges Wort geredet hatte, konnte er sie jetzt schon nicht leiden.
Gott sei Dank kamen in diesem Moment ihre beiden Managerinnen auf das Mädchen zu und sie verabschiedete sich. Mit einem Handschlag. Eher gesagt einen Gruß.
Alter wie lange kannten die sich schon, drei Wochen?
Die Augen verdrehend wandte er den Blick ab und stiefelte in einen der Flure.
Für die rechte Seite entschieden sich außerdem Kenma und Yamaguchi, Kageyama und Hinata und die drei Mädchen die sich ein Zimmer teilen würden.
Er konnte das Gefühl das sich im Moment in seinem Bauch breit machte gar nicht recht beschreiben aber er fand es mehr als unangenehm.
Seufzend legte er seine Tasche neben die Tür und öffnete erstmal die große Fenstertür um frische Luft hereinzulassen. Dann öffnete er einen der Einbauschränke und zog die schweren Schlafmatten heraus.
"Wird komisch sein nicht mit dir in einem Zimmer zu schlafen", meinte plötzlich Yamaguchi von der Tür aus und sah ihm etwas wehleidig an.
Tsuki wusste nicht was er darauf sagen sollte. Natürlich waren er und Tadashi ein eingespieltes Team und er  konnte verstehen das der andere es unangenehm fand jetzt mit Kenma in einem Zimmer zu schlafen, wobei er den anderen Zuspieler fast gar nicht kannte.
In diesem Moment war er sich schon nicht mehr sicher, ob das hier wirklich eine gute Idee war.
"Keine Sorge du kannst ihn nach den paar Tagen sofort wiederhaben", hörte er aufeinmal Kuros Stimme und lies vor Schreck die Matte fallen.
Er stand neben Tadashi in der Tür und sah ihm intressiert aber mit unerklärlichen Blick zu.
"Ähm das also, ich hab das nichts so...", versuchte Tadashi die Situation zu entschärfen ging jedoch immer wieder einen Schritt zurück und ging schließlich lieber als das auszuführen.
Kuro schloss die Tür und trat ins Zimmer, den Blick immer noch auf ihn gerichtet und das machte Tsuki allmählich nervös.
Er hatte das Gefühl etwas sagen zu müssen.
Doch wie? Ohne das es schmalzig klang oder zu untergeben.
"Tut mir leid wegen vorhin, war nicht so gemeint", beschloss er es auf direktem Weg.
"Okey, ist ja schon mal ne nette Abwechslung das dus alleine einsiehst und dich auch noch entschuldigst", sagte Kuro und klang dabei etwas gehässig. Doch als er im nächsten Moment mit anpackte und die Schlafmatte an seinen Platz zog, nämlich genau neben der anderen, schien das ein Friedensangebot zu sein.
Tsuki knirschte zwar mit den Zähnen bei seinem Kommentar musste sich aber eingestehen das er nun mal allen Grund hatte darauf herumzuhacken, hatte er doch in der Vergangenheit ziemlich viel verbockt.
Gerade als er das Bettzeug aus dem Schrank holen wollte wurde er plötzlich an die Wand gedrückt und bevor er wusste was geschah pressten sich auch schon warme Lippen auf seinen Mund.
Nach einem kurzen scheuen Kuss sah ihn Kuro wieder direkt an.
"Das vorhin war ja kein richtiger Kuss", meinte Kuro grinsend und strich sachte über seinen Nacken was ihm eine Gänsehaut einbrachte.
Kei lag ein bestimmter Satz auf der Zunge doch er scheute sich ihn auszusprechen. Allerdings dachte er zu spät dran seinen Blick zu kontrollieren und natürlich bemerkte ihn Kuro.
"Du bist so wahnsinnig offensichtlich Prinzessin", sagte er lachend und Tsuki wurde rot.
"Bin ich gar nicht", maulte er und verschränkte die Arme vor der Brust und sah zur Seite.
"Doch bist du, aber eins ist deinen übervorsichtigen Augen entgangen", flüsterte Kuro lächelnd und fing an seinen Hals zu küssen.
"Und was wäre das", fragte Kei und sein Tonfall wurde milder, was er wohl Kuros Küssen zu verdanken hatte, die seinen Kopf schwindelig fühlen liesen.
"Eins hat Oikawa wohl vergessen zu erwähnen", murmelte er.
"Alle Zimmer haben dicke Wände und was wohl am wichtigsten ist..." Kuro machte eine Pause und schob seine Hand hinten in seine Jeans.
"jedes besitzt einen Schlüssel zum Zusperren".

Kurotsuki Gemeinsam statt einsamWhere stories live. Discover now