Geheime Dinge

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Tsukishima sah weiterhin in die Dunkelheit. Eigentlich waren Kuro und Kenma doch unmittelbar hinter ihnen gewesen, wo zum Geier blieben die denn jetzt. Alle anderen hatten sich vor dem Schrein versammelt und auch viele der Dorfbewohner tummelten sich auf dem Platz davor.
"Hey wo sind denn Kuro und Kenma", hörte er auf einmal eine weibliche Stimme hinter ihm fragen und seine Stimmung sank auf den Tiefpunkt.
"Wo wohl", grummelte er und verschränkte die Arme. Die hatte ihm ja gerade noch gefehlt.
"Sie sollten als Schlusslicht gehen oder? Hoffentlich haben sie sich nicht verlaufen", meinte Michi unsicher und stirch sich eine Strähne hinters Ohr während sie genau wie er in Richtung Wald sah.
"Und selbst wenn, was gehts dich an".
Er hatte sich wirklich zusammen reisen wollen, aber das sich dieses Mädchen schon wieder einmischte machte ihn einfach wahnsinnig.
Man merkte das seine feindseligen Worte nicht spurlos an ihr vorbeigingen doch sie sagte nichts dazu.
Eine Weile blieb es still zwischen ihnen doch dann sprach Michi mit leisen Worten und zum ersten Mal klang sie aufrichtig.
"Tut mir leid das ich dich vorhin so angegangen bin, es hat nichts mit dir zu tun gehabt, ich hab blos schon einiges hinter mir und bin deswegen wohl etwas schnell in die Luft gegangen. Eigentlich kenn ich dich gar nicht und weiß nichts über deine Beziehung zu Kuro, ich bin auch keine Homophobe Radikalin falls du das denkst. Ich weiß nur wie schlimm es enden kann wenn man sich zum falschen Moment outet, ob gewollt oder ungewollt. Ich will das ihr bedenkt das euer Outing nicht nur euch betrifft, auch eure Freunde, eure Teams und eure Familie werden da mit reingezogen und bevor das passiert solltet ihr euch ganz sicher sein das ihr das wollt. Und ob es euch das wert ist. "
Tsuki dachte eine Weile über ihre Worte nach, sie hatten sich noch kein einziges Mal angesehen waren ihre Blicke doch weiterhin auf den Wald geheftet. Auch wenn die Entschuldigung ernst gemeint klang so stellte sie Tsukishima doch nicht ganz zufrieden.
"Wieso erzählst du nicht einfach was los ist, das würde es einfacher machen dich und deine Bedenken zu verstehen".
Keine Antwort. Es blieb solange ruhig das Tsuki irgendwann zu ihr hinüber sah. Michi hatte den Blick vom Wald abgewandt und sah stattdessen auf ihre Schuhe. Ihre Finger knetete sie wahrscheinlich unbewusst und sie wirkte wie ein gerügtes Kind, das etwas ausgefressen und nicht mit der Sprache rausrücken wollte wie genau es das angestellt hatte.
Er rechnete schon gar nicht mehr mit einer Antwort als doch noch eine kam.
"Das will ich nicht, ich habe Angst. Angst davor das alles noch einmal von vorne anfängt und ich alles verliere, nochmal. Das ist es mir nicht wert, tut mir leid".
Das war zwar eine Antwort aber irgendwie inhielt sie nicht gerade mehr Informationen.
Doch bevor er etwas erwidern konnte trat Kenma aus dem Wald und Michi rannte zu ihm.
"Hey was habt ihr denn so lange gemacht und wo ist Kuro"?
"Wir haben uns ein bisschen verquatscht und irgendwann ist er zurückgefallen, aber er kommt sicher gleich."
Kenma sah Tsuki kurz an und in seinen Augen schimmerte ein tieferer Sinn der sich ihm jedoch nicht erschloss.
"Na gut, dann wird er sicher gleich da sein. Komm wir gehen zu den anderen die machen sich bestimmt auch schon Sorgen", meinte Michi und gmeinsam gingen die beiden an ihm vorbei.
Kei vergrub seine Hände in den Taschen, er wartete eine geschlagene Minute dann ging er ohne zu überlegen auf den Weg zu den sie gekommen waren.

Er musste ein ziemlich großes Stück laufen bis er Kuro schließlich auf einem großen Felsen sitzend fand. Der schwarzhaarige saß etwas abseits des Weges und hätte er nicht die kleine Laterne dabei gehabt wäre er vielleicht an ihm vorbei gelaufen. So war er einfach dem leichten Flackern gefolgt.
"Was machst du hier? Ich hab mir Sorgen gemacht, wieso bist du nicht mit zum Schrein gekommen", setzte er verärgert an und Kuro zuckte erschrocken zusammen.
"Ach hey du bists, komm setz dich, ist ein schöner Fleck hier".
Widerwillig setzte sich Tsuki zu dem Blocker auf den rauen Felsen.
Auf den zweiten Blick war das wohl wirklich nicht der schlechteste Platz. Man konnte über die Baumwipfel hinweg auf die umliegenden kleinen Dörfer sehen, doch alle Aufmerksamkeit zog wohl doch der kugelrunde Vollmond auf sich der hoch am Himmel stand. Ein paar kleinere Sterne waren auch auszumachen doch die Hauptrolle spielte ganz eindeutig die helle Scheibe die den Nachthimmel auf eine mystische Art erleuchtete.
"Ich hab mit Kenma geredet. Hab ihn gefragt wie er zu Michi steht und ob da mehr zwischen ihnen ist. Er hat ein paar schwammige Antworten gegeben doch am Ende ist er ziemlich ernst geworden", sagte Kuro und lehnte sich entspannt zurück während er über die Landschaft sah.
"Er schien auch etwas unterkühlt als er vorhin aus dem Wald kam, habt ihr euch gestritten"?
"Nein, so kann man das nicht sagen, aber mir ist trotzdem was klar geworden".
"Und was"? Tsuki rutschte näher und Kuro drehte sich zu ihm.
"Was ist wenn wir bei der Sache mit Michi zu egoistisch sind. Was wenn sie einen guten Grund hat, das sie uns ihre Geschichte nicht erzählt."
"Sie muss einen guten Grund haben wenn sie so ein Geheimnis daraus macht. "
"Ja und das ist der springende Punkt. Wieso bohren wir dann immer weiter nach, wenn es etwas wäre das uns etwas angehen würde, hätte sie es uns doch schon lange gesagt, also zumindest mir. Ich bin schließlich ihr Captän."
"Dann willst du es also gar nicht mehr wissen? "
"Nein, ich denke ich werde es einfach akzeptieren. Jeder hat Dinge die er vor anderen geheim hält und das ist auch gut so", sagte Kuro und lächelte ein wenig.
"Aber sie weiß von uns und sie hat bereits deutlich gemacht das sie das nicht gut findet", erinnerte ihn Tsukishima.
"Ja das stimmt, aber denk doch mal nach, sie hat des öfteren betont das es ihr wichtig ist, das Freunde, Familie und Team da nicht mit reingezogen werden. Sie würde gegegn ihre eigenen Prinzipien verstoßten wenn sie es weitererzählen würde. Sie hat es vielleicht nicht so gewollt doch sie hat nun ein weiteres Geheimnis das sie bewahren muss".
"Vielleicht hast du Recht".
Tsuki sah in Richtung Dorf wo laute Stimmen zu hören waren.
Kuro zog ihn plötzlich an sich sodass er nun zwischen seinen Beine saß.
"Ich bin froh das ich dich hab und egal wie schwierig es auch wird, ich werde immer zu dir stehen". Tsuki schmunzelte über die rührseligen Worte.
"Ich glaube dir tut diese romantische Stimmung hier gar nicht gut, du bist so melancholisch", zog Kei seinen Freund auf und selbst Kuro musste lachen.
"Ja vielleicht, aber wenn du schon mal hier bist und wir hier auch noch allein sind, sollten wir das ausnutzen", flüsterte Kuro kichernd und zog Tsuki an sich.
Seine warmen Lippen legten sich auf seine und ein gefühlvoller Kuss entstand der sie beide wärmte. 
Tsuki verlor sich immer weiter in dem Kuss und seine Welt schien sich  nur noch um Kuro zu drehen.
Plötzlich spürte er die Kälte nicht mehr. Hörte nicht mehr das Rascheln der Blätter im Wind und sah auch  nicht mehr den Nachthimmel.
Nein, er spürte Kuros Hände auf seinen Hüften seinen Herzschlag unter seinen eigenen Fingern, hörte die Laute die ihre Zungen machten wenn sie lustvoll miteinander über die Oberhand kämpften und ihrer beider Atem der sich immer weiter zuspitzte und eher zu einem aufkeimenden Stöhnen wurde.
In seinem Inneren schwoll ein hungriges Verlangen an das gestillt werden wollte, zulange war es her das sie beide eins gewesen waren.
Sein gesunder Menschenverstand sagte ihm zwar das sie hier in einem fremnden Waldstück waren und das es definitiv keine gute Idee war, da sie hunderpro von irgendwem erwischt werden würden, aber wer konnte dieser sexy Katze blos widerstehen?

Kurotsuki Gemeinsam statt einsamWhere stories live. Discover now