kosmische Gesetze

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Gabriel erhaschte bloß einen kurzen Blick auf Michael, wie er in die Dunkelheit fiel und verschwand, ehe er einen weiteren Schlag Luzifers ausweichen musste. "Sieht so aus als würde dir der große Michael diesmal nicht zur Hilfe eilen können.", rief dieser hämisch, der Michaels Fall ebenfalls gesehen hatte. Gabriel, der sich vom ersten Schock schnell wieder erholt hatte, ließ sein Schwert auf Luzifer herab fahren. "Ich brauche seine Hilfe nicht, ich werde auch alleine mit dir fertig.", rief er zornig, doch sein Schlag wurde mit Leichtigkeit von Luzifer pariert. Er rammte Gabriel seine Schulter gegen die Brust und dieser taumelte einige Meter zurück, und wäre beinahe mit einer der roten Seelen zusammen gestoßen, die er gerade noch rechtzeitig mit einem Schwerthieb teilen konnte, ehe sie ihm schaden konnte. "Ihr brecht jegliches kosmische Gesetzt mit dem Einsatz dieser Seelen.", knurrte er und fuhr erneut auf Luzifer herab, der bloß amüsiert grinste. "Kosmische Gesetzte? Wann haben uns jemals kosmische Gesetzte interessiert? Es ist eure Aufgabe, diese durchzusetzen, die Aufgabe eurer ach so ehrenwerten Seraphim. Unsere Aufgabe ist es, sie zu sabotieren. Und während wir unsere Aufgabe erstklassig erfüllt haben, habt ihr auf ganzer Linie versagt. Schöne Hüter der kosmischen Ordnung seid ihr.", spottete er, während er Gabriel lauernd umkreiste, nur darauf wartend, das dieser seine Deckung fallen ließ. Doch Gabriel hatte nicht vor ihm diesen Gefallen zu tun. "Wir werden euch wieder schlagen, ebenso wie damals, bei eurer lächerlichen Rebellion.", konterte er und hob sein Schwert, bereit jederzeit anzugreifen, sollte sich ihm eine Gelegenheit bieten. Luzifer behielt sein höhnisches Grinsen bei. "Das denkst du wirklich immer noch? Sieh dich doch nur um, Gabriel. Ihr verliert! Eure Armee ist dezimiert, eure Anführer geschwächt, und nun ist euer leuchtender Stern Michael gefallen. Und die Seraphim sitzen immer noch gemütlich oben in ihrem kuscheligen Himmelsreich und sehen dabei zu wie ihr fällt. Einer nach dem Anderen. Michael war nur der Anfang, auch die restlichen Erzengel werden fallen, bis keiner mehr übrig ist. Und erst wenn du der letzte Archangeloi auf diesem Schlachtfeld bist, erst dann werde ich auch dich töten, doch ich will, das du dabei zusiehst, wie deine Brüder fallen, wie deine Armee vernichtet wird und wie der Himmel verliert! Ich will das du siehst, wohin dich der Krieg gebracht hat, den du angefangen hast." Mit einem Wutschrei schoss Gabriel auf Luzifer zu und ließ eine Abfolge präziser Hiebe auf ihn nieder, welche dieser mit einer ebenso tödlichen Präzision parierte. Als er eine kurze Atempause von Gabriels Angriff erhielt, lachte er leise. "Sieh es ein Gabriel, ihr habt bereits verloren, es ist nur noch eine Frage der Zeit bevor der Himmel fällt, und die Hölle sich erhebt!" "Niemals.", knurrte Gabriel, ehe er sich erneut auf ihn stürzte.

"Michael!", keuchte Uriel erschrocken und wollte schon in die Richtung fliegen, in der er Michael abstürzen gesehen hatte, doch einer der tödlichen Blitze von Asmodai versperrten ihm den Weg. Uriel hob sein Schwert und durchtrennte diese präzise. '"Autsch." Ertönte Asmodais Stimme trocken hinter ihm, und Uriel wirbelte mit erhobenen Schwert herum, wodurch er das Schwert, welches beinahe aus schwarzen Schatten zu bestehen schien, gerade noch rechtzeitig abfangen konnte. Als die Schatten auf Uriels flammendes Schwert trafen zerstoben sie, und gaben den Blick auf den Sündenfürsten frei, der Uriel mit einem amüsierten Funkeln in den Augen betrachtete. "Du scheinst abgelenkt zu sein.", flüsterte er leise, während er tänzelnd Uriels Schlägen auswich, und immer wieder einen Blitz, gespeist aus seiner dunklen Macht, auf ihn abfeuerte, welche Uriel jedes mal mit seinem Schwert abfangen konnte. "Falls du dir Sorgen um deine Brüder machst, die sind berechtigt. War das nicht unser lieber Michael der da hinten gerade wie ein welkes Blatt vom Baum gefallen ist.", spottete Asmodai weiter, versuchte Uriel aus dem Konzept zu bringen, doch dieser ließ sich nicht beirren. "Michael weiß was er tut. Es geht ihm gut.", knurrte er, während er weiterhin vergeblich versuchte, einen Treffer zu landen. "Rede dir das nur ein, wenn du dich dann besser fühlst. Am besten redest du dir auch ein, der arme Metatron hätte seine Verwundungen überlebt." Uriel erhob sich etwas in die Lüfte und wollte auf Asmodai herab stoßen, das Schwert voraus, doch im selben Moment wurde er von einem gewaltigen Blitz getroffen, der ihn zur Seite schleuderte. Er landete hart am Boden und sah benommen auf. Ein rotes Glühen näherte sich ihm, doch ihm war das Schwert aus der Hand geschleudert worden. Das rote Glühen wurde heller und schoss direkt auf ihn zu, doch kurz bevor die Höllenseele ihn erreichen konnte, schoss ein weiteres Flammenschwert auf sie herab und durchtrennte sie. Im nächsten Moment stand Ariel neben ihm. "Keine Zeit sich auszuruhen Bruder.", knurrte er, während er mit erhobenen Schwert Asmodai und Astaroth musterte, welche ihm gegenüberstanden. Astaroth mit einem gewaltigen doppelschneidigen Schwert aus schwarzem Obsidian, zweifelsohne geschmiedet in Höllenfeuer, und Asmodai, mit diesem spöttischen Grinsen im Gesicht, umringt von seinen gleisenden Blitzen. Uriel griff nach seinem Schwert und positionierte sich neben seinem Bruder, der ihn auffordernd aus dem Augenwinkel ansah. "Bereit?", fragte er leise. "Michael?", flüsterte Uriel nur, doch Ariel schüttelte den Kopf. "Nicht jetzt. Keine Zeit. Später.", antwortete er nur, doch Uriel hörte Sorge aus seiner Stimme heraus. Doch er hatte Recht, sie durften sich jetzt nicht ablenken lassen. Also konzentrierte er sich einzig und allein auf seine beiden Gegner die ihm gegenüberstanden.

"Sammeln, anlegen, schießen!" Zahlreiche flammende Pfeile schossen auf die Dämonenarmee herab. Manch einer davon traf sein Ziel, doch die meisten wurden von den undurchdringlichen Schilden der Dämonen abgefangen. Noch während auf Befehl des Archais eine weitere Salve Pfeile abgeschossen wurde, schoss Castiel an der Spitze eines bereits stark dezimierten Legionstrupp, dessen Kommandant bereits gefallen war, herab auf die vom Pfeilregen abgelenkten Dämonen, und hieb mit seinem Schwert auf sie ein. Er musste sich keine Sorge wegen der Pfeile machen, als Erzengel blieb er vom Himmelsfeuer verschont. Doch jene Dämonen, welche durch sein Schwert abgelenkt ihre Deckung fallen ließen und von den flammenden Geschossen getroffen wurden, verbrannten innerhalb weniger Sekunden zu Asche und Staub. Doch trotz dieser geringen Erfolge, wurden die Dämonen nicht weniger, insbesondere da bereits viele Angeloi durch die Höllenseelen gefallen waren, die stetig aus dem schwarzen Höllenloch heraus stiegen. "Zurück.", befahl Castiel und die Truppen sammelten sich wieder und flogen außer Reichweite der Waffen der Dämonenlegionäre, welche ihnen Spötteleien und Beleidigungen hinterher riefen. Castiel sah sich in seinen eigenen Reihen um. Es schmerzte ihn, wie klein seine bis vor kurzem noch große Truppe nun war. "So wird das nichts, wir müssen die Taktik ändern. Sonst haben wir bereits so gut wie verloren.", flüsterte er mehr zu sich selbst, ehe er die über gebliebenen Archai zu sich winkte, um sich mit ihnen zu besprechen, immer auf der Hut vor den rot glühenden Lichtern, welche zumeist wie aus dem Nichts auftauchten und die Engel attackierten. Doch trotz ihrer Vorsicht, fielen immer mehr Angeloi durch ebenjene Seelen, die entgegen der kosmischen Gesetzte von der Hölle als Waffe benutzt wurden. Castiel seufzte frustriert und wandte sich an die Archai. "Wir brauchen eine neue Strategie, wenn wir weiter nach den Regeln spielen, verlieren wir diesen Krieg ganz bestimmt."

Heaven against HellWhere stories live. Discover now