Kriegspläne

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"Ich sorge mich um Azrael, was passiert, sollte der Krieg wahrlich ausbrechen." Gabriel sah zu seinem Bruder. "Mach dir keine Sorgen um Azrael, Castiel, er wird seine Meinung schon ändern, wenn es so weit ist." Uriel neigte den Kopf und sah seine Brüder zweifelnd an. "Was macht dich da so sicher, Gabriel? Azrael nimmt seine Aufgabe äußerst ernst, und er würde niemals auch nur daran denken, eine Regel des kosmischen Gleichgewichtes zu brechen, so wie es die Pflicht eines Engels ist. Und eine der Regeln besagt, dass der Tod unparteiisch bleiben muss, und dies schließt den Todesengel mit ein. Ansonsten würde er in einen Interessenskonflikt geraten, wenn es darum geht, die Seelen welche der Hölle zustehen, abzuliefern." Gabriel sah ihn bloß schweigend an, ehe er seinen Blick wieder nach vorne richtete. "Wir werden dann schon sehen.", meinte er nur abwesend, ehe die drei Archangeloi weiter durch die Gänge schritten, jeder Angeloi an dem sie vorbei kamen, mögen es Schutzengel, Legionäre oder Wächter sein, neigten respektvoll den Kopf vor ihnen, welches sie jedes Mal wieder mit einem Nicken zur Kenntnis nahmen, während sie auf den Weg zu den Verwaltungshallen waren, die Hallen der zweiten Triade, wo die Kyriotetes, die Dynameis und die Exusiai ihrer Arbeit nachgingen, als Verwalter dienten, zwischen der dritten Triade und der ersten Triade, die Mächtigsten des Himmels, jene Engel, welche die Aufgabe hatten das Universum zu planen, die Planung zu überwachen, niederzuschreiben und den Baum des Lebens im Garten Eden zu bewachen. Die Seraphim, Cherubim und Ophanim. "Denkt ihr Cherubiel wird persönlich kommen?", durchbrach Uriel das Schweigen. "Der König der Cherubim soll die Zeit finden uns anzuhören? Warum reden wir nicht gleich mit dem ehrenwerten Seraphiel persönlich, als Prinz des hohen Engelsorden kann er doch gleich veranlassen das wir dort vorsprechen können.", gab Castiel sarkastisch zurück. "Das reicht jetzt.", wies Gabriel die beiden scharf zurecht, und sofort verstummten sie. Endlich erreichten sie die Verwaltungshallen. Vereinzelt waren Exusiai zu sehen, die sich mit den Archai unterhielten, wohl um von den Fürsten den Stand der einzelnen Legionen zu erhalten, und diese an die Mächte und Herrschaften weiter zu leiten. Nun waren es Gabriel, Uriel und Castiel die höflich die Köpfe neigten wann immer sie an einen der höher gestellten Engeln vorbei kamen. Überraschenderweise wurden die drei nicht von einem Exusiai erwartet, als sie am vereinbarten Treffpunkt ankamen. "Michael!", murmelte Gabriel überrascht, ehe er seinem älteren Bruder höflich zunickte, eine Geste die von diesem erwidert wurde. "Brüder, schön euch zu sehen.", begrüßte er die drei, ehe er auf einen kleinen goldenen Tisch zeigte der verborgen hinter zwei Säulen stand, wo sich die vier Erzengel nieder ließen. Obwohl Michael einer von ihnen war, ein Archangeloi, verbrachte er den größten Teil seiner Zeit hier in den Verwaltungshallen, vermittelte oft zwischen der dritten und der zweiten Triade. Als erster Erzengel stand ihm dies auch zu, und da er es war, dem es gelang Luzifer zu stürzen, als dieser sich Satans Rebellion anschloss, getrieben vom Hochmut der über ihn gekommen war, hatte er auch innerhalb der zweiten Triade eine Art Sonderstellung, die er nur allzu gerne ausnutzte. "Wir dachten solch ein wichtiges Thema sollten wir mit einem der Gewalten persönlich besprechen, wenn nicht sogar auf noch höhere Ebene.", merkte Gabriel an, doch Michael lächelte nur schmal. "Keine Sorge Bruder, ich werde eure Worte den Verwaltern der zweiten Triade genau wiedergeben. Also, weshalb wünschtet ihr eine Audienz bei den Gewalten?", tat er Gabriels Einwand ab, der bloß einen kurzen jedoch vielsagenden Blick mit Castiel und Uriel tauschte, ehe er zu sprechen begann. "Azrael war gerade vorher bei mir, die Seelen die dem Himmel gebühren werden von Tag zu Tag weniger. Ich fürchte, dass die Korruption der Hölle sich ausbreitet. Die sieben Fürsten der Todsünden leisten allerhand Arbeit, um die Menschen zu verführen, sie sich zu eigen zu machen. Und aufgrund der häufigen Angriffe von Teilgruppen der dämonischen Legionen haben unsere Legionäre bloß wenig Zeit den Schutzengeln, welche die Menschen doch von dem bösartigen Einfluss der Sünden beschützen sollen zur Hand zu gehen. Die Hölle merzt uns nach und nach aus, attackiert die Angeloi, sodass ihnen niemand im Wege steht, den Menschen ihre Lügen einzuflüstern. Wir müssen endlich etwas dagegen unternehmen." Michael sah seinen Bruder kalt an. "Du redest doch von keinem Krieg gegen das Höllenreich, oder Bruder?", fragte er leise, ein warnender Unterton schwang in seiner Stimme mit. Gabriel richtete sich auf und erwiderte den herausfordernden Blick seines ältesten Bruders. "Ich rede davon, das nun die Zeit zum Handeln gekommen ist.", erwiderte er mit Inbrunst. Michael schüttelte leicht den Kopf. "Die teuflischen Legionen werden nach wie vor von den Seraph in Schach gehalten, das vereinzelte Randgruppen ausbrechen und Ärger machen ist nichts Neues, die Archai haben berichtet das ihre Legionäre damit schon fertig werden, und was die Korruption der Menschheit angeht, der Kampf gegen die Sünde ist seit jeher fester Bestandteil unserer Aufgabe. Wenn die Angeloi unterliegen, müssen sie von uns die Kraft bekommen, weiter zu machen. Als Archangeloi sind wir verantwortlich für die Angeloi die unter uns stehen." Uriel und Castiel sahen zu Gabriel, der Michael mit ebenso eisiger Miene ansah, wie dieser ihn, und rückten mit ihren Stühlen unwillkürlich etwas zurück, um nicht zwischen die Fronten zu geraten. "Das heißt wir unternehmen gar nichts? Trotz der so offensichtlichen Provokation der Todsündenfürsten?", knurrte Gabriel leise. "Wenn ich es nicht besser wüsste, Bruder, würde ich sagen, du suchst den Kampf. Bist du etwa so begierig darauf Luzifer erneut gegenüber zu stehen, um deine Schande während der damaligen Rebellion wieder gut zu machen?", zischte Michael ebenso leise und Uriel und Castiel rückten noch ein Stück zurück um ihren Sicherheitsabstand zu vergrößern. Doch Gabriel saß einfach nur da und funkelte Michael wütend an. Einen Moment sagte keiner der beiden was, ehe sich Gabriel langsam erhob und vor Michael den Kopf neigte. "Ich vertraue darauf das du der zweiten Triade meine Worte mitteilst, Bruder.", murmelte er gefasst, doch das wütende Funkeln in seinen Augen blieb zurück, schwach, doch erkennbar. Auch Michael erhob sich und sofort taten Uriel und Castiel es ihm gleich. "Aber natürlich, Bruder, darauf kannst du dich verlassen. Doch ich kann dir jetzt schon sagen, dass die Gewalten meiner Meinung sein werden. Einen Krieg anzufangen wäre töricht." Mit diesen Worten drehte er um und schritt erhobenen Hauptes davon. Gabriel sah ihm einen Moment nach ehe er sich ebenfalls zum Gehen wandte. Uriel und Castiel folgten ihm. "Danke für euren Beistand.", knurrte Gabriel als sie die Verwaltungshallen verlassen hatte. "Was machen wir nun?", fragte Castiel, ohne auf den versteckten Vorwurf einzugehen. "Natürlich das was Michael von uns verlangt. Wir nehmen die Sache selber in die Hand, und helfen unseren Angeloi beim Kampf gegen die Sünde. Es wird wohl Zeit das wir unserem Bruder auf der Erde Gesellschaft leisten.", antwortete Gabriel, woraufhin Uriel leise lachte. "Ich bin mir sicher Azrael wird davon begeistert sein."

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