The Original

23. Bei Swan?

Emilijah's Sicht:

Voller Hektik starrte ich der Frau in die bernsteinfarbenen Augen, welche mich aufgehetzt anschauten.
„Alice!?", sprach ich ihren Namen aus. „Ist was passiert? Was zur Hölle machst du hier in Forks!? Du weißt doch, dass Carlisle das nicht erlaubt."
Wir hatten uns bereits zu später Stunde hier vor Bellas Haustür getroffen.
Wir beide waren uns zwar schockiert aber auch überaus erfreut in die Arme gefallen. Zwei Monate waren eine lange Zeit. Wir hatten zwar über das Telefon Kontakt, aber es war doch etwas ganz anderes, als sich lebendig zu sehen.

Meine kleine Schwester stand aufgelöst vor mir.

Ich fasste sie sanft am Handgelenk, welches sie erhoben hatte, als wolle sie was sagen.
„Hey, Alice. Was ist denn?", fragte ich also nochmal, da ich bisher keine Antwort bekam. Alice' Augen trafen auf meine.

„Bella", stammelte sie.
„Was ist mit ihr?"
„Sie hat sich von einer Klippe gestützt. Sie ist to- tot", sagte sie leise. Schlagartig ließ ich ihre Hand los und wich ein Stückchen zurück. Mein Blick trat kurzzeitig ins Leere. Dann wieder zurück zu dem Vampir.
„Was?",fragte ich dann doch etwas langsam. Innerlich war ich aufgewühlt, auch wenn ich von außen vielleicht so wirkte, als käme ich mit der Aussage besser zurecht.
„Ich hatte eine Vision. Bella sprang von der Klippe. Sie- Sie muss sich den Kopf gestoßen haben. Sie trieb im Wasser hinab. Die Augen geschlossen", wimmerte sie verwirrt. „Als wäre sie tot."
Meine Lippen schlossen sich und pressten sich zusammen in eine Linie.

Als Mensch wären mir lange die Tränen über die Wange gekommen.
Doch meine heisere Stimme verriet so einiges.

„Lass uns rein gehen", murmelte ich matt.

Ich hatte bereits ein offenes Fenster entdeckt, das der Küche.
Das war überaus unvorsichtig. Wäre Victoria hier gewesen, hätte sie sich Zutritt zum Haus schaffen können. Wir kletterten durch das offene Fenster hindurch und kamen dann sanft auf der anderen Seite im Haus an. Alleine hier drin zu stehen, ließ mich den Geruch von Bella riechen.
Und auch wenn sie erst kürzer hier wohnte als Charlie es tat, der ja wohl seit guten 20 Jahren hier wohnte, so war der Ihre so viel dominanter und stärker als Charlie's es jemals sein könnte.
Schließlich saßen wir in vollkommenster Finsternis auf dem Sofa im Wohnzimmer.

Wir schwiegen uns an. Jeder von uns beiden hing in seinen eigenen Gedanken.
Ich hatte meine Stirn in meiner Hand gebettet und konnte den Gedanken nicht loslassen, wie wir das Edward erklären sollten.
Zumal ich überhaupt keine Anhaltspunkte hatte, welchen Grund Bella überhaupt hatte, solch eine Dummheit zu tun.

Schließlich musste sie mit dem Leben bezahlen.

Als ich ein Rattern hörte, hob ich meinen Kopf. Er musste noch sehr weit entfernt sein, da Alice ihn nicht hören konnte. Oder er war so weit entfernt, dass sie ihn nicht hören konnte, zumal sie gerade zu sehr in ihren Gedanken hing. Allerdings kannte ich dieses bestimmt Geratter bereits. Es gehörte zu Bellas Truck, dabei war ich mir so sicher.
Nur konnte das nicht sein. Seit wann konnten Tote ein Auto fahren?

Den ganzen Weg über belauschte ich den Wagen, wischte dann aber das Geräusch weg und schaute zu Alice.

„Ich höre ein Auto. Es wird jeden Augenblick jemand kommen", erklärte ich ihr knapp.
„In Ordnung", murmelte sie zur Bestätigung.
Keine fünf Minuten später mussten Alice und ich schwer schlucken. Sie drückte sich eine Hand auf die Nase. „Also was auch immer hierher kommt, es riecht gar nicht gut." Da konnte ich dem Mädchen nur recht geben. Es roch grässlich.
Es gab für mich nur eine einzige Möglichkeit, was dort so stank. „Ich glaube, das ist ein Wolf", murmelte ich.
„Was will denn einer von denen hier?", raunte Alice mir zu.
Der Wagen hielt wenige Meter vor der Haustür und der Geruch wurde kräftiger. Ich musste mich räuspern und unterdrückte das Atmen. Benötigen tat ich es eh nicht.
„Verdammt. Der kommt echt hierher. Lass uns verschwinden!", zischte ich Alice zu, doch diese war zu stur und versteckte sich stattdessen hinter einem der Möbel. Also tat ich es meiner Adoptivschwester gleich.