11. Flamme der Liebe

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„Bring Bella sofort hier weg!", forderte Carlisle Edward auf. Er nahm Bella am Arm und zog sie zum Truck, um am schnellsten so weit wie es ging hier wegzukommen. Er war mindestens genauso erschrocken über James, wie alle anderen ebenfalls.
Ich schaute Carlisle bittend an: „Es wäre für Bella sicherer, wenn ich mitkommen würde." Mit einer scheuchenden Bewegung schon Carlisle mich den beiden hinterher.

Ich sprintete in Vampirgeschwindigkeit auf den Truck zu. 'Ich weiß, wo wir hinkönnen!', rief ich Edward in Gedanken zu und setzte mich dann auf den Fahrerplatz. Bella saß hinten alleine.

„Und jetzt ist keiner hinter mir her!?", kreischte Bella hysterisch vom Rücksitz. Also hatte Edward ihr eben kurz erzählt, warum wir alle so einen gehörigen Respekt vor James hatten. „Hör zu Bella, James ist ein Tracker. Ein Vampir besessen von der Jagd und dafür geboren", fing Edward hastig an, während ich auf das Gaspedal trat und den Weg entlang auf die Hauptstraße fuhr. Edward erzählte Bella, dass er James' Gedanken gelesen hatte und die Jagd auf Bella nun für ihn eines seiner aufregendsten Spiele sein würde. Vor allem aber, nachdem James erfuhr, wie wichtig Bella für Edward war. Verständlich, so wie er reagiert hatte. Bella musste das kurz verarbeiten und blieb daher stumm. „Was müssen wir jetzt machen?", fragte sie hektisch nach. „Ihn töten. In Stücke reißen und das restliche von ihm verbrennen", murmelte ich, während ich durch immer weitere Schlammgruben fuhr. „Bevor du fragst, wir fahren raus aus Forks, Bella und nehmen dann die Fähre rüber nach Vancouver", erklärte ich meinen Plan, gegen den Edward nichts einzusetzen hatte.

Ich konnte hören, wie Bellas Herz schneller schlug. „Was? Nein! Ich muss sofort nach Hause zu meinem Vater", rief sie im Auto. „Das geht jetzt aber nicht. James wird deinen Geruch verfolgen und dort als erstes nach dir suchen gehen!", versuchte Edward es Bella zu erklären.

„Er kann getötet werden! Ich muss sofort zurück!", brüllte Bella Edward an. Ich schraubte die Fähigkeit meiner Ohren weiter runter. Wenn Bella nicht gleich aufhörte, würde ich sie zum Aufhören bringen. „Lass mich dich gefälligst erst mal hier heraus raus bringen, hast du verstanden?!", zischte ich das aufgebrachte Mädchen an. „Was würdest du machen, wenn er dein Vater wäre, Emilia?", schrie Bella mir ins Ohr. Ich trat auf die Bremse, sodass jeder von uns in den Sicherheitsgurt gedrückt wurde. Vor meinem inneren Auge trat Bilder meines Vaters. Meines kalten egoistischen Vaters, dank dem ich dieses Leben hatte. Jemand packte meine Hand, doch ich fauchte Edward einfach nur an.
„Ich tue das einzig und allein für Charlie", zischte ich und fuhr bedrückt weiter. Ich machte auf Durchzug. Langsam hatte ich wirklich genug. Bella und Edward hatten sich irgendwas ausgedacht, bis zu dem Moment, als ich vor Bellas Haus anhielt und die beiden ausstiegen. Die beiden wollten ein paar von Bellas Sachen mitnehmen und Edward half ihr.

Ich musste ehrlich sein. Ich war eifersüchtig auf die bedingungslose Liebe zwischen ihnen. Sie waren gegenseitig der Funke, der den anderen am Leben hielt. Vor rund 2000 Jahren... da hatten ich auch so jemanden. Sein Name war Raphael. Wir lernten uns damals im alten Spanien kennen und lebten dort. Nach ein paar Jahren des gemeinsamen Lebens, eröffnete ich ihm mein Geheimnis und verwandelte ihn auf Wunsch in die gleiche Kreatur wie ich es war. Er hatte gerade die Zeit als Neugeborener Vampir überstanden, als die Volturi in unser geliebtes Städtchen kamen und ihn mitnahmen. Seit dem hatte ich ihn nie wieder gesehen. Ich wusste nichtmal, ob er überhaupt noch am Leben war.

In Gedanken merkte ich nicht wie Edward sich wieder neben mich auf den Beifahrersitz setzte.

„Hey, Emilia? Wir wollen weiter", meinte er sanft und schüttelte an meinem Arm. Ich schüttelte irritiert meinen Kopf und fuhr dann den vertrauen weg zu den Cullens.

• • •

Esme und Rose hatten jeweils Klamotten von Bella bekommen um James durch den Geruch zu irritieren. Beide wollen ab Forks in unterschiedliche Richtungen gehen, um James auf eine andere Fährte zu schicken. Rose fand das, was auch uns allen klar war, nicht gut, hatte dann aber durch einen warnenden Blick meinerseits eingewilligt.

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