Kapitel 13~

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Ich habe mich noch garnicht für 1K Reads und 101 Votes bedankt..danke!

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Nach der Schule traf ich Len zum zweiten mal innerhalb diesen Jahres, was nicht besonders gut war. Zwei Wochen waren vergangen und wir hatten noch nichts unseres Projektes bezüglich besprochen oder gearbeitet. Naja, zumindest hatte ich nichts gemacht. Ich war seit meiner Kündigung nicht mal mehr in der Schule gewesen, aber Reyk bestand darauf, dass ich wieder regelmäßig kommen sollte, damit ich meinen Abschluss kriegte- was ihn sehr wie ein Elternteil klingen ließ fiel mir auf. Bei dem Gedanken daran, dass er Vater sein könnte verzog ich angewidert mein Gesicht. Er- Vater? Und noch verstörender: Meiner. Widerwärtig, einfach abartig.

Wir liefen mit seinen Freunden aus der Schule hinaus und ich schaltete schon bald die Gespräche aus. Er lachte mit seinem Freund, der mich damals nach ihm fragte und einem Mädchen aus deren Klasse. Ich versuchte nicht mal, mir die Namen der beiden zu merken, also beließ ich es dabei. Langsam gehend, lief ich etwas weiter zurück, als das Mädchen mit den kurzen schwarzen Haaren plötzlich ebenfalls etwas verlangsamte und sich zu mir gesellte. Was mich wirklich überraschte, denn eine menge Menschen wussten nicht einmal, dass ich existierte. Aber genauso war es auch anscheinend mit ihr, denn ich konnte mich ehrlich nicht an sie erinnern. Keiner von uns beiden war also beliebt, schlussfolgerte ich.

"Hi", sagte sie leise und eine eigenartige Atmosphäre machte sich breit. Ich war sichtlich überfordert mit ihr, also schaute ich einfach zu Boden. Verkrampft versuchte ich nach irgendeinem Thema zu suchen und alles, was ich dann hervorbrachte war: "Du musst doch echt müde davon sein, oder?"

"Was?", sagte sie und schaute mich überrascht an.

"Len", sagte ich und beobachtete, wie er mit dem anderen lachte, aber gleichzeitig auch erschöpft von seinen lahmen Witzen war. "Es muss anstrengend sein, mit ihm in einer Klasse zu sein, immerhin versucht er bei jeder sein Glück, oft genug."

Leise lachte sie und ich setzte gezwungenermaßen ein Lächeln auf, um die Situation etwas aufzulockern. Ich war es nicht gewöhnt Späße zu treiben, aber ich schätze seit ich Reyk kennen lernte, wurde ich besser.

"Es ist nicht so schlimm", murmelte sie. "Ich bin es bloß nicht wirklich gewöhnt Komplimente gesagt zu bekommen. Es ist irgendwie peinlich. Len übertreibt zwar etwas, aber er weiß, wann genug ist."

Ich kicherte über ihre Worte und fühlte mein Gesicht erneut warm werden beim Gedanken an Reyk und seine "Späße". Sich beinahe an mir zu vergehen war nicht ein bisschen lustig. Es ließ mich sogar ausziehen wollen, aber das könnte ich mir nicht erlauben.

"Ja, du hast Glück.", sagte ich und erntete einen verwirrten Blick. "Ich keine jemanden, der nie weiß, wann genug ist und maßlos übertreibt. Und er denkt trotzdem, es wäre saulustig, selbst wenn man sich zu Tode erschreckt.", erzählte ich, als ich meine Hand gegen meine Brust legte und meinen Herzschlag hörte. Mein Herz hörte an jenem Abend garnicht mehr auf zu rasen und erneut stieg mir die röte ins Gesicht. Das war armselig. Bloß die Erinnerung daran, ließ Panik in mir aufkommen. "Er ist ein Vollidiot."

Erneut lachte sie,"Er klingt wirklich wie einer.", sagte sie mit ihrer sanften Stimme. "Ich würde es hassen, mit ihm ständig unter einer Decke sein zu müssen." Zuerst fühlte ich mein Herz hämmern, doch dann lachte sie und mir fiel ein Stein vom Herzen. Es war ein einfacher Kommentar, nicht an mich gerichtet und dennoch hatte ich das Verlangen ihn zu verteidigen. Oder eben einfach nur mich?

"Eigentlich ist er nicht so schlimm", murmelte ich und sie schaute mich erneut verwirrt an. "Er kann manchmal nett sein." Ich erinnerte mich an jene Wärme, die er mir bot. Er machte es sicher bloß, um seinen Spaß zu haben, aber trotzdem ließ mich dieses Gefühl nicht in Ruhe. "Aber nur manchmal", ich schluckte nervös. "Für gewöhnlicher Weise ist er grausam, sadistisch und kein bisschen vertrauenswürdig.", lachte ich nervös und sie schenkte mir ein kleines Lächeln. "Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis er mir seinen Namen sagte."

ChangedWhere stories live. Discover now