❝ Menschen glauben nur das, was sie gewillt sind zu glauben. ❞
𝗗𝗘𝗥 𝗖𝗢𝗠𝗠𝗔𝗡𝗗𝗘𝗥. Mehr als nur ein gängiges Pseudonym, welches von der Regierung inszeniert wurde. Ein Name, hinter dessen Bedeutung sich für die einen eine potenzielle Gefahr e...
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Stille hatte sich über die drei anwesenden Individuen gelegt. Seit Stunden waren sie in Lyra's Nachforschungen vertieft, studierten jedes noch so kleine Detail, welches sich ihnen offenbarte. Die hübsche Blondine war eine Perfektionistin, was ihre detaillierte Investigation betraf. Schon zuvor hatte Serena ihre Arbeit beäugt und war äußerst erstaunt über jene Ausführlichkeit.
Mittlerweile hatte sich der Commander auf dem Bett innerhalb seiner Unterkunft niedergelassen, lehnte mit dem Rücken an der Wand. Die königsblauen Augen der 21-Jährigen glitten über die handschriftlichen Textzeilen, lasen sich die am Rande hinzugefügten Notizen durch.
Sie alle hatten sich in dem Zimmer verteilt und jeweils einen Teil der Schriftstücke bezogen. Barry lag auf der weißen Couch, welche sich an der Fensterfront erstreckte, musterte die verschiedensten Bilder und Fotos, welche seine Freundin zu bieten hatte. Seine stechend grünen Augen glitzerten aufgrund der hereinbrechenden Sonnenstrahlen. Der brodelnde Stern hatte längst seinen Zenit verlassen, trat allmählich den Abschied für jenen Tag an.
Lyra hatte sich derweil auf einem Stuhl niedergelassen, der an dem dazugehörigen Tisch stand und ihre Beine darauf abgelegt. Gelegentlich wippte ihr Fuß auf und ab, signalisierte eine vorübergehende Abwesenheit. Schatten tauchten ihre helle sowie kurze Haarmähne in einen eleganten Goldton, welche ihr schmales Gesicht umrundete und der hübschen Blondine ein gewisses, engelsgleiches Erscheinungsbild verlieh.
Stumm legte Serena den Zettel zur Seite, begutachtete das nächste Dokument. Im Augenwinkel erspähte sie das dunkelblaue Liquid, welches innerhalb der gläsernen Ampulle ruhte und bereits zur Hälfte aufgebraucht war. Die Schmerzen wanderten mit der Zeit in den Hintergrund, kamen jedoch nicht von ihrem Weg ab. Sie krochen hinter vorgehaltener Hand ihr linkes Bein hinauf, ragten über das ramponierte Knie hinaus. Die Kondition der weißblonden Schönheit hatte sich nicht übermäßig zum Besseren gewandt und sie sollte es auch nicht.
Eine herausgerissene Buchseite erweckte darauffolgend das Interesse des Commanders. Im Zentrum prangte eine mit Kohle oder Kreide gefertigte Zeichnung, welche allseitig von einem gedruckten Text einherging. Die altmodische Schrift drückte durch das feine Papier hindurch, war demnach auf der Rückseite tastbar, als Serena es zeitweilig herumdrehte. Die feinen Linien und Schattierungen flossen zu einem Gesamtbild zusammen, präsentierten ein einsames Anwesen. Lediglich vereinzelte sowie knorrige Bäume leisteten dem Herrenhaus Gesellschaft, schmückten die düstere Landschaft weiter aus.
Die Fingerkuppen des jungen Individuums strichen über das ebenmäßige Papier. Sie war sich durchaus bewusst, dass es sich hierbei ausschließlich um eine Fotokopie handelte. Der Künstler jener Illustration hatte seine Initialen am Rande der kahlen Wiesenlandschaft niedergelegt und des Weiteren das Datum angefügt. Aschgraue Partikel tauchten den Himmel der Malerei in einen dunklen, vielmehr stürmischen Farbton.
