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FIFTEEN. CATCHING FIRE

Bedacht schweifte ihr Blick den langen, schmalen Gang entlang

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Bedacht schweifte ihr Blick den langen, schmalen Gang entlang. Die Tür hatte sie leise hinter sich zugezogen, atmete einmal tief durch. Die weißblonde Schönheit versuchte ihre Lungen wieder mit ausreichend Sauerstoff zu füllen, hätte beinahe ihre Atmung vollständig eingestellt.

Sie vernahm die schweren sowie aufgescheuchten Schritte der Soldaten und entdeckte kurz darauf ihre Gestalten. Rasant stürmten sie den Flur entlang, steuerten allesamt in ein und dieselbe Richtung. Serena spürte die Vibrationen im Boden, ließen das gesamte Gebäude unter ihnen erzittern. Das gleißende Licht, welches die Korridore erhellte begann zu flackern, tauchte den Commander in einem asymmetrischen Rhythmus in dunkle Schatten.

Zaghaft setzte sie den ersten Schritt, folgte dem vor ihr liegenden Gang. Die zunehmenden Schwingungen unterhalb ihrer Füße wirkten Serena's Standfestigkeit entgegen, ließen sie für einen Moment innehalten. Die erste Detonation ertönte.

Der Commander stützte sich perplex an der Wand ab, welche sich parallel neben ihr erstreckte, vernahm allein durch diese bloße Berührung den enormen Druck, welche die freigesetzte Energie durch den Komplex entsendete. Putz bröckelte von der Decke herab, alarmierte weitere Armeeangehörige.

Jake patrouillierte derweil mit seiner Einheit und hatten sich einige Meilen von dem Stützpunkt entfernt und den Rand der Stadt erreicht. Dichte Wolken hatten mittlerweile den Himmel erobert, verschleierten die Sonne. Die Gebäude innerhalb dieses Sektors ähnelten weit weniger einer Ruine, grenzten die Gegend gewissermaßen ein.

Ironhide und Sideswipe hatten den First Lieutenant begleitet, mussten sich allerdings mit vereinzelten Soldaten untereinander aufteilen. Trümmer versperrten zahlreiche Straßen und Gassen, erschwerte in gewisser Weise den Kontrollgang. Der kühle Wind wirbelte neben Jake's dunkelbraunen Haarsträhnen auch die Asche auf, welche sich am Boden gesammelt hatte. Er übertönte jedoch nicht die immense Explosion im Herzen der Stadt.

Der junge Offizier blickte perplex über seine Schulter, erhaschte in der Ferne die dunkle Rauchwolke, welche emporstieg. Der Asphalt zitterte leicht, ließ auch die entsendeten Infanteristen die komprimierte Druckwelle spüren. Seine stählernen, blauen Augen sahen zunächst starr den Rauchschwaden entgegen, realisierte die Situation.

Auch seine Männer folgten Jake's Blick, erspähten dasselbe Bild, welches sich dem Lieutenant bot. „Wir kehren zurück", brachte er monoton hervor. „Sofort!" Seine Beine setzten sich in Bewegung, steigerte mit jedem weiteren Schritt sein Tempo.

Serena folgte stumm den Treppenstufen, nahm denselben Weg, welche die mittlerweile verschwundenen Soldaten genommen hatten. Die Deckenlampen tauchten die durch die Gänge kriechenden Schwaden in einen hellen Grauton, erschwerten dem jungen Individuum neben dem Atmen auch die Sicht.

Sie bewegte sich langsam fort, bedacht, hatte sich in den letzten Tagen bestimmte Abzweigungen gemerkt. Ihre Urteilsgabe nahm mit jedem weiteren Schritt, welchen sie setzte, rapide ab und spürte, wie der Rauch ihre Schleimhäute reizte. Der Commander hob insofern seine rechte Hand und führte eine flüssige Bewegung mit jener aus. Die Rauchschwaden glitten jeweils zur Seite, gaben die letzten Meter zu der massiven sowie geöffneten Tür frei und offenbarten das Chaos, welches dahinterlag.

Serena spürte die enorme Hitze, als sie langsam nähertrat. Die tanzenden, um sich schlagenden Flammen verliehen ihrer Haut eine orangefarbene Nuance, tauchte langsam in das lodernde Inferno hinein. Das stürmische Flammenmeer entzog dem Hangar den Sauerstoff, zerrte von ihm und schürte sein aufsteigendes Feuer.

Der Commander erhaschte die klaffenden Durchbrüche innerhalb der hohen Wände und entdeckte zahlreich zerstörte sowie brennende Fahrzeuge. Die dichten, aufkommenden Rauchschwaden zogen teilweise durch die Bruchstellen hinaus, erschwerten dennoch die Sicht. Sie bewegte sich weiter fort, vernahm noch immer deren Präsenz.

Serena reckte ihr Kinn in die Höhe, versuchte eine Lebensform innerhalb dieser sengenden Hitze ausfindig zu machen. Und sie wurde fündig. Flink setzte sie sich in Bewegung, lief hinüber zu der am Boden liegenden Person. Neben seiner Gestalt sank die 21-Jährige auf ihre Knie und legte ihre Hand ruhig auf den sich flach heben und senkenden Brustkorb. „Monty", sagte sie leise, beugte sich ein wenig zu dem Sergeant hinunter, erspähte sein vertrautes Antlitz.

Der Commander musterte beunruhigt die tiefen Schnittwunden, welche seine linke Gesichtshälfte zierten. Dunkelrotes, im Feuer schimmernden Blut quoll aus ihnen heraus, kaschierte die ergänzenden Verbrennungen. Schwach bewegte der Soldat seinen Kopf, schaffte es nicht den Augenkontakt zu Serena aufzunehmen.

Ergriffen hob sie den Kopf, entdeckte weitere Gestalten am Boden liegen. Die übergreifenden Flammen schienen sie allmählich einzuschließen. Die weißblonde Schönheit sah sich missmutig um, ahnte, dass es noch nicht zu Ende war.

Flüchtig schweifte ihr Blick zur Seite, vernahm in der Ferne lebhafte Stimmen. Der in den Hangar ziehende Wind wirbelte kleine, helle Haarsträhnen auf, drehte sich abrupt um. In ihren Ohren erklang ein konstantes Rauschen, erhaschte das in ihre Richtung kalibrierte Projektil.

Ruckartig hob der Commander seine Hände, lenkte den Sprengkörper mit einer fließenden Bewegung ab. Dieser kollidierte mit der hohen, bereits lädierten Wand. Eine weitere Detonation zerriss die Luft, entsendete erneut eine Druckwelle, welche auch Serena erfasste. Ihr Gegenzug bewahrte sie trotz allem nicht.

Dumpf kam ihr Körper am Boden auf. Schimmernde Glut fiel herab, vermischte sich mit der dunklen Asche. Das konstante Fiepen innerhalb ihrer Ohren verstärkte das unaufhörliche Dröhnen, welches versuchte ihr das Bewusstsein zu entreißen. Serena kniff die Augen zusammen, drehte sich mit einem gequälten Seufzen auf den Rücken. Eine Bewegung, welche sie augenblicklich bereute.

Ihr Gehirn versuchte ihr Streiche zu spielen, ließ mutmaßen, dass ihre Wirbelsäule und sämtliche Rippen gebrochen seien. Der abgründige Schmerz schnellte durch ihre Sehnen und Muskeln, breitete sich blitzartig aus und schien sie langsam paralysieren zu wollen. Denn die Dunkelheit gewann allmählich die Oberhand.

„Serena." Ausschließlich gedämpft drang die Stimme zu ihr hindurch. Ein zu hoher Druck dominierte ihr Hörvermögen. Das junge Individuum spürte, wie jemand vorsichtig einen Arm unter seinen Rücken gleiten ließ. „Serena", ertönte eine weitere Stimme, während ihr Oberkörper behutsam aufgerichtet wurde.

Ein gequältes Seufzen verließ ihren Mund, kniff gepeinigt die Augen zusammen. Der Commander krümmte sich und merkte, wie ihm der Sauerstoff trotz der bedachten Bewegungen aus den Lungen gepresst wurde. Sie selbst wagte es nicht sich zu bewegen, ließ ledig ihren Kopf zur Seite sinken.

Serena spürte das unaufhörliche Pochen an ihrer rechten Schläfe, welche sich an jemandes Schulter schmiegte. Die Stimmen wurden leiser, überließen ihrem pulsierenden Herzen den Trumpf.

Konstant. Leise. Ruhig.

𝐈𝐍𝐂𝐄𝐏𝐓𝐈𝐎𝐍. TRANSFORMERS ¹Where stories live. Discover now