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THREE. SERPENTS TONGUE

Unruhig drehte sich die weißblonde Schönheit von der einen auf die andere Seite

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Unruhig drehte sich die weißblonde Schönheit von der einen auf die andere Seite. Ihre rechte Wange schmiegte sich an das weiße Kissen, spürte den weichen Stoff an ihrer pochenden Schläfe. Das rechte Knie hatte sie ein wenig angewinkelt, versuchte eine einigermaßen angenehme Position einzunehmen.

Der pulsierende Schmerz hatte zurückgefunden und zog seine bereits notorischen Bahnen durch ihr lädiertes Bein, rann dieses hinauf und hatte seit einer Stunde abermals ihren Körper übermannt. Die gläserne Ampulle, welche Serena's linken Unterarm geschmückt hatte, wurde noch am späten Abend entfernt, sodass lediglich der Venenkatheter verblieb. Man war der Meinung, dass die eingenommene Dosis ausreichen würde.

Ein leises Seufzen streifte die rosafarbenen Lippen des Commanders, welcher sich kurz darauf aufsetzte. Die Decke hatte sie zur Seite geschlagen, sah auf ihre Beine hinab. Serena's Hand legte sich an ihre Kniekehle und übte einen leichten Druck aus, welcher durch die solide Bandage beinahe nicht zu spüren war. Das Kniegelenk wurde von Hitze umschlossen, erweckte den Eindruck, dass es innerhalb brodelte.

Die gleißenden Lichter des Innenhofes krochen die Außenmauern hinauf und erhellten die Zimmer, welche an den Bereich grenzten. Die Jalousie war heruntergelassen, durch deren kleine Öffnungen sich der helle Schein zwängte und Serena's goldenen Augen eine düstere Nuance verlieh. Stumm hob die 21-Jährige den rechten Arm, fuhr sich durch ihre helle Haarmähne. Sie war müde, schloss für einen Moment ihre Augen. Den Ellbogen hatte sie auf ihrem rechten Knie abgestützt.

„Schmerzen?!", ertönte eine raue Stimme, welche die vorherrschende Stille verdrängte. Abrupt hob Serena den Kopf und schwenkte diesen zur Seite, um daraufhin Kieran's in Schatten gehüllte Gestalt zu erblicken. Der Major saß zu ihrer rechten, hatte es sich auf einem Stuhl bequem gemacht, welcher unmittelbar an der Wand stand. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt, schien den Commander aufgrund seiner Haltung genau studieren zu wollen.

Missmutig zog das junge Individuum die Augenbrauen zusammen. „Wie lange sitzt du schon dort?", brachte sie leise, beinahe erbost hervor und stützte sich auf ihrem rechten Arm ab, den sie zuvor gesenkt hatte. Die Dunkelheit maskierte sein Gesicht. „Lange genug."

Ruhig sprach er diese Worte aus, beugte sich allmählich nach vorne. Der Offizier platzierte seine Unterarme jeweils an den Oberschenkeln und verschränkte seine Finger miteinander. Das schwache Licht streifte sein Gesicht, veranlasste Serena dazu ihre goldenen Augen auf jenes zu fokussieren.

Eine saubere, noch rosafarbene Linie zog sich über seinen Nasenrücken, bewegte sich hinüber zu seinem rechtsseitigen Jochbein, wo die erste Spur endete. Die zweite Linie verlief vertikal seine Wange hinunter, schnitt den Unterkiefer, floss wie eine heiße Träne seinen Hals hinunter und verrann schließlich oberhalb des Schlüsselbeines. Eine tiefe Wunde, welche langsam in einer Narbe mündete.

„Ich muss zugeben, dass ihr Auftritt bemerkenswert war", erhob Kieran erneut das Wort und setzte ein kleines Lächeln auf, welches seinem Wundmal deutlich mehr Ausdruckskraft verlieh. „Hättest du erwartet, dass sie diesen Schritt wagen würden?!" Der Generaladjutant runzelte spielerisch die Stirn. „Es ist offensichtlich, dass Megatron unsere Spezies um alles in der Welt verabscheut. Deswegen stellt sich die äußerst interessante Frage: Warum hat er seinen Stolz beiseite geschoben, um dafür eine Maske aufzusetzen?"

Die weißblonde Schönheit lauschte seinen Worten, erfuhr durch seine bloße Erzählung den Hintergrund seiner Narbe. „Du kennst bereits die Antwort", erwiderte Serena monoton, verweilte in ihrer aufmerksamen Haltung. Kieran hob seine linke Augenbraue. „Tu' ich das?!", entgegnete der Soldat höhnisch, erweckte durch seine alleinige Präsenz die Instinkte des Commanders.

„Das die Decepticons hinter mir her sind, ist nichts neues", sagte die 21-Jährige nüchtern. „Mehr musst du auch nicht wissen." Kieran's Lächeln gewann an Intensität. „Nein, muss ich nicht", stimmte der Major zu und erhob sich allmählich von seinem Platz. Serena reckte ihr Kinn in die Höhe, verfolgte aufmerksam seine Bewegung.

„Denn über kurz oder lang werde ich es erfahren." Monoton kamen diese Worte über seine Lippen. „Das ist das Schöne daran." Die grünen Sprenkel innerhalb seiner Iris funkelten in dem kargen Licht, als er den Blickkontakt zu dem jungen Individuum aufnahm.

Kieran's Hand wanderte hinter seinen Rücken und holte eine schmale Packung hervor, welche er dem Commander zuwarf. „Hier." Serena fing die Schachtel auf, beäugte diese flüchtig. „Gegen deine Schmerzen", erklärte er sachlich und begab sich zu der Tür, welche sich hinter seiner Gestalt erstreckte.

Der Soldat trat in den abgedunkelten Gang hinaus, spürte den intensiven Blick der 21-Jährigen in seinem Rücken. Er drehte sich noch einmal um und schenkte ihr ein letztes, für Serena vielmehr unheilvolles Lächeln, ehe die Tür leise ins Schloss gezogen wurde.

Ihre Anspannung hatte die Pein innerhalb ihres linken Kniegelenks intensiviert, legte ihre Hand an die erwärmte Haut ihrer Wade. Serena's goldene Augen schweiften zu der Packung, welche relativ hochdosierte Schmerztabletten enthielt und öffnete diese. Feuer schien ihr Bein verschlingen zu wollen, setzte es in Brand.

Tonlos platzierte der Commander die kleine, zylinderförmige Tablette zwischen seinen Lippen und rutschte auf der Matratze weiter zum Kopfende. Serena war weder naiv, noch war Kieran dumm. Beide wussten, wie sie das Spiel zu spielen hatten. Die Schachtel legte sie auf den flachen Tisch, welcher neben dem Bett stand und griff nach dem Glas Wasser.

Mit dem ersten Zug war die Arznei bereits verschwunden.

𝐈𝐍𝐂𝐄𝐏𝐓𝐈𝐎𝐍. TRANSFORMERS ¹Where stories live. Discover now