Fünfzehn

16 2 0
                                    

Aydan drehte seinen Kopf zu mir und auch sah ihn nicht begeistert an. Das konnte ja noch lustig werden, doch wusste ich auch leider keinen anderen Weg, da ich nicht wusste wo Shawn wohnte und Kim sicherlich schon bei ihm sein wird.

„Wenn ihr dann auch euren Starr-Wettbewerb unterbrechen könntet, wäre ich euch sehr verbunden", zerriss Killy's Stimme die Stille, die aufgetreten war. Er packte Aydan an der Schulter und sah mich giftig an.

„Das könnt ihr vergessen", sagte ich und auch Aydan schüttelte seinen Kopf. Leise seufzte ich auf, froh darüber, dass wir uns wenigstens dabei einig waren.

Sam hob seine Augenbrauen und setzte ein ähnliches Grinsen auf wie Alex, „Und warum?".

„Wenn sie nicht will, ihr Pech. Lasst Aydan damit in Frieden, er hat besseres zu tun", meinte Killy und strich ein paar Haare aus seinem Gesicht. Zwar stimmte ich ihm zu, dennoch gefiel mir nicht wie er über mich sprach, während ich vor ihm stand.

„Ich muss jetzt weg", sagte ich und drehte allen vier endgültig den Rücken zu.

Auf dem Weg nach Hause dachte ich über einiges nach. Über das was Kim mir gesagt hatte, was Killy gesagt hatte und auch Elida.

Niemand konnte mir verbieten mit jemanden Kontakt zu haben. Darüber müsste ich mit Kim reden, Killy müsste ich einfach erst einmal aus dem Weg gehen, da dort mehr hinter stecken müsste, als es augenscheinlich scheint.

Was Aydan mir gesagt hatte ging mir auch nicht aus dem Kopf. Vielleicht würde ich ja doch in den Park gehen später.

„Bist du das, Spätzchen?", rief Arthur und ich hörte wie er aus seinem Leder-Sessel aufstand und auf die Haustür zukam.

„Ja, wer sollte es sonst sein", kicherte ich und gab ihm eine kurze Umarmung, warf meine Tasche in den Gang und ging mit ihm in die Küche.

„Du hast länger von der Schule gebraucht", meinte er und setzte sich gegenüber von mir an die gedeckte Küchentheke, „Ich habe die Nudeln schon gekocht, ich hoffe, das ist nicht allzu schlimm für dich".

„Ist gar nicht schlimm", winkte ich ab, „Ein paar. . . Freunde haben mich noch aufgehalten". Er nickte, sah aber an mir vorbei, als würde er über etwas nachdenken. „Ist etwas passiert?", fragte ich und er schüttelte seinen Kopf.

„Nein, nein, alles ist gut. Ich habe nur gerade nachgedacht. Wer sind diese neuen Freunde? Bis jetzt war nur Kim hier und sie kennst du ja schon Jahre", fragte er und ich verschluckte mich.

Was sollte ich ihm jetzt sagen? Hey Dad, meine Freunde wollen mich umbringen, wenn ich ein falsches Wort sage, aber ansonsten sind sie ganz in Ordnung! Oder Hey Dad, einer davon ist der Ex von Kim, der andere hasst mich und noch einer will mich am liebsten Tot sehen und der vierte ist normal.

„Eh, ich habe sie durch Kim kennengelernt, sie sind aber nicht mehr so eng befreundet", versuchte ich mich rauszureden. Er nickte erneut, fragte nicht weiter nach und so aßen wir schweigend weiter, nur der Fernseher im Nebenraum war unsere Geräuschkulisse.

Arthur räumte die leeren Teller in die Waschmaschine und war schon in der Tür zum Wohnzimmer als ich meine Stimme ein weiteres Mal erhob, „Dad?", er drehte sich zu mir und lehnte sich an den Türrahmen, „Kim hat mich auf eine Kostüm-Party bei ihrem Freund morgen eingeladen, ich wollte fragen, ob ich dort hingehen kann?".

Er schmunzelte und nickte, „Na klar, aber passt bitte auf einander auf".

Daraufhin nickte ich und grinste. Er verschwand ins Wohnzimmer und ich in mein Zimmer, samt meiner Tasche.

Schnell hatte ich meine wenigen Hausaufgaben erledigt und schmiss mich mit meinem Handy auf mein Bett, als dieses vibrierte und ich eine unbekannte Nummer sah.

Kommst du morgen trotzdem auf die Party?

Wer bist du und woher hast du meine Nummer?

Alex und ich hab meine Kontakte ... also?

Warum willst du mich unbedingt dabei haben?

Du musst öfter raus und neue Leute treffen, Kim kann dich ja nicht für sich allein behalten und ich hab gehört sie hat dich versetzt;)

Schön, dass du das gehört hast. Aber ich MUSS gar nichts und Kim wird sich auch wieder einkriegen. Wenn nicht bin halt allein, sad but true

Ach komm schon, Sweatheart. Tue es für mich ... Ich dachte wir hätten was besonderes

Alex lass es sein. Du wirst ja sehen ob ich komme oder nicht

Aber ehe ich sehe Aydan morgen vor meiner Tür

Die Nachricht ließ er unbeantwortete guckte sie sich aber an. Arsch.

Ich steckte mein Handy weg und setzte mich auf, um aus dem Fenster zu sehen. Noch war die Sonne am Scheinen.

Ich stieß Luft aus, sprang auf, zog mir Schuhe an und rannte zum Wohnzimmer.

„Dad, ich geh noch ein bisschen in den Park hier in der Nähe", sagte ich, er nickte und wir lächelten uns kurz an bevor ich auch schon das Haus verließ und zum Park joggte.

Vielleicht waren sie ja da oder eher gesagt noch.

Etwas außer Atem kam ich am Tor an und versuchte mein Herzschlag zu beruhigen, ging langsam auf den Spielplatz zu und konnte schon vom weiten die Beiden entdecken.

Aydan saß mit dem Rücken zu mir im Sand und Rey's Gesicht leuchtete auf, als sie mich auf sie zukommen sah. Ich hörte ein quieken ihrerseits und dann kam sie auf mich zugelaufen.

Aydan blickte verwirrt hinter sich, aber sein Gesichtsausdruck veränderte sich kein bisschen, er stand dennoch auf und kam auf mich zu.

„Claire!", rief die kleine und ich lachte.

„Hey, Rey", ich kniete mich hin und schloss sie in meine Arme, sie kicherte in meine Haare.

„Ich dachte du konntest nicht", Aydan stand vor uns, ich blickte auf, sein Blick auf seiner Schwester

Mit Rey an meiner Hand stand ich auf und ging in Richtung Spielplatz.

„Ich bin nicht wegen dir hier, Aydan, du hast es selbst gesagt, ich bin hier für Rey", sagte ich leise an ihn gewandt, er nickte. Ich wollte nicht mit ihm vor Rey streiten. 

Wir spielten mit Rey, als würden wir uns verstehen. Aydan verhielt sich anders als die letzten Male, die ich ihn getroffen habe, als wäre Rey sein Ruhepol. Ich fand es nicht schlimm so Zeit mit ihm und seiner Schwester zu verbringen, ich fand schon fast süß.

Er würde alles für seine Schwester machen, damit sie lacht.

(Ich schreibe momentan ziemlich viel, aber bei uns ist das Internet irgendwie ausgefallen, weshalb ich wahrscheinlich nicht viel posten werde)

Secrets | Aydan Oiama |slow updateWhere stories live. Discover now