Acht

16 2 0
                                    

„'tschuldigung, kann ich mich zu dir setzten?", ein Mädchen in meinem Alter stand neben mir und sah mich fragend an. Ich nickte und machte auf der Bank Platz, „Ich bin Elida", lächelte das blonde Mädchen und ließ sich neben mir nieder.

„Claire, freut mich", sagte ich ebenfalls lächelnd und guckte sie noch weiter an, während sie mich nachdenklich ansah. „Alles okay?", fragte ich schließlich, da ich einfach nicht wusste, warum sie mich so ansah.

„Ja, nein, also . . . ich habe gesehen wie du dich mit diesem Jungen vorhin gestritten hattest. Was hast du mit Aydan zu tun? Ich will wirklich nicht aufdringlich wirken, aber Aydan ist hier nicht gerade als guter Engel bekannt", redete Elida drauf los.

„Ich weiß, ich habe ihn gestern kennengelernt, was nicht so gut gelaufen ist", meinte ich schmunzelnd und guckte kurz in den Himmel.

„Kann es sein, dass du neu hier bist?", fragte Elida weiter, ohne auf Aydan einzugehen.

Ich nickte und lächelte sie an, „Ich bin vor drei Wochen wieder hierhin gezogen".

Sie nickte und wir fingen an über allesmögliche zu reden. Es fühlte sich an als würde ich sie schon ewig kennen.

Als die Sonne langsam unterging, gingen wir zusammen in die Richtung meines Hauses. Ich erzählte ihr von meiner Mutter und sie erzählte von ihrer Familie – ihrem älteren und jüngerem Bruder.

Schließlich standen wir an einer Gabelung und wir tauschten unsere Nummern aus. Diese Art von freundschaftlicher Bindung hatte ich lange nicht mehr gespürt, nicht einmal bei Kim.

Wir umarmten uns und ich begann meinen Weg die letzte Straße herunter, während sich der Himmel rot-orange färbte. Stundenlang könnte ich diesen Anblick genießen, ohne gelangweilt zu werden.

Mit meinen Augen im Himmel beobachtete ich die Sonne, die sich langsam über den Horizont bewegte. Flugzeuge hinterließen eine rot-pinke Spur hinter sich und die Wolken waren gelblich-rosa am Leuchten.

Ich dachte nach, was ich am Wochenende unternehmen könnte und wie ich die wenigen Hausaufgaben, die ich am Mittag nicht geschafft hatte, schnell beseitigen konnte, als mein Handy in meiner Hosentasche vibrierte.

Kurz dachte ich, es wäre Elida, doch hatte Kim mir geschrieben.

_Claire! Oh. Mein. Gott! Du wirst es nicht glauben! Shaw ist so süß und will sich noch mal mit mir treffen! Er hat mich auf seine Party am Freitag eingeladen, aber ich will da nicht allein hingehen_

Ich lachte leise auf.

*Kim, sag doch einfach, dass ich mitkommen soll, du weißt für dich würde ich fast alles machen*

_wirklich?! Ich hatte schon gedacht du würdest vielleicht schon was zu tun haben oder so_

*Süße, mein Vater ist froh, wenn ich mal das Haus verlasse und neue Leute treffe, aber lass mich ja nicht allein, sonst bringe ich dich um*

_Nein! Das würde ich nie machen, wer weiß was dir passieren könnte_

*Deswegen: **

Ich steckte mein Handy weg und schüttelte meinen Kopf, als ich kurz vor meinem Haus anhielt, weil mich das Gefühl beschlich, dass ich verfolgt wurde.

Meine Nachbarn waren nicht auf den Wegen und sonst konnte ich auch niemanden sehen, bis auf ein Auto, dass die Straße langsam entlangfuhr.

Sekunden später erkannte ich das Auto, es war dasselbe wie gestern. Alex, Sam und Killy. Nein, es waren nur Alex und Sam.

Ich schloss genervt meine Augen und holte tief Luft. Aydan will, dass ich ihn in Frieden lasse, aber seine Freunde beschatten jeden Schritt, den ich mache. Und das noch nicht einmal unauffällig.

Kurze Zeit später hatten sie zu mir aufgeholt und ich ging auf die Beifahrertür zu, klopfte an der Scheibe, die Sam runterfahren ließ.

Die beiden Jungen am Grinsen, als ich sagte, „Was zur Hölle macht ihr hier?", ich winkelte meinen Kopf an und lehnte mich am Dach runter zum Fenster. „Hat euch Aydan noch nicht eingeweiht?"

Sam, der vernünftige in der Gruppe, fragte, „Worin sollte Aydan uns eingeweiht haben?".

„Dass ich euch keine Probleme machen werde und auch dass ich ihn und seine Schwester in Frieden lasse", teilte ich den beiden, die offensichtlich neue Information, mit und Alex fing an breit zu grinsen.

„Du hast also seine Schwester kennengelernt", meinte Alex mit einem wissenden Blick zu Sam und wieder zu mir.

„Es war Zufall", meinte ich genervt und verdrehte meine Augen, „er hat seine Schwester allein gelassen und sie wusste nicht wo er war also habe ich mit ihr nach ihm gesucht".

Während ich erklärte nickte Alex langsam und fragte, „Hättest du ihr denn geholfen, wenn du gewusst hättest, dass sie seine Schwester ist?".

Ich zog meine Augenbrauen zusammen.

„Vielleicht wäre ich nicht mit ihr rumgelaufen, aber ja, ich hätte mit ihr gewartet", was war das bitte für eine Frage? Ich stützte meine Hände in die Hüften und forderte dann, „Was wollt ihr hier jetzt?". 

Secrets | Aydan Oiama |slow updateWhere stories live. Discover now