Sechs

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„Ich hasse dich, Kim", brummte ich, nach dem die Klingel zum Schulende klingelte und wir auf den Pausenhof stürmten. Alex hatte mich den ganzen Tag in Ruhe gelassen, aber ich habe ihn ein paar Mal dabei erwischt, wie er in der Nähe von mir und Kim stand und zu uns rüber sah.

Ich hatte Kim eine Standpauke gehalten, doch sie hatte nur darüber geschmunzelt.

Gut zu wissen, dass es meiner Freundin anscheinend egal war, dass ich bald vielleicht in einer Gasse unter einem Auto liegen würde.

„Ach komm, so schlimm ist es doch auch wieder nicht", sagte sie und legte kurz ihre Hand auf meine Schulter.

„Ich habe denen aus gutem Grund meinem Namen nicht gesagt", seufzte ich und hielt mich an meiner Tasche fest, „Wer weiß, was die jetzt machen".

Kim sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und ging durch die Schranke, ich folgte, „Sie werden gar nichts machen. Wenn es dich beruhigt werde ich mit meinem Cousin reden". Ich lachte laut auf, ein paar Schüler auf dem Parkplatz drehten sich zu uns um, doch ignorierten wir sie wie immer.

„Das würde mich kein bisschen beruhigen", sagte ich und schmiss meine Tasche in ihren Kofferraum, „Dann wüsste er ja, dass ich dir alles erzählt habe". Kim zuckte mit den Schultern und stieg ein, was ich ihr gleichtat.

„Da hast du recht, aber er wird es eh von Alex erfahren, dass ist dir bewusst, oder?", Kim startete den Wagen und fuhr los, während ich ein gequältes Geräusch von mir gab. Natürlich war mir das bewusst, aber man konnte doch wohl noch hoffen.

„Außerdem, du kennst doch auch ihre Namen", kicherte sie und guckte mich an. Ich rollte meine Augen. Das war doch etwas anderes. Sie hatten ihre Namen freiwillig Preis gegeben und ich . . . ich eben nicht!

„Wie alt ist Aydan überhaupt?", fragte ich und sank in dem Sitz zurück. Kim warf mir einen Blick zu, der für mich undefinierbar war.

„Vorhin wolltest du nichts über ihn wissen und jetzt- „, lachte sie als ich gegen ihre Schulter boxte, „Pass auf, sonst sind unsere beiden Leben in Gefahr. Aber ich glaube er ist jetzt neunzehn, ich war nicht auf seine Geburtstagsfeiern eingeladen, aber er ist zwei Jahre älter als wir".

Ich nickte, „Ich werde das bereuen, aber", murmelte ich bevor ich lauter sagte, „Wie sieht dein Cousin eigentlich aus?".

Kim grinste mich teuflisch an und mit einer schnellen Bewegung hatte sie den Blinker gesetzt und war rechts rangefahren, nur um ihr Handy zu zücken und in ihrer Galerie zu suchen. Wir schwiegen uns für eine geschlagene Minuten an, bevor sie ihr Handy zu mir drehte und unter die Nase hielt.

Auf ihrem Display war ein Junge mit kurzen braunen Haaren, grünen Augen, einem Nasen-Piercing und Ohrringen. In dem Bild trug er ein schwarzes Shirt, eine zerrissene Jeans und weiße Schuhe. Er stand neben Alex, der lachte, doch er verzog keine Miene, sah ernst und nachdenklich aus.

„Wie lange kennen Alex und Aydan sich schon?", fragte ich und schaute zu meiner besten Freundin auf.

„Eine halbe Ewigkeit kommt es mir vor. Sam und Alex kennen sich aber noch länger, also würde ich sagen, sie kennen sich seit fünf bis sechs Jahren", erklärte sie und zog ihr Handy zurück.

Die Augen ihres Cousins brannten sich in mein Gedächtnis.

Ich nickte erneut.

„Musst du nicht noch auf ein Date?", fragte ich als mein Blick zum Radio und der Uhr sprang.

Kim fluchte farbenfroh und ich sah sie anerkennend an. „Du hast nicht ernsthaft dein Date vergessen, oder?", lachte ich und sie manövrierte wieder aus der Lücke, in der wir gehalten hatten.

„So etwas würde mir doch niemals einfallen", meinte sie und lachte nervös.

Keine fünf Minuten später waren wir bei mir und ich hatte Angst um mein Leben bei ihrem Fahrstil bekommen.

„Ich schaff das nicht, Claire", rief sie mir zu, als ich ausgestiegen war und meine Tasche schon wieder um die Schultern hatte.

„Doch, du schaffst das und wenn etwas schiefläuft, schreib mir und ich ruf dich an mit einer brillanten Ausrede", sagte ich und warf ihr eine Kusshand zu, die sie schmunzelnd entgegennahm und damit verschwand ich im Haus.

Ich hörte den Motor kurz darauf und ließ meine Tasche seufzend im Flur liegen und machte mich daran aufzuräumen. Arthur würde erst morgen wiederkommen, was nicht hieß, dass ich mich ausruhen konnte.

Nach anderthalb Stunden aufräumen setzte ich mich an die wenigen Hausaufgaben, die wir bekommen hatten und als auch diese geschafft waren zog ich mich um.

Ich hatte noch Zeit bis schlafen musste, also suchte ich mir meine Schlüssel, ein Buch und Kopfhörer zusammen, sowie mein Portemonnaie.

In der Küche packte ich noch ein Wasser und ein paar Snacks in meine Tasche, da ich nicht wusste wie lange ich genau wegbleiben würde.

Mit einem Lächeln verließ ich das Haus, schloss ab und machte mich auf den Weg zu dem Park, den ich noch aus meiner Kindheit kannte und in der Nähe des Hafens der Stadt war.

Es dauerte eine halbe Stunde, bis ich die Mauer um die grüne Wiese erblickte und das große Tor hinter zwei Bäumen hervorblitzte, als die Frühlingssonne das Metall traf. Efeu dekorierte die Steine und die Kronen der Bäume lehnten sich auf den alten Stein,

Auf den Wiesen lagen Menschen und genossen die Sonne und die kalten Luftstöße. Hunde liefen auf den Wegen und rundherum.

Kinder lachten und spielten auf dem Spielplatz und zauberten mir ein breiteres Lächeln in mein Gesicht.




Okaaaaaaay, eigentlich wollte ich heute nicht posten buuut ich bin in Gönnerlaune und das ist mein Geburtstagsgeschenk an euch.
I hope y'all like it!
Ich werde heute auch noch ganu viel weiter schreiben, also kommen die nächsten Tage vielleicht wieder mehr Kapitel.
Enjoy and stay safe!

Secrets | Aydan Oiama |slow updateWhere stories live. Discover now