Eins

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„Dad?", rief ich die Treppe hinunter und bekam ein 'Hm?', als Antwort, „Kannst du mich zur Schule bringen?", fragte ich in meiner zuckersüßen Stimme.

„Schätzchen, ich muss jetzt gleich zur Arbeit, das schaffe ich leider nicht", rief er zurück und ich seufzte, „Tut mir leid", fügte er noch hinzu.

Mit einem Schmunzeln nahm ich meine Tasche und verließ mein Zimmer, in der Küche saß mein Vater, Athur Lynn Addington.

„Ist nicht so schlimm", meinte ich und fügte etwas leiser hinzu, „vielleicht tut mir das laufen ja sogar gut". Ich öffnete den Kühlschrank, nur um ihn kurz danach wieder zu schließen.

Ich war zu nervös, um etwas zu essen.

„Hast du nach der Schule schon etwas vor?", fragte Dad und drehte seinen Kopf zu mir und weg von seiner Zeitung, die er kurz darauf faltete.

„Kim hat mich gefragt, ob ich zu ihr möchte, aber ich bin mir noch nicht sicher. Ich schreib dir aber auf jeden Fall, wenn ich mich entschieden habe", meinte ich und setzte mich vor ihn an die Küchen-Insel.

„Okay, bitte mach das. Ich werde wahrscheinlich erst später nach Hause kommen. Die Jungs und ich müssen in die nächste Stadt, um ein paar alte Fenster auszutauschen, du weißt ja wie das ist", meinte er und ich nickte.

Früher war ich öfters an freien Tagen mit ihm und seinen Kollegen mitgefahren, als sie auf Montagen waren, also wusste ich wie lange es dauern konnte ein paar Fenster auszutauschen und vielleicht zu restaurieren.

„Aber ich hoffe du hast Spaß, egal wofür du dich auch entscheidest", meinte er noch, schaute auf seine Armbanduhr und stand auf, „Wir sehen uns spätestens morgen, Spätzchen".

„Bis morgen, hab dich lieb, Dad!", rief ich ihm hinterher, als er das Haus verließ, doch eine Antwort bekam ich nicht.

Seufzend schaute ich auf die Küchenuhr, nahm mir eine Wasserflasche und machte mir schnell etwas zu essen, was ich in meine Tasche packte und zog meine Schuhe und Jacke an, da es heute recht kalt war.

Schnell schnappte ich mir meine Schlüssel, verließ das Haus und schloss ab. Ich hatte Glück, dass Dad ein Haus in der Nähe meiner Schule gefunden hatte und ich somit nur um die fünfzehn Minuten laufen musste bis ich da war.

Ich war zwar schon seit drei Wochen wieder in dieser Stadt – hatte auch meine Kindheit hier in Iroh-Harbor verbracht – doch fühlte sich alles so fremd an, während den Zweiwöchigen Ferien hatte ich versucht mich so gut es ging einzuleben, doch wurde ich das Gefühl nicht los, dass mich alle an meiner Schule angucken würden wie ein Alien, da ich die Neue war.

Kim, meine beste und einzige Freundin bis jetzt, kannte ich noch aus Grundschulzeiten und war froh, dass wir nie Kontakt verloren hatten, denn so war ich nicht alleine auf der Schule.

„Claire!", rief eine etwas zu hohe Stimme und kaum hatte ich mich umgedreht landete ich auch schon auf dem Boden, eine Brünette lachend auf mir.

„Kim", stöhnte ich etwas unter Schmerzen und sie sah mich entschuldigend an, fing jedoch kurz darauf an zu kichern.

„Tut mir leid", Kim stand auf und hielt mir ihre Hand hin, die ich danken annahm.

„Was ist mit dir denn passiert?", fragte ich lächelnd und schaute meiner Freundin dabei zu, wie sie um mich herum hüpfte wie ein kleines Kind, dabei wischte ich ein wenig den Dreck von meiner Kleidung.

„Du wirst es mir nicht glauben", sie blieb abrupt stehen und klatschte in die Hände. „Du kennst doch noch Shawn, oder? Ich habe dir sicherlich in Briefen schon Mal von ihm erzählt", ich nickte und sie quiekte aufgeregt, „Er hat mich auf ein Date eingeladen!".

Ich schaute sie an. Zeigte keine Emotion oder Reaktion. Wenn ich ehrlich war, wusste ich gerade nicht wer Shawn war. Erst ein paar Sekunden später fiel er mir wieder ein. „Oh!", gab ich von mir und erinnerte mich an alles was Kim mir über ihn erzählt hatte, „Oh! Oh Gott, ich freu mich für dich! Wann trefft ihr euch denn?".

„Morgen, aber ich weiß nicht was ich anziehen soll. Du musst mir helfen, Claire", meinte sie flehend und ich kicherte, als sie einen Schmollmund machte und zog sie an ihrer Hand zum Schulgebäude. „Bitte lass mich nicht hängen".

„Hey, du hast mich gestern noch gefragt, ob ich zu dir möchte, sag mir nicht, dass du es vergessen hast", meinte ich und ihr Kopf schoss in meine Richtung – Sie hatte es vergessen. „Okay, wow, dann komm ich nicht vorbei".

"Doch kommst du, selbst wenn ich dich zu mir schleppen muss", sagte Kim und flippte ihre braunen Haare nach hinten, sodass mich eine Strähne im Gesicht traf. Ich lachte und als es klingelte gingen wir in die erste Stunde. Das würde ein langer und anstrengender Tag werden.

~ ~ ~

„Dein Dad hat auch sicher kein Problem, dass du erst später nach Hause kommst?", fragte mich Kim, als wir aus dem Schulgebäude liefen.

„Ja, ich sagte doch, dass er länger arbeitet, also merkt er es nicht, wenn ich länger weg bin", gab ich zur Antwort und Kim nickte. Sie nahm meine Hand und zog mich über den Schulhof zu ihrem Auto auf dem Parkplatz. Wir warfen unsere Taschen auf die Rückbank und stiegen ein, bevor Kim den Wagen startete und Musik anschaltete. Während ich meinem Dad schrieb, dass ich bei Kim sein würde, fragte ich sie, „Sind deine Eltern heute da?".

„Ich glaube nur meine Mutter", antwortete Kim und schenkte mir ein mitfühlendes Lächeln. Ich lächelte zurück und drehte die Musik lauter und schließlich sangen wir beide die Lieder mit. Aus unserem Singen wurde schnell ein mit schreien der Zeilen.

Bei ihr angekommen stiegen wir aus und nahmen unsere Taschen von der Rückbank. Wir stiegen die kleine Treppe hoch zu ihrer Haustür und ging herein.

„Also! Auf in die Schlacht", rief Kim und wir liefen kichernd in ihr Zimmer.

UUUUUUNd damit herzlich willkommen in einer neuen Geschichte! 

Ich habe ein paar Kapitel vorgeschrieben, doch werde ich diese erst nach und nach veröffentlichen. Ich hoffe euch wird dieses Buch gefallen.

LOVE YA ALY

Secrets | Aydan Oiama |slow updateWhere stories live. Discover now