7. Kapitel

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Am nächsten Morgen standen sie früh auf, zogen sich leise an, obwohl sie die Einzigen im Schlafsaal waren und schlichen sich dann nach unten in den Gemeinschaftsraum.

James hatte den Tarnumhang und die Karte des Rumtreiber's dabei, während Remus die Phiole mit dem Zaubertrank in der Hand trug.

Sirius klatschte freudig in die Hände und kassierte sogleich einen warnenden Blick seiner Freunde und ein gezischtes „Pssst" von James.

„Schon gut, schon gut." Wehrte Sirius ab.
„Haben wir alles?" Fragte James leise und sie nickten.
„Du solltest dich besser verwandeln Wurmschwanz, denn wir passen sonst nicht mehr alle unter den Umhang." Flüsterte James und kurz darauf konnte man eine Ratte in Sirius' Umhangtasche verschwinden sehen.

James warf den Umhang über sie und sie machten sich leise auf den Weg durchs Schloss.

Sirius hielt die Karte in den Händen und beobachtete einige Namen, wie zum Beispiel den des Hausmeisters.

Die Küche war ein Ort, den sie sehr oft besuchten, nur schon weil sie alle die Art von Mensch waren, welche ständig Hunger hatten.

James kitzelte die Birne in der Obstschale und eine Türklinke erschien.
Sie betraten den grossen Raum und erhaschten einen Blick auf einige Hauselfen, welche bereits dabei waren, das Frühstück vorzubereiten.

Sirius grinste breit, beim Anblick des Slytherintisches, auf welchem schon sehr viele Speisen standen.

„Here we go!" Sagte er laut und fröhlich und marschierte auf den Tisch zu.
„Wie lange geht es eigentlich, bis man eine Veränderung spürt?" Wollte Peter wissen.

Er hatte sich mittlerweile, da sie sich nun nicht mehr unter dem Umhang verstecken mussten, in einen Menschen zurückverwandelt.

James nickte nachdenklich.

„Das ist eine berechtigte Frage." Meinte er und wandte sich Remus zu.
„Im Buch stand, dass es ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten dauert, bis der Trank wirkt." Erklärte dieser.
„Aber Hauptsache er weiss nicht, wie lange das Ergebnis anhält..." Grummelte Sirius und Remus verdrehte die Augen.
„Das nächste Mal kannst auch gerne du den Trank brauen, wenn's dir nicht passt!" Schnauzte ihn Remus an.

Remus hatte eigentlich nicht so aggressiv klingen wollen, doch im Moment konnte er einfach nicht anders, da er sowieso mit den ganzen Problemen der letzten Tage zu kämpfen hatte.
Ausserdem war er leicht gekränkt darüber, dass Sirius seine Arbeit so wenig schätzte.

Sirius schien gespürt zu haben, dass er Remus mit seinen Worten ein wenig verletzt hatte, obwohl er das gar nicht wollte, er wollte im Allgemeinen keinen Streit mit ihm.

Er kam zu ihm hinüber und drückte ihn kurz an sich.

„Tut mir Leid, du hast das wirklich gut gemacht." Meinte er und lächelte Remus schwach an.

James, der sie beobachtete, grinste über beide Ohren bei ihrem Anblick.
Seiner Meinung nach, wären die beiden ein unfassbar süsses Paar.

Eine Hauselfe watschelte auf sie zu, die sie jedoch nicht kannten.

„Kann Mimmy den Sir's irgendwie helfen?"
„Nein danke Mimmy, wir kommen schon zurecht." Lehnte James freundlich ab und die Elfe verschwand wieder, nachdem sie sich tief vor ihnen verbeugt hatte.
„Wir sollten uns beeilen." Meinte Sirius schliesslich, nahm Remus die Phiole aus der Hand und betrachtete interessiert den Inhalt.
„Wie wollen wir das eigentlich ins Essen kriegen?" Fragte er und sah die anderen abwartend an.
„Mit einer Art Spritze." Antwortete Remus achselzuckend.

Sirius sah ihn verwirrt an.

„Einer was?"
„Einer Spritze du hohle Nuss. Sie wird von Muggelärzten für den Schutz von Krankheiten benutzt, man befördert durch sie Medizin in den Körper." Erklärte Remus.
„Und wie soll das gehen?" Fragte Sirius verwirrt.
„Man pickst den Leuten mit einer Nadel in die Haut."
Sirius sah ihn angewidert an.
„Das ist ja ekelhaft." Kommentierte er und Remus nickte.
„Ja, das ist es tatsächlich, aber jetzt mal ehrlich, das sind einige unserer Heilmethoden auch."

Remus zog eine sogenannte Spritze aus seiner Tasche und befüllte sie mit dem klaren und geschmacklosen Inhalt der Phiole.

„Wie viel braucht es davon?" Fragte Sirius neugierig und reckte seine Nase über einen Krug mit Kürbissaft.
„Ein bis zwei Tropfen vielleicht." Meinte Remus und füllte die erste Ladung in den Saftkrug, welcher auf dem Slytherintisch stand.

Sirius grinste.

„Die werden sich wundern." Sagte er zufrieden.
„Wenn ich sie wäre, würde ich schon längst keinen Schokofrosch mehr anrühren." Bemerkte James und sie nickten.

Wenige Minuten später hatten sie sämtliches Essen des Slytherintisches mit dem Zaubertrank versehen.

Einige Hauselfen betrachteten sie misstrauisch.

„Es ist nur ein kleiner Streich für die Slytherins, versteht ihr?" Erklärte James ihnen geduldig.

Einige der Elfen grinsten, andere wirkten besorgt, jedoch versprachen sie alle, dass sie das Essen nicht auswechseln und niemandem etwas sagen würden.

Heilfroh darüber, dass ihnen der erste Part ihres Streiches so gut gelungen war, machten sie sich auf den Weg zurück in den Gryffindorturm, wo sie den Tarnumhang und die Karte des Rumtreiber's verstauten.

Es wurde Zeit für's Frühstück und als sie sich an ihren Haustisch setzten, versuchten sie so normal und unauffällig wie möglich auszusehen.
Sie waren sehr geübt darin, so zu tun, als hätten sie nichts angestellt.

Sie konnten die ersten Slytherin's dabei beobachten, wie sie sich die Teller beluden und ahnungslos zu essen anfingen.

Sirius und James schüttelte es vor unterdrücktem Lachen.
Remus musste sich so fest auf die Lippen beissen, dass sie anfing zu bluten und das nur, damit er keinen Lachanfall bekam, Peter hingegen hatte sich die ganze Faust in den Mund gesteckt und biss sich auf die Fingerknöchel, während seine Augen bereits tränten.

Lily und Mary setzten sich neben sie auf die Bank.

Mary murmelte einen knappen Morgengruss und fing dann an zu essen, ohne sie noch weiter zu beachten.

Auch jetzt bemerkte Remus, dass Mary nicht ganz so fröhlich, wie sonst wirkte oder war es ihm zuvor einfach noch nie aufgefallen, dass sie schon längere Zeit nicht mehr fröhlich war?

Lily hingegen, die die Streiche der Rumtreiber schon aus fünf Kilometern Entfernung riechen konnte, musterte sie misstrauisch.

„Was habt ihr angestellt?" Fragte sie scharf.
„Nichts." Antwortete Sirius und setzte eine perfekte Unschuldsmiene auf.

Lily stämmte die Hände in die Hüften.

„Ich warne euch, wenn ihr nur einen einzigen Streich gespielt oder nur geplant habt und ich einen Beweis dafür finde, dass ihr es wart, dann könnt ihr was erleben!" Sagte sie streng.

Sirius zuckte gleichgültig mit den Schultern.

„Wir haben aber nichts gemacht, also hör auf damit, uns anzuschnauzen!"

Lily verdrehte die Augen, schwieg dann aber.

Keine fünf Minuten später konnten sie ein Mädchen am Slytherintisch laut aufschreien hören.

Sie und der Rest der grossen Halle wandten sich ihr zu und ihre Blicke wanderten dann einen Platz weiter und blieben auf einem Jungen ruhen, der neben dem Mädchen sass.
Seine Haare waren lila und mittlerweile waren seine Haare nicht mehr die einzigen.

Die ganze grosse Halle johlte vor Lachen.

Die Rumtreiber schlugen mit den Fäusten auf den Tisch, während Lachtränen aus ihren Augen strömten.
Lily versuchte vergeblich sich das Lachen zu verkneifen und gluckste hinter vorgehaltener Hand.

Sie wusste natürlich, dass es die Rumtreiber waren, doch um ehrlich zu sein, war ihr das so ziemlich egal.
Wenn McGonagall jemanden drankriegen wollte, dann musste sie dies schon ohne sie schaffen.

Auch die nächsten drei Tage blieben die Haare der Slytherin's lila, denn anscheinend gab es weder einen Zauber noch ein Gegenmittel, der die Farbe auflöste, verdeckte oder verschwinden liess.

Das witzigste an der Sache war wohl, dass den Meisten diese Farbe überhaupt nicht stand, abgesehen davon, dass sie zusammen mit dem Grün der Umhänge der Slytherins fürchterlich aussah.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Where stories live. Discover now