29. Kapitel

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Die Wochen des Oktobers vergingen wie im Flug, es wurde von Tag zu Tag kälter und dann stand plötzlich Halloween vor der Tür.

In den nächsten Tagen würde, wie jedes Jahr, ein Halloweenball auf Hogwarts stattfinden.

Die Rumtreiber wollten sich am ersten Hogsmeade-Wochenende des neuen Schuljahres passende Kostüme kaufen.

Und dann war es endlich soweit.

An einem stürmischen Samstagmorgen wurden die Rumtreiber recht früh wach.
Wenn sie noch gute Kostüme ergattern wollten, würden sie sich früh auf den Weg in das Dorf Hogsmeade machen müssen.

Sirius war, wie so oft, neben Remus wach geworden und rieb sich nun müde die Augen.

„Guten Morgen." Lächelte Remus und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.
„Morgen." Brummte Sirius.

Er hasste es, früh geweckt zu werden, auch wenn es Remus war, der ihn weckte.

Remus lachte und hüpfte aus dem Bett.

„Wir müssen Kostüme kaufen, also raus aus den Federn." Sagte Remus gut gelaunt und schlüpfte in einen warmen, weinroten Pullover.
„Ich gehe einfach nackt auf den Ball, das ist auffällig genug." Grummelte er und drehte sich auf die andere Seite.

Remus verdrehte die Augen.

„Ich will aber nicht, dass dich jeder nackt sieht, dieser Anblick sollte nur mir eines Tages gewährt werden." Sagte Remus streng und warf Sirius seine Anziehsachen aufs Bett.

James war bereits im Badezimmer und Peter schlief noch, wo Frank schon wieder steckte, wussten sie nicht.

„Findest du?" Fragte Sirius Remus , als er in seine zerfetzte, schwarze Jeans schlüpfte.
„Ja finde ich. Du bist mein Freund, also sollte ich schon ein wenig mehr zu Gesicht bekommen, als andere." Sagte Remus ohne rot zu werden, was schon fast an ein Wunder grenzte.

Sirius lachte.

„Glaub mir Moony, du bekommst noch genug von mir zu sehen."
„Na das will ich auch hoffen." Antwortete Remus knapp.

Als sie alle fertig angezogen waren, machten sie sich alle gemeinsam auf den Weg in die grosse Halle, wo sie von Lily und Mary, die bereits zusammen am Gryffindortisch sassen, freundlich begrüsst wurden.

Lily war in den letzten Wochen insgesamt viel netter zu ihnen gewesen und irgendwie waren sie alle doch noch ganz gute Freunde geworden.

„Hast du schon eine Verabredung für den Ball?" Fragte Sirius sie beiläufig.

Sie sah ihn verdutzt an.

„Der Ball ist schon Morgen, es wäre nicht sonderlich gut, wenn ich noch keine Verabredung hätte." Meinte sie.

James hielt den Kopf gesenkt.
Er hatte eigentlich vorgehabt Lily zu fragen, ob sie mit ihm hingehen möchte, doch daraus wurde jetzt wohl nichts mehr.

„Darf ich fragen, mit wem du hingehst?" Fuhr Sirius ganz cool fort, obwohl ihm sein Freund schon ein wenig leid tat.
„Mit Jeremy Dean aus Ravenclaw," antwortete sie schlicht, „er hat mich am Donnerstag nach dem Unterricht gefragt, ob ich mit ihm hingehen möchte und ich hab ja gesagt." Fuhr sie fort und wandte sich dann wieder ihrem Haferbrei zu.
„Und du Mary, hast du schon jemanden gefunden?" Fragte Sirius die beiden Mädchen weiter aus.

Mary schüttelte den Kopf.

„Ich geh nicht hin." Antwortete sie schliesslich.
„Hä, aber warum denn nicht?" Hakte Sirius verwirrt nach.
„Ich kann nicht tanzen." Gab sie beschämt zu.

Remus musterte sie genauestens.
Irgendetwas sagte ihm, dass dies nicht der einzige Grund war.

Anscheinend schienen die anderen davon nichts zu bemerken.

„Da lässt sich doch bestimmt etwas machen. Ich meine, ich könnte es dir beibringen und Moony und Krone sind bestimmt auch keine schlechten Tänzer." Bot er ihr an.
„Ich habe nicht einmal einen Partner." Versuchte sie sich weiter rauszureden.
„Krone steht noch zur Verfügung." Meinte Sirius und klopfte James freundschaftlich auf die Schulter.

James starrte ihn einen kurzen Moment an, dann hellte sich seine Miene schlagartig auf.

„Ja, wir könnten zusammen hingehen, so als Freunde versteht sich." Sagte James schliesslich und lächelte sie aufmunternd an.
Sie zögerte einen Augenblick dann meinte sie: „Okey, aber nur unter einer Bedingung."
„Und die wäre?" Fragte James sie.
„Du bringst mir bis Morgen das Tanzen bei."

James klatschte freudig in die Hände.

„Kein Problem, das mach ich doch gerne." Sagte er schliesslich und wandte sich dann beruhigt seinem Frühstück zu.

Mary wäre natürlich nicht seine erste Wahl gewesen, doch er war froh, dass sie es war, die mit ihm auf den Ball ging.
Er kannte sie gut, sie mochten sich und sie war sehr hübsch, dazu kam noch, dass man sich mit ihr, genau wie mit Sirius, stundenlang über Quidditch unterhalten konnte.

Mary wirkte zwar erleichtert darüber, dass sie mit James hingehen konnte, doch irgendetwas liess ihre Augen traurig wirken.

Remus beobachtete sie misstrauisch und bemerkte dann, wie ihr Blick zum Slytherintisch wanderte und... Remus wusste nicht ob er sich täuschte... an Regulus hängen blieb, der sie ebenfalls ansah und auch er sah nicht sehr glücklich aus.

Er beschloss dem ganzen fürs Erste keine weitere Beachtung zu schenken.

Wahrscheinlich hab ich mir das nur eingebildet.
Dachte er sich.

Remus und Sirius würden natürlich gemeinsam hingehen und sogar Peter hatte ein Mädchen gefunden, dass mit ihm hingehen wollte.
Sie war eine süsse Viertklässlerin aus Hufflepuff, mit wildgelockten braunen Haaren und einer Unmenge an Sommersprossen.
Ihr Name war, soweit sich James erinnern konnte, Louisa Dunn.

Sirius hatte zur Sicherheit noch einmal McGonagall gefragt, ob es erlaubt war, als Mann einen ebenfalls männlichen Begleiter mitzubringen.

Sie hatte es ihnen natürlich erlaubt, da sie das Liebesglück zwischen Remus und Sirius nicht zerstören wollte, das dachte er zumindest.

„Der Abend kann einfach nur genial werden." Sagte Sirius euphorisch und grinste über beide Ohren.

James nickte und tat sich eine dritte Ladung Rührei auf den Teller.
Lily bedachte ihn mit einem missbilligenden Blick.

„Wenn du noch mehr von dem Zeug isst, wachsen dir noch Federn." Sagte sie.
James zuckte mit den Schultern und erwiderte durch einen vollen Mund: „Das war's mir wert."

Sie sah ihn einen Augenblick verstört an, dann stimmte auch sie in das Lachen der anderen mit ein.

Auch Sirius, Remus und Peter hauten mächtig rein, schliesslich würden sie in Hogsmeade genügend Zeit brauchen, um ihre Kostüme auszusuchen und ob dann noch Zeit um etwas zu essen bleiben würde, wussten sie noch nicht.

Nach dem Frühstück, erhoben sie sich und begaben sich alle gemeinsam in die Eingangshalle, wo sie sich in die Warteschlange einreihten.

Natürlich hätten sie sich mit dem Tarnumhang vorbeischleichen oder den Geheimgang der Buckligen Hexe nehmen können, der direkt in den Keller des Honigtopf's führte.
Am heutigen hielten sie das Ganze jedoch für überflüssig, denn sie hatten ja schliesslich die Erlaubnis ihrer Eltern, um nach Hogsmeade gehen zu können und da schadete ein bisschen warten auch nicht.

Sirius hatte Remus Hand mit seiner verschränkt und strich nun zärtlich mit dem Daumen über Remus Handrücken.

Die letzten Wochen waren die Schönsten in Sirius bisherigen Leben gewesen und er war so unglaublich glücklich, dass dieser unglaubliche Mensch an seiner Seite stand und seine Hand hielt.

Als sie Filch endlich mit einem wütenden Gesichtsausdruck durchgelassen hatte, machten sie sich auf den Weg in das Dorf Hogsmeade.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Kde žijí příběhy. Začni objevovat