36. Kapitel

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Sie verliessen die grosse Halle.

„Wir brauchen die Karte." Sagte Sirius aufgeregt.
„Ja, du hast recht." Meinte James.
„Na dann los, holen wir sie." Warf Remus ein und sie stürmten die Treppenstufen nach oben.
„Was für eine Karte?" Hakte Mary ein wenig verwirrt nach.
„Eine geheime Karte von Hogwarts, die jegliche Personen und deren Standpunkt anzeigt." Erklärte Sirius ihr.

Es war ihnen im Moment egal, dass sie nun davon wusste, es gab wichtigeres.

Mary jedoch schien nun noch verwirrter als zuvor.

„Woher habt ihr so etwas?" Fragte sie.
„Wir haben sie selbst gemacht." Meinte Remus schliesslich.

Sie betraten den leeren Gemeinschaftsraum der Gryffindor's und James stürmte in den Schlafsaal, um die Karte und für den Fall der Fälle, den Tarnumhang zu holen.

Unten angekommen, tippte er mit dem Zauberstab darauf und sagte: „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin."

Auf dem Stück Pergament erschienen Linien und langsam konnte man verschiedene Orte von und um Hogwarts erkennen.

Mary staunte nicht schlecht.

„Na los, sucht ihren Namen!" Drängte James sie und überflog hektisch die Karte.

Die meisten Leute waren in der grossen Halle, doch da gab es einige Namenszüge, die sich nicht dort befanden.
Peeves hüpfte im Pokalzimmer auf und ab, Mrs. Norris Namenszug befand sich im zweiten Stock und Madame Pomfrey war, wie immer, im Krankenflügel.

„Wo ist sie?" Fragte Sirius verzweifelt und überflog die Karte erneut und dann plötzlich.
„Da!" Rief Mary plötzlich und deutete auf einen kleinen Namenszug, welcher sich tief unten in den Kerkern befand „Lily Evans".
„Was macht sie denn da?" Fügte sie skeptisch hinzu.
„Das ist nicht gut." Keuchte James, er war blass und wirkte sehr besorgt.
„Kommt!" Befahl Sirius und sie folgten ihm aus dem Gemeinschaftsraum.
„Gibt es noch andere Leute ausser Lily, die sich in den Kerkern aufhalten?" Erkundigte sich Remus, auch er hatte ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache.
„Nein, aber wer weiss, wie lange sie schon dort ist?" Erwiderte James besorgt und dann rannte er los, die anderen folgten ihm.

Lily's Name befand sich so ziemlich in der letzten Ecke der Kerker.

Sie rannten schneller, denn sie alle wussten, dass Lily niemals alleine und ohne jemandem etwas zu sagen, in die Kerker ging.
Das Risiko war als Muggelstämmige einfach zu hoch.

Schwer atmend kamen sie in den Kerkern an, er war sehr still.
Sie konnten ihre eigenen Herzen schlagen hören und ihre Schritte, die an den Wänden widerhallten.

Sie schlichen durch die schwach beleuchteten Korridore.
Dieser Ort war ihnen nicht geheuer.

„Wir sind bald da." Flüsterte James, nachdem sie eine Weile Stillschweigen bewahrt hatten.
„Sie bewegt sich nicht." Keuchte er daraufhin.
„Das heisst aber, dass sie noch lebt, denn sonst wäre sie auf der Karte nicht mehr zu sehen." Sagte Sirius und versuchte nicht allzu erleichtert zu klingen.

Sie bogen um die letzte Ecke und kamen nun in einen schmalen Gang, am Ende dieses Ganges sahen sie eine rothaarige Gestalt bewusstlos auf dem Boden liegen.

„Bei Merlin Lily!" Schrie James, rannte auf sie zu und liess sich vor ihr auf den Boden sinken.

Sie blutete am Kopf und war kreideweiss, ausserdem war ihre Bluse ebenfalls blutrot und nur bis zur Hälfte zugeknöpft, so dass man ihren blütenweissen BH sehen konnte.

„Sie ist eiskalt." Schluchzte James, während er ihren Kopf auf seinen Schoss hob und sie sanft schüttelte.
„Lily wach auf!" Rief Mary verzweifelt, während Tränen über ihre Wangen liefen.

Sie war neben James zu Boden gesunken.

„Wir müssen sie sofort in den Krankenflügel bringen, sie blutet!" Sagte Sirius und James nickte, während er ängstlich auf Lily herabsah, die die Augen immer noch geschlossen hielt.
„Warte!" Rief Remus und kam herbeigeeilt.
„Was machst du?" Fragte James, als Remus seinen Umhang abnahm und in dann mit einem kräftigen Ruck in zwei Teile riss.
„Ihre Blutung ein bisschen stoppen." Sagte er, schob Lily's Bluse nach oben und offenbarte somit eine tiefe Schnittwunde an ihrem Bauch, die sehr stark blutete.

Vorsichtig wickelte er das Stück Soff um Lily's Taille.

„Heb sie hoch." Befahl er James und dieser tat, wie ihm geheissen.

Dann stürmte er los, durch die vielen Gänge zurück und die Steinstufen nach oben.
Die anderen folgten ihm.

Als sie vor dem Krankenflügel ankamen, war James ebenfalls voller Blut, seinen Bart hatte er schon längst abgelegt.

Er klopfte gar nicht erst, sondern stiess die Tür auf und stürmte in den Raum.

„Wir brauchen Hilfe!" Rief er verzweifelt.

Madame Pomfrey, die gerade dabei gewesen war, die Bettpfannen zu putzen, sah sie einen Moment erschrocken an, dann kam sie herbeigeeilt und blickte auf Lily, die in James Armen lag.

„Leg sie hin." Wies sie James an und dieser liess Lily auf das nächst gelegene Bett sinken.

Madame Pomfrey öffnete die restlichen Knöpfe von Lilys blutdurchtränkter Bluse.
Sie entfernte den provisorischen Verband und untersuchte die Wunde, dann rief sie mit einem Zauber ein kleines, bernsteinfarbenes Fläschchen, welches mit einer eklig riechenden Flüssigkeit befällt war, herbei und träufelte ein paar Tropfen der Flüssigkeit auf die Wunde, während sie seltsame Worte vor sich hinmurmelte.

Langsam fing die Wunde an zu heilen.

James nahm Mary in den Arm, die laut schluchzte.

„Sie hat viel Blut verloren." Sagte Madam Pomfrey, nachdem sie Lilys Wunde am Kopf ebenfalls versorgt hatte.
„Das heisst?" Fragte Remus besorgt.
„Das heisst, dass sie ein paar Tage hierbleiben muss, ausserdem muss sie blutbildende Tränke nehmen." Antwortete Madame Pomfrey.
„Aber jetzt solltet ihr mir erstmal erklären, weshalb sie so zugerichtet ist." Sagte sie streng und sah zwischen ihnen hin und her.
„Wir haben sie so zugerichtet in den Kerkern gefunden. Wir haben keine Ahnung, was mit ihr geschehen ist." Erklärte James und Madame Pomfrey seufzte.
„Sie hat Glück gehabt, ein paar oder nur eine Stunde später und sie hätte tot sein können." Sagte Madame Pomfrey, während sie Lily einen Trank in den Mund flösste.

James atmete erschrocken ein.

„Sie wird nun ein wenig schlafen, unterdessen können sie in den Gemeinscha-." Wollte Madame Pomfrey gerade ansetzen, als James sie unterbrach: „Wir bleiben hier! Lily hätte sterben können, wir lassen sie jetzt bestimmt nicht alleine!"

Die anderen drei nickten.

„Na gut, sie dürfen hier bleiben, unterdessen werde ich Professor Dumbledore von dem Vorfall unterrichten." Gab Madame Pomfrey nach und verschwand.

Sie liessen sich erschöpft auf vier Stühlen nieder.

Keiner sagte etwas, denn sie alle stellten sich die gleiche Frage:

Was war geschehen?

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Where stories live. Discover now