107. Kapitel

646 38 1
                                    


Die letzte Woche war angebrochen, die Prüfungen waren vorbei und sie konnten endlich in aller Ruhe die Sonne geniessen.

Sie waren alle sehr froh darüber, dass der Stress des Lernens jetzt wenigstens für zwei Monate vorbei war.

Zu ihrem grossen Glück war diese Woche, die bisher wärmste in diesem Jahr.

Für sie alle war dies die schönste Zeit des ganzen Schuljahrs.
Sie und viele andere Schüler zog es an den schwarzen See, um dort ihre freie Zeit zu geniessen und frische Luft zu schnappen.

Es war Dienstag und sie würden übermorgen schon mit dem Hogwartsexpress nach Hause fahren.

Sirius freute sich zwar darauf, James Eltern wieder zu sehen, doch in seinen Augen war einfach kein Ort so wunderschön wie Hogwarts.

Sie sassen alle gemeinsam an ihrem Lieblingsplatz, unter einer Buche am Seeufer und unterhielten sich.
Alle ausser Remus, denn dieser sass zwischen Sirius Beinen, lehnte sich an Sirius Brust und las ein Buch.

Einige Schmetterlinge tanzten um sie herum durch die Luft und sie alle genossen für die wenigen Augenblicke die Ruhe und den Frieden, der in der letzten Zeit so selten war.
In solchen Momenten hätte man fast denken können, dass da draussen alles in Ordnung war.

„Was machst eigentlich du in den Sommerferien?" Erkundigte sich James bei Lily.
„Ich fliege mit meinen Eltern und meiner Schwester nach Spanien." Antwortete sie.
„Fliegen? Mit einem Flugzeug?" Wollte James fasziniert wissen und Lily nickte.
„Wow!" Staunte er und sie lachte.
„Das ist nicht das erste Mal, dass ich fliege."
„Ich wünschte, ich könnte auch mal in einem Flugzeug mitfliegen." Meinte er neidisch.
„Wenn wir Älter sind nehme ich dich mal mit." Sagte sie und James grinste.

Sie will mich mitnehmen, das hat zwei gute Dinge an sich.
1. Ich würde dann in einem Flugzeug mitfliegen, was ziemlich cool war.
2. Lily und ich würden gemeinsam fliegen. Lily und ich!

Vor einem Jahr war es ihm beinahe unmöglich erschienen, dass er und Lily jemals irgendetwas zusammen planen würden, vor allem keinen Flug mit einem Flugzeug, wo man stundenlang nebeneinander sitzen musste.

Doch anscheinend konnten sich die Zeiten ändern und jetzt, ein Jahr später, war es für ihn schon fast normal.

Er erinnerte sich daran, wie er vor einem Jahr Schniefelus ganz in der Nähe von hier fertig gemacht hatte und dadurch Lily's Freundschaft zu ihm zerbrochen war.

Es tat ihm Leid und er schämte sich, dass er damals ein solches Arschloch gewesen war.

Auch wenn er Snape hasste, Lily hatte er etwas bedeutet und es hatte ihr sehr wehgetan, ihn zu verlieren.

Er und seine Freunde hatten ihn in diesem Jahr meistens in Ruhe gelassen und waren im Allgemeinen den Slytherin's und Streitigkeiten aus dem Weg gegangen.

Vielleicht lag es auch an Remus und Sirius, die so verliebt waren und deshalb den homophoben Kommentaren der Slytherin's aus dem Weg gehen wollten, denn sie hatten für einen kurzen Moment spüren müssen, was das zwischen ihnen anrichten konnte.
Natürlich waren daran nicht nur die Slytherin's Schuld gewesen, sondern auch Remus mangelhaftes Selbstwertgefühl und die Tatsache, dass er Sirius nur beschützen wollte und ihm dadurch die Sicherungen durchgebrannt waren.

Im Gesamten konnte man sagen, dass sie sich in diesem Jahr sehr verändert hatten.

Zwei seiner besten Freunde waren schwul, er war auf einem guten Weg, damit aus ihm und Lily vielleicht irgendwann doch noch etwas wurde und dann war da auch noch die Sache mit Mary.

Es war nun schon ein halbes Jahr her, doch die Bilder in James Kopf wirkten immer noch so unglaublich real, dass es ihm vorkam, als wäre es erst Gestern gewesen.

„Kommt jemand mit mir ins Wasser?" Fragte Sirius sie.
„Ich brauche dich hier." Schmollte Remus.
„Es gibt genug Dinge, an die du dich lehnen kannst." Sagte Sirius, stand auf und zog sich sein Shirt aus.

Remus starrte ihn mit offenem Mund an.

„Ach jetzt tu nicht so, als ob du ihn zum ersten Mal so sehen würdest." Lachte Lily und stand ebenfalls auf.
„Ich komm auch." Fügte sie an Sirius gewandt hinzu und zog sich ebenfalls ihre Klamotten, bis auf einen roten Badeanzug, welchen sie darunter trug, aus.

Dieses Mal war es James, der jemanden mit offenem Mund anstarrte.
Schlussendlich erbarmten auch sie sich und zogen sich aus.

Es war ein sehr heisser Tag und sie alle hatten Lust auf eine Abkühlung.

Remus versuchte seine Narben vor den anderen zu verbergen, doch diese schienen sich nicht an ihnen zu stören.

Remus hielt einen Fuss ins Wasser.

„Das ist zu kalt!" Beschwerte er sich.

Sirius, der bereits bis zu den Hüften im Wasser stand, drehte sich zu ihm um.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst Moony, oder?" Lachte er und kam dann auf ihn zu.

Lily, James und Peter tobten bereits im Wasser herum.
Wie sie es geschafft hatten, Peter so schnell ins Wasser zu kriegen, war Remus ein Rätsel.

„W-Was h-hast d-du v-vor?" Stotterte Remus, als Sirius vor ihm stehen blieb und ihn mit einem breiten Lächeln ansah, welches Remus nichts Gutes ahnen liess.
„Lass mich kurz überlegen...das!" Er packte Remus an den Hüften, hob ihn ohne Probleme hoch und watete mit ihm durch das Wasser, welches immer tiefer wurde.

Remus schrie und zappelte, doch Sirius lachte nur und hielt ihn weiter fest.

„LASS MICH RUNTER! ICH WILL DA NICHT REIN!" Kreischte Remus und versuchte Sirius zu schlagen, damit dieser ihn runter liess, doch vergebens.

Ein lautes Platschen ertönte, als Sirius ihn in einem hohen Bogen ins Wasser warf.
Hustend und prustend tauchte er aus dem See auf und sah ihn böse an.

„Ich hasse dich du Arsch!" Fluchte er und spritze ihn nass.
„Ich liebe dich auch mein Engel." Lachte Sirius und kam dann auf ihn zu.

Er gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Nasenspitze.

„Es tut mir Leid, die Versuchung war einfach zu gross, als dass ich hätte widerstehen können."

Remus verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.

„Ach komm schon." Jammerte Sirius und sah ihn mit einem Hundeblick an.

Remus konnte gar nicht mehr anders, als zu lächeln.

Das Wasser war nun, da man einmal drin war, gar nicht mehr so kalt.
Sie schwammen eine Runde, machten eine Wasserschlacht und schwammen erst eine Stunde später ans Ufer zurück, um sich trocknen zu lassen.

Es war schon bald Zeit für das Abendessen und danach für's Bett.
Sie waren alle, aufgrund der letzten Tage und vom Schwimmen, so müde, dass sie sehr schnell einschliefen.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Where stories live. Discover now