66. Kapitel

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Regulus sass auf einer Fensterbank und starrte in die dunkle Nacht.

Hoch oben strahlte der Mond und die Sterne funkelten um die Wette.

Sirius näherte sich ihm langsam, setzte sich dann ohne etwas zu sagen neben ihn und nahm Regulus schweigend in den Arm.
Dieser verkrampfte sich für einen kurzen Moment, doch dann liess er es zu.

Die Tränen, welche seine Wangen hinunterliefen schimmerten im Mondlicht.

Sirius drückte seinen kleinen Bruder ganz fest an sich und strich beruhigend durch sein Haar.
Regulus presste sich an Sirius Brust und krallte sich mit den Händen an Sirius Rücken fest.

„Sie ist tot..." Schluchzte er und Sirius spürte einen Kloss im Hals.

Er selbst klammerte sich an Regulus wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring.

„Sie ist gegangen ohne auf Wiedersehen zu sagen...einfach so."

Regulus Stimme klang so unglaublich verzweifelt und Sirius zerriss es das Herz.

„Es tut mir so Leid..." Sagte Sirius, während dicke Tränen seine Wangen hinunterrollten.
„ICH HABE SIE GEHEN LASSEN UND SIE WIRD NICHT MEHR ZURÜCKKOMMEN, NIE MEHR!" Schrie Regulus voller Verzweiflung.
„Sie ist immer bei dir...hier drin."

Sirius legte eine Hand auf Regulus Brust.

„Die Menschen, die wir wirklich lieben kann uns selbst der Tod nicht nehmen." Sagte Sirius und sah seinem Bruder tief in die Augen.
„Ich will sie nicht mehr lieben, denn sie zu lieben tut zu sehr weh." Schluchzte Regulus.
„Wir können uns nicht aussuchen, wen wir lieben." Krächzte Sirius und strich ihm beruhigend durchs Haar.
„Ich kann nicht mehr..." Schluchzte Regulus, während sich seine Finger in Sirius Hemd krallten.
„Oh doch du kannst, denn sie würde wollen, dass du lebst und dass du glücklich wirst!" Entgegnete Sirius ernst.
„ICH KANN ABER OHNE SIE NICHT GLÜCKLICH SEIN!" Schrie er und Sirius sah all den Schmerz in seinen Augen.
„Dann versuche es!" Erwiderte Sirius.
„Man hat mir jegliches Glück genommen, dass ich jemals hatte, obwohl es sich nie wirklich wie Glück angefühlt hat." Schluchzte er.
„Man hat mir etwas genommen, das ich nie hatte." Fuhr er fort.
„Du wirst sie wiedersehen."
„NEIN! SIE IST FORT UND ZWAR FÜR IMMER!" Schrie er aus purer Verzweiflung.
„Sie hat dich geliebt und dass du diese Liebe erwidert hast, sorgt dafür, dass ihr wieder zusammenkommen werdet und dann wird es für immer sein." Sagte Sirius ruhig, während immer noch Tränen seine Wangen hinunterrollten.

Regulus sah ihn traurig an.

„Ich hätte sie so gerne ein letztes Mal geküsst. Sie ein letztes Mal lächeln gesehen. Sie ein letztes Mal berührt."

Sie schwiegen und betrachteten den Sternenhimmel über ihnen.

„Ich habe nie aufgehört dich zu lieben." Sagte Sirius traurig.

Regulus sah ihn überrascht an.

„Weshalb bist du dann gegangen?" Fragte Regulus ebenso traurig.
„Weil du mich hasst und ich es nicht mehr ausgehalten habe." Antwortete Sirius.

Er sah beschämt zu Boden.

„Ich liebe dich Sirius, das werde ich immer." Entgegnete Regulus.

Sirius sah ihn ungläubig an.

„Das habe ich nicht verdient." Sagte Sirius daraufhin.
„Wahrscheinlich nicht." Meinte Regulus schlicht.

Sie schwiegen wieder einige Augenblicke.

„Du hättest es so sehr verdient, ein einziges Mal glücklich zu sein." Sagte Sirius schliesslich.

Eine einsame Träne rollte Regulus Wange hinunter.

„Vielleicht bin ich einfach nicht fürs Glücklichsein gemacht."

Er lachte freudlos auf.

„Ich bin auch nicht dafür gemacht, ein grosser Bruder zu sein und bin es trotzdem." Entgegnete Sirius und lächelte bitter.

„Ich habe mir nie einen anderen Bruder gewünscht. Ich habe mir nur gewünscht, dass du zurückkommst." Meinte Regulus traurig.
„Du hast einen besseren Bruder verdient."
„Ich will aber keinen besseren Bruder! Ich will dich!"

Sirius schmunzelte und drückte ihn an sich.

„Ich bin immer für dich da, auch wenn wir uns nur heimlich treffen können." Sagte er und auch sein kleiner Bruder konnte nun ein wenig lächeln, auch wenn es traurig wirkte.
„Wie willst du herausfinden, ob ich dich brauche?" Hakte er nach.
„Wir Rumtreiber haben da unsere Methoden. Du musst nur hierherkommen und ich werde auftauchen." Erklärte er.

Sirius hielt es für besser, wenn er Regulus nichts von der Karte verriet, denn diese war schliesslich ein Geheimnis und umso mehr davon wussten, desto grösser war die Gefahr, dass herauskam, was sie war.

Wie lange sie noch dasassen und redeten wussten sie nicht, doch irgendwann beschlossen sie, dass es Zeit war, zu gehen.

Es war schon längst Sperrstunde, doch ihnen war dies egal.

Sie wünschten sich eine gute Nacht und machten sich dann in verschiedene Richtungen davon.

Sirius schlich durch die Korridore und überprüfte immer wieder die Karte des Rumtreiber's.
Er überprüfte, ob jemand in der Nähe war und ob Regulus sicher vor irgendwelchen Lehrern war.

Wie es aussah, hatten sie beide in dieser Nacht Glück.
Filch und Mrs. Norris waren an anderen Orten des Schlosses unterwegs und auch die Professoren und Geister befanden sich nicht in ihrer Nähe.

Sirius trat durch das Portraitloch und in den Gemeinschaftsraum.

Es waren keine Schüler mehr da, ausser jemand und das war Remus.

Dieser sprang sofort auf und kam auf Sirius zu.

„Wo warst du solange? Ich habe mir Sorgen gemacht!" Fragte er aufgebracht.

Sirius sah ihn traurig an.

„Es tut mir Leid, ich wollte ni..."

Weiter kam Sirius nicht, denn Remus hatte zwei weitere Schritte auf ihn zugemacht und ihn so stürmisch geküsst, dass Sirius Knie nachgaben und er sich an Remus festhalten musste.

Remus grinste leicht in den Kuss hinein.
Er hielt Sirius fest in den Armen.

Irgendetwas noch viel vertrauteres herrschte zwischen ihnen.

Dieses Gefühl überwältigte sie beide in diesem Moment so sehr, dass auch Remus Beine nachzugeben drohten.
Er liess sich zusammen mit Sirius auf die Couch hinter sich sinken.

Die Atemnot trennte sie schliesslich voneinander und sie rangen nach Luft.

„Das war...wow." Sagte Sirius und grinste.

Auch Remus musste leicht lächeln, denn der Kuss war wirklich heiss gewesen.

„Wir sollten vielleicht schlafen gehen..." Sagte er schliesslich.

Er wollte aufstehen, doch Sirius zog ihn zurück.

„Was ist?" Fragte er verwirrt.

Sirius ignorierte seine Frage und legte seine Lippen erneut auf seine.
Remus konnte gar nicht anders, als ihn näher zu sich ziehen und den Kuss zu erwidern.

Als sie sich endlich lösten, meinte Remus:
„Sirius Black wir sollten wirklich schlafen gehen."

Sirius voller Name hatte schon immer eine enorme Wirkung auf ihn gehabt, vor allem wenn seine besten Freunde ihn sagten.

Folgsam stand er auf und sie gingen gemeinsam in ihren Schlafsaal und zu Bett.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Where stories live. Discover now