102. Kapitel

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Die Mannschaft besprach beim Frühstück zum letzten Mal ihre Spieltaktik.
Remus und Lily hörten ihnen nur halbwegs interessiert zu.

Man konnte die Anspannung deutlich spüren und diese übertrug sich irgendwie auf Remus, der ebenfalls ein wenig hibelig wurde.

Lily legte beruhigend ihre Hand auf die Seine.

„Entspann dich. Sie werden gewinnen." Versuchte sie ihn zu beruhigen, doch Remus war es um ehrlich zu sein relativ egal, ob sie gewannen oder nicht, solange Sirius da heil wieder rauskam.

Sirius, der selbst ebenfalls sehr nervös war, legte seine Hand auf Remus Knie ab, da er wusste, dass Lilys aufmunternde Worte ihn so garnicht beruhigten.

Remus lächelte ihn unsicher an.

„Pass bitte auf dich auf..." Sagte er und Sirius nickte.
„Ich versuch's."
„Gab es überhaupt ein einziges Quidditchspiel, bei dem du dich nicht verletzt hast?" Wollte Lily wissen und James sah sie böse an.
„Remus macht sich schon genug Sorgen, da musst du nicht noch einen drauflegen." Keifte er und Lily sah ihn beleidigt an.
„Oh sorry Potter, dass ich Fragen stelle." Gab sie zurück.

James schien für einen kurzen Moment etwas weniger nettes erwidern zu wollen, doch er seufzte, schwieg und wandte sich dann wieder seiner Mannschaft zu.

Nach dem Frühstück machten sie sich alle auf den Weg zum Quidditchfeld.

Remus wirkte immer noch sehr nervös.
Lily sah ihn besorgt an.

„Das sind nur die Ravenclaws, die spielen nicht so hart." Besänftigte sie ihn.
„Die Ravenclaw's können noch so sanft spielen, die Klatscher bleiben trotzdem hart und unberechenbar!" Entgegnete Remus.
„Wenn du dir zu viele Sorgen machst, passiert am Schluss wirklich etwas."

Remus schwieg daraufhin und versuchte sich zu beruhigen.

Er hoffte, dass das Spiel schnell vorüberging, denn er konnte sich das alles sowieso nicht zu lange antun.

Sirius war mit Abstand eine der unfallträchtigsten Personen, die er kannte, wenn es um Quidditch ging.
In fast jedem Spiel zog er sich irgendeine Verletzung zu.
Remus wartete nur noch auf den Tag, an dem Sirius es mit einer seiner Verletzungen übertrieb.

Er war oft derjenige, der sich die unzähligen Blutergüsse nach einem Training ansehen durfte.
Manche von ihnen hatten die Grösse von seiner ganzen Hand.

Sie liessen sich auf ein paar der Plätze sinken und Remus blickte gespannt auf das Spielfeld, welches im Moment noch leer war.

Ein kleiner Teil von ihm mochte es, Sirius spielen zu sehen, doch ein weiterer und dies war eindeutig der grössere, machte sich schreckliche Sorgen um ihn.

Das Spiel begann und Max fing an das Spiel zu kommentieren.
Remus hörte dem Kommentator gespannt zu und verfolgte mit seinen Augen den Spieler, auf dessen rot-goldenen Umhang der Name ‚Black' stand.
Dieser schoss über das Spielfeld und meistens war er nur noch als ein rot-goldener Schleier zu erkennen.

Remus fing an, nervös auf seinen Fingernägeln herumzukauen, als ein Klatscher Sirius nur um ein Haar verfehlte.

Remus konnte nicht mehr hinsehen, als ein weiterer Klatscher auf seinen Freund zugeschossen kam, gerade als die Sucherin der Gryffindor's dem goldenen Schnatz hinterherjagte.

Sirius, der gerade den beiden Suchern hatte ausweichen müssen, schaffte es nicht auch noch, dem Klatscher auszuweichen und dieser traf ihn hart am Kopf.

Remus konnte fast wie in Zeitlupe erkennen, wie Sirius auf seinem Besen schwankte und dann, ohne sich noch länger festzuhalten, hinunterkippte.

Er schrie laut auf und zückte seinen Zauberstab, doch er war nicht der einzige.
Lily neben ihm und einige Lehrer, darunter McGonagall und Dumbledore höchst persönlich hatten es ihm Gleich getan.

Sirius bremste einen Meter vor dem Aufprall in der Luft ab und sank dann ganz langsam auf die Erde.

Remus hatte sich bereits auf den Weg die Tribünen hinunter gemacht und war auf dem Rasen angekommen.

Das Spiel war zwar vorüber und sie hatten gewonnen, doch ihm kam es überhaupt nicht so vor.

Sirius lag wie tot auf dem Rasen.
Er war käseweiss im Gesicht.

Remus drängte sich durch die Menschenmenge, welche sich bereits um ihn versammelt hatte.

„Bitte lasst mich durch!" Flehte er verzweifelt, während Tränen seine Sicht verschleierten.

Er liess sich neben Sirius auf den Boden sinken und strich sanft über seine Wange.
„Ich bin da Love." Flüsterte er, obwohl er sich nicht sicher war, ob dies etwas brachte.

Er hatte von Anfang an geahnt, dass so etwas passieren würde und nun war es tatsächlich geschehen.

Wie schlimm würden seine Verletzungen sein?
Diese Frage schwirrte ihm durch den Kopf und mit ihr stieg die Panik.

Dumbledore und McGonagall hatten sie erreicht, zusammen mit James, der fast so blass war wie Sirius.

Er keuchte:
„Bei Merlin Sirius!"

Dumbledore fing an irgendwelche Zauber zu murmeln, die Remus nicht kannte und kurz darauf beschwor dieser auch noch eine Trage hinauf.

„Er muss sofort zu Madame Pomfrey!" Sagte Professor McGonagall.

Dumbledore wandte sich Remus und James zu.

„Wenn ihr mich begleiten würdet?" Bat er sie und sie nickten.
„Ich wusste, dass ihm etwas passieren wird..." Schluchzte Remus und James legte ihm beruhigend einen Arm um die Schultern.

Lily und Peter waren bereits zu ihnen gestossen und gingen schweigend neben ihnen her.

„Es ist bestimmt weniger schlimm, als es aussieht, ausserdem ist Sirius zäh, der schafft das schon." Meinte James optimistisch, wobei es eher so klang, als würde er sich ernsthafte Sorgen um seinen besten Freund machen.

Er hatte in diesem Jahr bereits seine beste Freundin verloren und auch noch seinen besten Freund zu verlieren, wäre eindeutig Zuviel.

„Ich hasse Quidditch!" Grummelte Remus und James lächelte leicht.
„Du kannst nicht alles hassen, wobei für Sirius nur die geringste Gefahr besteht, dass er sich verletzen könnte."
„Oh doch, das kann ich sehr wohl!" entgegnete Remus wütend.
„Du musstest dir die ganzen blauen Flecken, vor allem in den letzten Wochen, nicht ansehen, oder?" Fuhr er aufgebracht fort.
„Nein und trotzdem! Sirius liebt Quidditch und auch diese Verletzung wird ihn nicht davon abhalten, es weiterzuspielen!"
„ICH HABE DOCH NUR ANGST UM IHN!" Schrie Remus verzweifelt.
„Glaubst du, das habe ich nicht?! Das habe ich jeden Tag! Ich habe Angst um ihn, um dich, um Lily, um Mom und Dad, um Peter! Bei Merlin da draussen herrscht Krieg und eigentlich sollte das genug Risiko für uns sein, doch wir lieben es einfach Quidditch zu spielen, auch wenn wir wissen, dass wir uns verletzen könnten!" Entgegnete lauter als vorausgesehen.

Remus starrte ihn erschrocken an.

„Du liebst ihn und das spürt man. Deine Liebe ist das grösste Geschenk, das man ihm machen konnte und das ist Grund genug dafür, dass er überlebt und wieder gesund wird!" Fügte James nun ruhiger hinzu.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Where stories live. Discover now