Kapitel 18: „Montag was für ein Tag"

18 1 0
                                    

Kapitel 18: „Montag was für ein Tag" 

Last Time, you have read:„Es war wirklich schön mit ihr befreundet zu sein." – „Wie läuft dein Mädchenabend?" – „Fast jedes Mädchen auf der Schule stand auf ihn." 

Dipper

Ich lief vorsichtig auf den Schulhof. Ich hatte ganz ein deutlich die Blicke von Kaid auf mir gespürt. Und zwar die letzten zwei Stunden durchgehend. Ich konnte mich noch nicht mal richtig auf Geschichte und Englisch konzentrieren. Naja, nächste Stunde haben wir Mathe, also wird es schon gehen. Hoffentlich.Ich setzte mich wieder auf die abgelegene Bank. Sofort setzte sich jemand neben mich und ich spannte mich an. Was für ein scheiß, dachte ich grummelnd. Als ich einen kurzen Blick zur Seite wagte, erkannte ich Kaid. Es verwunderte mich, dass er hier allein und nicht mit seinem Gefolge war. Aber das hieß nicht, dass er mich nicht dennoch fertig machen könnte.Bei diesem Gedanken erschauderte ich. Meine blauen Flecke sind gerade erst verschwunden und mein Körper hat angefangen nicht mehr weh zu tun. Also was habe ich mir dabei gedacht wieder zur Schule zu gehen. Ich Dummkopf. Jetzt wird Kaid mich erst recht fertig machen wollen, allein schon, weil Bill ihm irgendwie meine Kappe abgenommen hat.Ich seufzte schwer. „Hey Dipper." Ich erschrak heftig, als Kaid mich einfach so ansprach. Vorsichtig schaute ich zu ihm. Ich musste wohl gerade wie ein verängstigtes Rehkitz aussehen, denn er fing ohne Grund an zu Lachen.Das Verwirrte mich. Obwohl, sein ganzes Verhalten an diesen Tag verwirrte mich. Warum hatte er mich noch nicht von der Bank geschubst? Oder mir Beleidigungen an den Kopf geworfen. Was stimmte mit den Jungen heute nicht?Langsam hörte er wieder auf zu lachen und nur noch ein FREUNDLICHES Grinsen blieb zurück. Fuck, wie kann das möglich sein? „Schau nicht so. Ich tue dir nichts." Wie jetzt? Anscheint stand mir die Frage ins Gesicht geschrieben denn er antwortet sofort. „Ich werde dir ab sofort nichts mehr tun. Ganz im Gegenteil. Ich...naja ich brauche deine Hilfe." Waren seine Worte. Ich blinzelte perplex. Er braucht MEINE Hilfe. Träume ich noch. Nein, konnte gar nicht sein. Immerhin war der Schmerz denn ich heute Morgen, als ich gegen den Türrahmen gelaufen war, echt gewesen. Das kann mein blauer Fleck auf den Ellenbogen bezeugen.„Du brauchst meine Hilfe. Wobei denn?", fragte ich deshalb neugierig nach. Er wendete den Blick ab und lehnte sich nach hinten. Seine Füße streckte er dabei aus. „Also es ist so. Du bist doch schwul, oder?" „Bi." Korrigierte ich ihn sofort. „Na dann eben Bi. Zu mindestens du stehst ja auf Kerle?" Ich nickte, um seine Aussage zu bestätigen. „Also, meine Eltern wollten mich mit der Tochter einer ihren Freunden verkuppeln. Aber ich kann sie nicht leiden und naja ich will jetzt noch keine richtige Freundin. Also habe ich ihnen die Lüge aufgetischt schwul zu sein. Sie wollten natürlich meinen Freund kennen lernen, denn immerhin sollte es ja ein Beweis geben. Ich konnte mich noch retten, als ich sagte, dass er hier nicht wohnt. Jetzt aber werden sie ziemlich misstrauisch bei dieser Sache und wollen dieses Mädchen am Wochenende zu unserer Familienfeier einladen. Sie sagten. wenn ich denn wirklich einen Freund hätte sollte ich ihn mitbringen. Und naja..." Er sprach nicht weiter. Aber durch seine Worte und diesen flehenden Blick wusste ich schon was er mir damit sagen wollte. „Und du willst, dass ich dein Freund spiele?" Er nickte mehrmals. Ich schaute weg und überlegte. Jeder andere hätte sofort Nein gesagt. Und ich vermute, dass er auch von mir ein Nein erwartete, immerhin hat er mich schikaniert. Aber ich verstehe auch warum er gerade zu mir kommt. Denn mich kennen seine Eltern vermutlich nicht und selbst wenn weiß jeder, dass ich keine Freundin habe und auch auf Kerle stehen. Das ist wirklich kein großes Geheimnis.„Ich bitte dich. Du bist der einzige, den ich fragen kann." Er stand auf und stellte sich direkt vor mir, nur um dann meine Hände zu nehmen. „Kaid was wird das?" Bin ich mir wirklich sicher, dass ich nicht doch träume. Als ob Kaid sowas jemals machen würde. Aber seine Berührungen fühlten sich ziemlich real an, auch wenn die Tat nicht wirklich realistisch war. „Dipper ich werde dich nie mehr ärgern. Hilf mir nur. Bitte." Flehte er regelrecht und drückte meine Hände. „Schon gut. Ich mache es." Das Lächeln was mir der Schwarzhaarige daraufhin schenkte war unglaublich. Der der nun vor mir stand, war nicht zu vergleichen mit den Kaid der mich bis vor kurzen noch geärgert und verprügelt hat.„Vielen Dank. Ernsthaft ab jetzt werde ich dich in Ruhe lassen. Nicht nur das, als Dank halte ich auch jeden der dich ärgert von dir fern." „Ähm. Schon okay." Ernsthaft wer ist das? Das kann doch nicht Kaid sein.Kaid ließ, nach meiner Aufforderung, meine Hände wieder los und setzte sich wieder neben mich. Warte mal, wenn das hier vielleicht der echte Kaid ist. Wer ist denn dieser Kaid der immer anderen tyrannisiert. Ernsthaft das muss ich jetzt wissen. „Hey Kaid. Warum schikanierst du die anderen so sehr, beziehungsweise mich?" Bei dieser Frage schaute er mich zuerst erstaunt an, bevor sein Blick Richtung Boden glitt. Huch, habe ich jetzt etwas Falsches gesagt. „Um ehrlich zu sein Dipper. Ich habe nicht viele Freunde. Früher wollte nie jemand etwas mit mir machen. Dann habe ich auf einmal einen Weg gefunden wie einige zu mindestens meine Freunde wurden", erzählte er leicht deprimiert, sowie scheinbar verlegen. Aber wenigstens verstand ich sein Verhalten endlich. „Sag mal, könnte es sein das du den Anderen Angst einjagst damit sie mit dir befreundet sind?" Man konnte richtig sehen wie er die Schulter hängen ließ und tief seufzte. „Weißt du, dass musst du nicht mehr. Ich wäre gerne normal mit dir befreundet, Kaid." Und schon wieder. Dieses verdammt süße und strahlende Lächeln erschien in seinem Gesicht. „Wirklich?" Lächelnd nickte ich. „Du bist echt korrekt Dipper Pines." Mit diesen Worten boxte er mir sanft gegen meine Schulter. „Du eigentlich auch Kaid." Grinste ich breit. Dann ertönte die Schulklingel. Kaid neben mir stöhnte auf. „Man jetzt haben wir Doppelstunde Mathe. Montag ist echt nicht mein Tag." Ich lachte leicht. „Los lass uns gehen. Wenn du willst kannst du in Mathe neben mir sitzen, dann helfe ich dir." Machte ich ihm den Vorschlag, denn Kaid auch lächelnd annahm.Auf den Rückweg zum Schulgebäude redeten wir weiter. „Weißt du ich dachte eigentlich das du Nein sagen würdest, aber das du Ja sagst und mir gleichzeitig deine Freundschaft anbietest war echt überraschend." Ich zuckte mit den Schultern. „Ist dies denn schlimm?" Schnell schüttelte der Schwarzhaarige mit dem Kopf. „Nein, gar nicht. Aber ich hätte es nur gedacht." „Denk nicht so viel über mich nach. Mich kann man nicht verstehen. Ich tue es ja selbst nicht mal." Schmunzelnd runzelte er mit der Stirn. „Willst du damit sagen du bist komisch." Ich nickte kurz und knapp.Wenn ich nicht komisch bin, was bin ich denn dann. Ich meine Schau man sich mal meine Familie an. Meine Zwillingsschwester stand auf jeden Typen, den sie sah, auch wenn es nicht mehr ganz so schlimm war wie früher. Außerdem schien sie sich ja jetzt auf Gideon fest einzustellen. Meine Gronkels sind alt und komisch. Der eine hängt andauernd nur in seinem Labor rum, während der anderen dumme Touristen das Geld aus den Taschen zieht. Und dann wohnt bei uns auch noch ein super heißer Traumdämon. Ja, Bill sah wirklich heiß aus. Auch wenn ich ihn bisher nur in Kleidung gesehen habe, konnte ich sagen das er wohl auch einen ziemlich gut durchtrainierten Körper haben müsste. Tja und am Ende wäre da noch ich. Ich rede mit einer Statue mitten im Wald. Also sagt das nicht schon alles. „Ich finde dich nicht mehr komisch, als jeden anderen hier", sagte Kaid kurz bevor wir die Klasse betraten.

Next Time, you will read:

Kapitel 19: „Ein netter Abend" 

„Ich holte ein Apfel aus dem untersten Fache" – „Und wo schläfst du dann?" – „Mit verschränkten Armen schaute ich zu ihm hoch." 

Für immer vergessen?Where stories live. Discover now