Kapitel 30: „Süß"

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Kapitel 30: „Süß"

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Es ist einfach schon zu oft vorgekommen." – „Noch dazu wollte ich nicht meine schlechte Laune an ihn auslassen." – „Was wir wollen?"

Dipper

Ich war in mein Zimmer. Zuerst hatte ich mir natürlich Frische und vor allem trockene Sachen angezogen, bevor ich mich dann um die Blumen gekümmert hatte. Erst dann nahm ich mir den Brief und setzte mich auf mein Bett. Ich faltete das Blatt auseinander. Sofort konnte ich sagen, dass Bill eine wunderschöne Schrift hatte. Also fing ich an zu lesen.

>Pine Tree, ich weiß das du mir nicht glaubst. Aber genau aus diesem Grund schreibe ich dir diesen Brief. Denn ich will, dass du das glaubst. Glaubst was letztens passiert ist. Und an mich glaubst.

Ich muss dir sagen, dass es mir sehr schwer fiel dies alles aufzuschreiben. Ich bin niemand der je viel mit Gefühlen zu tun hatte. Und gut darin bin ich erst recht nicht. Bevor ich auf dich traf, wusste ich noch nichts darüber. Es ist alles vollkommen neu für mich.

Weißt du ich kenne dich schon lange. Länger als du vielleicht denkst und du dich vermutlich erinnern kannst. Aber das ist nicht schlimm, denn jetzt hatte ich die Möglichkeit dein Herz für mich zugewinnen, ohne die Vorurteile von damals. Auch wenn ich es vermutlich vermasselt habe und genau das Gegenteil erreicht habe.

Es tut mir auch sehr leid, dass ich dich einfach so geküsst habe. Ich konnte mich bloß nicht mehr zurückhalten. Es ist einfach so über mich gekommen. Ich hoffe du bist mir deshalb nicht mehr böse. Meine Gefühle für dich sind ehrlich und vollkommen aufrichtig. Ich möchte, dass du mir das glaubst. Du bist mir wichtig. Mehr als so vieles andere in meinen langen Leben. Deshalb möchte ich dich nicht verlieren.

Es ist okay, wenn du nicht das gleiche wie ich empfindest. Solange es dir nicht zu angenehm ist, würde ich trotzdem gerne noch Zeit mit dir verbringen. Noch dazu hast du noch einen Wunsch bei mir frei, denn ich dir mit Freuden erfüllen möchte.

Bill.<

Es war so süß. Es erfüllte mich mit einer Art Wärme, die ich bisher noch nicht gekannt habe. In meinen Bauch kribbelte es angenehm und mein Lächeln war auf meinem Gesicht festgewachsen. All der Kummer und die schlechten Dinge in den letzten Stunden waren wie weggeblasen.

Als ich dann versuchte aufzustehen, krümmte ich mich vor Schmerzen. Besonders jetzt, nachdem ich aus den nassen kühlenden Sachen raus bin, merkte ich den Schmerz besonders stark. Und sie waren unerträglich. Ich hielt mir den Bauch und versucht mich nicht allzu sehr zu bewegen. Ein Keuchen und ein Stöhnen entglitten mir. Es war so schmerzhaft.

Nachdem ich meine Atmung halbwegs wieder unter Kontrolle hatte und dadurch auch die Schmerzen weitgehend weg waren, setzte ich mich auf. Langsam, damit es nicht wieder schlimmer wurde, stand ich auf und schleppte mich genauso langsam ins Badezimmer. Dort waren nämlich Schmerzmittel. Ich nahm mir aus dem Schrank die Dose und ging zurück ins Zimmer. Dort angekommen schluckte ich gleich zwei Tabletten und trank ein Schluck aus meiner Wasserflasche die hier stand. Daraufhin wartete ich fünfzehn Minuten bis sie wirkten, währenddessen las ich mir noch ein paar Mal den Brief von Bill durch, der immer wieder das selber Ergebnis brachte.

Als ich dann merkte wie die Schmerzen langsam abschwächten, kam auch schon Mabel ins Zimmer. „Hallo, Bro-Bro." „Hey" Ich ließ meinen Kopf gesenkt. Sie sollte nicht meine geschwollene Wange, meine aufgeplatzte Lippe und das blaue Auge sehen. „Alles okay?" fragte sie und ich konnte die Besorgnis aus ihrer Stimme heraushören. „Alles bestens", meinte ich, bewegte mich aber kein Stück. Ich hatte Angst, dass ich trotz der Schmerzmittel irgendeine Reaktion machte die auf das Gegenteil hinwies. Und dann wäre es so, dass Mabel mich nicht mehr in Ruhe lassen würde. „Hm. Dann ist gut. Hey weißt du ob Kaid am Wochenende Zeit hat." Ich verschluckte mich beinah an meiner Spucke. „Mabel!" rief ich empört, doch sie lachte nur. „Sag bloß Gideon reicht dir nicht mehr." Ärgerte ich sie etwas. Nun kicherte sie nur noch. „Nein, keine Sorge ich nehme dir deinen Kaid schon nicht weg." „Mabel!" Wie kam sie nur auf sowas? „Oh entschuldige. Ich vergaß, hast ja Bill."

Meine Wangen brannten und ich war mir ziemlich sicher, dass meine Gesichtsfarbe nicht wirklich gesund aussah. Aber es verursachte auch ein komisches Gefühl in mir. Vermutlich sollte ich zu Bill gehen und mit ihm über alles reden. Das wäre wohl das Beste. Ich werde aber warten bis Mabel schläft. Zum einen stellt sie dann keine Fragen und zu anderen wegen den Schmerzen.

„Also warum hast du nun gefragt?" wollte ich wissen, als sie das Licht ausgemacht hatte und schon gemütlich in ihrem Bett lag. „Huh? Ah, ja?! Weil ich mir dachte, dass wir alle am Samstag mal etwas zusammen machen könnten." „Ich frag mal nach", sagte ich darauf nur. Eigentlich hatte ich darauf nämlich gar kein Bock. „Nacht." „Gute Nacht, Dipper." Gähnte meine Schwester und es dauerte nicht lange bis ich ihr gleichmäßiges Atmen vernehmen konnte.

Leise und vorsichtig setzte ich mich auf und schlich auf den Flur. Ich habe Glück das die Tabletten so gut wirkten. Ansonsten würde das alles ziemlich wehtun. Ich konzentrierte mich weiter auf den Weg vor mir. Die Dritte Stufe von unten knarrte, wenn man drauf trat, rief ich mir in Erinnerung du überging diese dann einfach. Unten angekommen horchte ich ob Gronkel Stan noch wach war, aber es kam nur Schnarchen aus dem Wohnzimmer. Ich ging durch den Flur und klopfte an die Tür von Bill. Dann öffnete ich diese und steckte den Kopf durch den Türspalt.

„Bill, bist du noch wach?" flüsterte ich fragend. Ich wollte ja nicht, dass er wach werden würde, wenn er denn schlief. Daraufhin hörte ich es rascheln und konnte leicht erkennen, dass er sich aufsetzte. „Pine Tree? Was willst du?" Es klang kalt, was mich zwar überraschte, aber nicht verwunderte. War ich doch vor ein paar Tagen, auch nicht wirklich nett gewesen.

Ich senkte den Kopf und trat ein. Hinter mir schloss ich die Tür wieder. „Tut mir leid." Mit großen Augen schnellte mein Kopf nach oben. Bill stand auf und kam zu mir. „Wofür-." „Für alles. Bitte sei mir nicht mehr böse." Ich lächelte leicht. „Ich bin dir für gar nichts böse. Um ehrlich zu sein..." Ich ließ den Satz unbeendet, als Bill plötzlich das kleine Licht auf den Tisch neben uns anmachte. Seine Augen weiteten sich erschrocken. „Pine Tree, was ist passiert?" Er war sehr ernst, auch als er dann seine Hände auf meine Wangen legte. Ich zuckte zusammen, denn es tat weh. Meine linke Wange war innen aufgeplatzt und immer noch geschwollen.

Entschuldigend sah er mich an. „Du weißt, dass du mit mir darüber reden kannst." Ich schüttelte nur mit dem Kopf und schlang meine Arme um ihn. Er schien zuerst überrascht, legte aber Recht bald auch seine Arme um mich. „Ist alles okay?" Ich schüttelte wieder mit dem Kopf und vergrub das Gesicht mehr in seiner Brust. Ich konnte seinen schnell rasenden Herzschlag vernehmen. „Willst du reden?" „Nein, einfach so bleiben." „Okay." Seine Arme drückten mich noch etwas enger an ihn und ich genoss es.

Nach einiger Zeit ging es mir schon wieder viel besser. Ich sah zu ihm auf und er blickte mich direkt an. Und das mit einem so sanften und Liebe ausströmenden Blick, das mein Herz zu Rasen anfing. Um mein Herzklopfen zu übertönen fing ich an zu reden. „Ich habe noch ein Wunsch bei dir frei, nicht wahr?" Er nickte einfach nur. Mir war schon von Anfang an klar gewesen was ich mir wünschte. Aber es war mir peinlich es auszusprechen. „Also...ich wünsche mir..., dass ich zusammen mit dir in deinem Bett schlafen darf."

Als ich Bill daraufhin wieder ansah waren seine Augen geweitet und mit offenem Mund starrte er mich an. Meine Wangen wurden noch röter, als zuvor und ich senkte meinen Kopf wieder. Was habe ich mir nur dabei gedacht. Natürlich würde er so reagieren. „Tut mir leid. Ich hätte das-." Doch er unterbrach mich mitten im Satz. „Schon okay. Natürlich darfst du bei mir schlafen. Es macht mich sogar sehr glücklich." Seine Hand ergriff meine und verschränkte sich mit meinen Fingern ineinander. Ich lächelte. Das ist mehr als ich erwartet hatte. Er war sogar glücklich darüber. Aber war ich das nicht auch.

Ohne darauf zu warten, ob ich nicht noch irgendwas sagen wollen würde, zog er mich zum Bett und wir legten uns hinein. Da wir nur eine Decke hatten teilten wir uns diese und er nahm mich in den Arm. Kurz schnipste er und das Licht erlosch.

„Gute Nacht, Pine Tree." „Nacht Bill." Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss ich meine Augen und merkte, dass ich immer tiefer in den Schlaf sank, bis ich dann vollständig eingeschlafen war.

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Kapitel 31: „Was sind wir nun?"

Eigentlich sollte ich mich dafür verfluchen." – „Auch wenn ich mit den beiden nicht ganz klarkam." - „Ich war so erstaunt, dass ich kein Wort herausbrachte."

Für immer vergessen?Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu