Ich schluckte erneut, während ich diesmal versuchte, seinem Blick standzuhalten.

„E..Es war ein einziger Abend, der alles verändert hat..."

Ein Abend der mein Selbstvertrauen von dem taffen, jungen Teenager in das einer vierjährigen verwandeln sollte...

Weißt du was?! Es ist aus!",schrie ich weinend und klatschte meine Tasse vor seine Füße.

Meine Sicht war eingeschränkt. Schwarzer Mascara, sowie dicke Tränen kullerten unaufhaltsam aus und über meine Augen.

Du machst Schluss?", fragte Mike beinahe ein wenig entsetzt, bevor er sich wieder fing und sarkastisch zu lachen begann.

Und ob ich das tue!", schrie ich aufgebracht und platzierte meine Hände auf seiner Brust, um ihn ein paar Meter weg zu schubsen.

Ich war am Ende. Seit sechs Monaten waren wir zusammen. Nach ein paar Wochen hatte er mich bereits das erste mal betrogen. Naiv wie ich war, hatte ich ihm verziehen. Er hatte mir versprochen, dass es nie wieder vorkommen würde, kam angekrochen und wollte mich auf Händen tragen.. ich bin drauf eingegangen. Vor zwei Wochen ist es dann wieder passiert. Ich hatte ihn erwischt, wie er auf der Feier einer Freundin mit irgendeiner anderen rumgemacht hatte. Wieder verzieh ich ihm.. ich war ihm einfach verfallen gewesen, dennoch wurde ich vorsichtiger, ich wurde zurückhaltender, vermied mit der Zeit mehr und mehr den Körperkontakt zu ihm, bis ich es letztendlich nicht einmal mehr wollte, dass er mich küsste. Die Erinnerungen daran, wer bereits alles an diesen Lippen hing, zerstörte mich, dennoch wusste er genau, dass er mich nach wie vor im Griff hatte, sodass es eben ein weiteres mal passierte.. gestern.

Ich konnte nicht mehr. In meinem Kopf legte sich ein Schalter um, der mich wach werden ließ. Wieder und wieder hatte ich ihm seine Spielchen verziehen. Immer wieder hatte ich ihn neben mich, unter meine Bettdecke kriechen lassen, doch nun war ein Punkt erreicht, welcher vermutlich bereits schon seit Wochen überfällig war.

„Er hat dich betrogen." So wie die Worte aus Harrys Mund kamen, war es viel mehr eine Zähne zerknirschende Aussage, anstatt einer Nachfrage.

Ich nickte leicht und fühlte mich so unendlich dumm dabei. Ja, ich war so dumm, dumm mich auf ihn eingelassen zu haben, dumm ihm vertraut zu haben...

Meine Hand litt inzwischen weiter unter Harrys Emotionen, sodass ich sie leicht zu mir zog, woraufhin er es zu merken schien. Seine Augen, welche eben noch unter schwerer Atmung einfach gerade aus geblickt hatten, richteten sich nun wieder zurück auf mich. Gekonnt hielt er sich weiterhin zurück. Ich wusste, dass er am liebsten den nächstbesten Menschen umbringen würde, um seinen Aggressionen freien Lauf zu lassen, doch er wusste im Gegenzug, dass die Geschichte noch nicht vorbei war. Plötzlich jedoch, wurden seine Augen immer größer, während ich eine Art Erkenntnis in ihnen erspähte. Ihm wurde gerade bewusst, warum ich mich immer so gegen all seine Annäherungen und vor allem seine Küsse gesträubt hatte. Mein Kopf senkte sich zur Bestätigung, woraufhin Harry ihn zu sich zurückzog. Er musste die kleinen Tränen in meinen Augenwinkeln erkannt haben, da er sachte über meine Wangen strich und sie somit mit seinen Daumen entfernte.

„Du bist so wunderschön wenn du weinst, doch ich kann dich nicht traurig sehen." Sein Gesicht war meinem ganz nahe, nahm mir somit jeglichen Mut fortzufahren. Seine Lippe strichen sachte über meine, ganz so, als würde er sicher gehen wollen, dass ich zumindest diese Angst überwunden hatte.

Ich blieb bei ihm, zog nicht zurück, schloss stattdessen die Augen und beugte mich ein wenig vor, doch Harry wich erstaunlicher Weise zurück. Meine Augen öffneten sich sofort, bevor mir auch schon ein wenig die Röte ins Gesicht schoss. Harry hingegen legte seinen Kopf schief und lächelte leicht. Dann griff er nach meinen Händen und beugte sich wieder zu mir vor. Seine Augen verließen meine dabei kein einziges Mal.

thief of my heart ~stay with me #1Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ