Innere Verlangen sind manchmal einfach nicht kontrollierbar Part 6

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,,Zieh das an

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,,Zieh das an.''

Ashley beförderte ein schwarzes Minikleid aus ihrer lackfarbenen Handtasche.

,,Das kann ich doch nicht anziehen, das ist erstens viel zu kurz und  zweitens präsentiert es viel zu viel Haut.''

,,Das ist extra so kurz, dass muss so sein'', entgegnete sie. Sie musterte meine Figur. ,,Du kannst dich ruhig sehen lassen. Mir fällt kein Grund ein, warum du dich verstecken solltest. Du kannst doch nicht ernsthaft, nachdem ich zwei Stunden von meiner kostbaren Zeit geopfert habe, um dir eine Hochsteckfrisur zu verpassen und dir sexy Smokey Eyes zu zaubern, dich mit einer Löcherjeans und einem karierten Hemd zufriedengeben. Glaubst du nicht, dass es an der Zeit ist, mal aus deinem Schatten zu springen und aufzufallen?''

Ich seufzte. Sie wird nicht lockerlassen, solange ich nicht einmal das Kleid wenigstens anprobiere.

,,Ich kann ja mal reinschlüpfen.''

Erfreut warf mir Ashley das Kleid zu. Im Badezimmer zog ich es mir über. Als ich in den Spiegel schaute, erkannte ich mich darin nicht wieder, als wäre eine andere Person im Bad mit mir anwesend.

Das bin doch nicht ich.

Mein Dekolleté kam durch das Kleid mehr als sonst zur Geltung, dazu verleite es mir eine Sanduhrfigur, von der ich nicht mal wusste, dass ich sie besaß. Sie hatte rein gar nichts mit dem Aussehen einer Kartoffel zu tun, wie ich sonst über meine Figur zu spotten pflegte. Die Hochsteckfrisur verlieh mir die Aura einer anmutigen Elfe.

Der dunkle Lipgloss, die Smokeyeyes und die mit Wimpernstift angemalten Wimpern, hoben die Vorteile meines Gesichtes hervor und lenkten von dessen Unreinheiten, darunter Pickel, ab. Durch die Kürze des Kleides, bekam man den Eindruck, ich hätte elenlange, dünne Beine.

Die von Ashleys geliehenen schwarzen High Heels kaschierten meine großen Füße und sorgten stattdessen dafür, dass man meinte, sie seien klein und schmal.

Jeder hatte bestimmt mal diesen Moment, in dem man sich dachte wow, so gut habe ich ja noch nie ausgesehen. Ich kann ja richtig begehrenswert sein. Das war meiner.

***

,,Da bist du ja endlich, lass dich ansehen.'' Begeistert klatschte sie in die Hände. ,,Du sieht phantastisch aus, geh so zur Party und du kannst dir jeden erdenklichen Typen an der Leine ziehen, von denen du sonst nur geträumt hast. Dir steht das Kleid und die High Heels eindeutig so viel besser als mir, sehe sie als Geschenk von mir an dich.''

,,Ich weiß nicht.''

Ich war noch nicht an den neuen Anblick gewöhnt und war mir nicht sicher, ob ich so in der Öffentlichkeit rumlaufen könnte.

Schließlich würde mein Look viele Blicke auf sich ziehen, weil die Leute es nicht gewohnt waren mich so schick gemacht zu Gesicht zu bekommen.

,,Josh, gib doch mal einen Kommentar zu diesem Kleid. Findest du nicht auch, dass es ihr blendend steht?'' Mir gefror das Blut in den Andern. Angelehnt an meine Zimmertür sah ihn im Türrahmen stehen. Mit einem Blick, der wie ein Streicheln über meinem Körper glitt, wurde ich von seinen dunklen Augen fixiert. ,,Erde an Josh! Komm, hilf mir. Ich möchte Selina überreden, so auf die Party von Riley zu gehen.''

Band 1 der Living Reihe - Living Next Door ✔️Where stories live. Discover now