#17 - Mein Gott, ich war doch nicht verliebt?

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>>I wanna sing, I wanna scream, I wanna shout 'till the words dry out...<< Emili Sandé

Entspannt lehnte ich mich zurück.

Das Essen schien geschmeckt zu haben, auch wenn ich in drei verzogene Gesichter sah, vor denen je ein Glas Milch stand, und Ardy leicht beschämt zugegeben hatte, dass es wohl ein bisschen scharf gewesen war.

Ziemlich komisch.

"Und jetzt?", wollte Taddl wissen, der ebenso wie ich ziemlich weit zurück saß, und die Arme ruhig verkreuzt hatte.

"Hm", erwiderte Dner-Felix.

Eigentlich mochte ich diese Menschen nicht. Warum auch? Felix war das Riesenbaby schlechthin, Taddl neigte offenbar dazu, zu einem Klammeräffchen zu mutieren, und Ardy... nun, Ardy tat immer total so, als wäre er der absolute Bro.

Gott.

Aber irgendwie vergaß ich diese Tatsachen für diesen Moment, und war wie eben ein bisschen glücklich. Ja, das waren nicht meine Freunde, aber wir saßen hier immerhim freiwillig im gleichen Raum, ohne uns gegenseitig die Gesichter zu zerkratzen. Das hieß ja schon mal, dass wir nicht allzu abgeneigt zueinander waren.

"Vielleicht gehen wir runter zu Simon?", meinte Ardy. Ich schüttelte mit dem Kopf.

"Er ist nicht da. Oder war das eine Anspielung darauf, dass ich mich wieder zu ihm verziehen sollte?", lachte ich halbherzig, aber Ardy sagte schnell, dass ich bleiben könnte.

Was hatte er denn? Ich musste ein wenig grinsen, und mein Blick blieb bei Dner hängen. Er sah verdammt knuffig aus, und ich spürte den Drang, ihm durch die Haare zu wuscheln, was ich aber unterdrücken konnte.

Plötzlich wanderte Felix' Blick zu mir, und ich hatte das Gefühl, dass Felix tief in mich hineinsah, ebenso wie ich durch seine Augen ihn erkennen konnte. Es war verdammt komisch, und mein Bauch spielte irgendwie verrückt, was vollkommen neu für mich war.

Ich war erst versucht, mit der Hand die Gegend um meinen Bauchnabel abzutasten, ließ das aber lieber.

Mein Gott, ich war doch nicht verliebt?

"Dann ist ja gut", meinte ich langsam, und seufzte kurz unabsichtlich.

"Wie wäre es mit Aufnehmen?", wollte Taddl wissen.

Schnell brachte jeder sein Geschirr in die Spüle, und Ardy schnappte sich den Wohnungsschlüssel, ehe wir zu Felix' Wohnung liefen. So verdammt viele Treppen!

Als wir ankamen zogen die drei Jungs je einen Stuhl aus Felix' Esszimmer mit zu einem Raum, der unschwer als Aufnahmezimmer zu identifizieren war.

Die Stühle fanden alle einen Platz um den großen Bürostuhl, und Felix stellte die Facecam auf Weitwinkel, damit auch ja alle auf dem Video zu sehen sein würden.

Es dauerte eine Weile, bis alles richtig vorbereitet zu sein schien, und wir uns setzen konnten.

Felix startete einige Programme, und begann schließlich, in die Kamera zu sprechen.

Ich saß ziemlich eng links neben Felix, und auf meiner anderen Seite befand sich Taddl. Ardy war locker neben Felix gerückt.

Zwar saßen wir schon minimal eng beieinander, aber es war wirklich lustig.

"Hallo meine lieben JOONGES!", brüllte Felix in die Kamera.

Ich sach' ja - Riesenbaby.

"Ich habe heute drei Leute hier. Tardy solltet ihr ja kennen, aber da ist noch Anna. Sag' Hallo, Anna!"

Grinsend meinte ich in die Kamera: "Hallo Anna. Hallo Felix' Community!"

Da mischte Taddl sich ein.

"Wir machen heute eine Survivalchallenge, und zwar so etwas wie Pflicht oder Pflicht. Immer wenn man einen Gegner umbringt, muss man eine Pflicht erfüllen, die der Mensch links neben einem Stellt. Es geht im Kreis, jeder drei Mal."

"Man wird also bestraft, wenn man jemanden umbringt! Wie bei der Polizei!", erklärte Ardy wenig hilfreich, was mich ein wenig zum lachen brachte. "Ja!"

Es ging ziemlich uninteressant los, da Felix niemanden umbrachte, sondern nach drei Minuten umgebracht wurde.

Ich hingegeben legte schon einen Spieler nach etwa einer Minute um, obwohl es das erste mal war, dass ich spielte.

"Küsse die Person im Raum, bei der es dir wohl am meisten gefallen würde!", grinste Felix mich frech an.

Perplex starrte ich von der Kamera zu Felix und wieder zurück.

Einige Fangirls würden definitiv ausflippen.

Ich lehnte mich schnell zu Felix, und wollte ihm bloß kurz die Lippen auf seine drücken, aber er hielt mich fest, woraufhin der Kuss sich vertiefte.

Gut, ich genoss es. Und in meinem Bauch flatterten tausende Schmetterlinge um die Wette.

Aber Felix würde es nicht ähnlich gehen, weshalb ich mich bei der ersten Gelegenheit dem Kuss enzog.

Er konnte gut küssen. Wirklich.

Aber er konnte es unmöglich gewollt haben.

Schnell packte ich wieder die Tastatur, sah lächelnd in die Kamera, und meinte: "So. Jetzt hat Felix was zum zensieren!"

Ardy und Taddl brachen in zwei ziemlich synchrone Lachflashs aus, was urkomisch aussah.

"Ach was", grinste Ardy zwischen zwei Lachern, "wenn er das zensiert, mache ich Felix' Wohnung eigenhändig kaputt!"

Na dann.

Als nächstes war da ein ziemlich schlechter Spieler, der mit mir km Team spielen wollte, aber ich brachte ihn vielleicht ein bisschen hinterrücks um. Nun.

"Lass' dir von Taddl die Haare während deiner Runde immer wieder umfrisieren!"

Es war lustig.

Am Ende hatten auch Taddl und Ardy ziemlich komische Dinge tun müssen, aber ich war irgendwie nicht mehr so ganz bei der Sache.

Felix ging mir nicht mehr wirklich aus dem Kopf.

A|N Mal ein bisschen länger und 'interessanter' :* Irgendwelche Wünsche für den weiteren Verlauf der Story ??

Surrounded by Idiots | DnerWhere stories live. Discover now