#63 - Felix und der Frisör sowie die Farbe Lila

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Es fing schon lustig an. Wirklich.
"Hallo, ich habe einen Termin zum Ansatz färben", grüßte ich die wild tätowierte und gepircte Frau mit knallpinken Haaren. Bei ihrem Anblick hatte ich schon kurz das Gefühl, doch in einem Tatoostudio gelandet zu sein.
Ein Glück aber, dass Felix hinter mir stand und mich so davon abhielt wieder aus dem sehr professionell wirkenden Salon zu flüchten.
"Ah, richtig. Swan oder?", erwiderte die hochgewachsene Frau mit unangenehm hoher Stimme und ich nickte.
Ja, ich hieß Swan, da ich nach dem Tot meiner Mutter ihren Mädchennamen angenommen hatte. So fühlte ich mich einfach besser und näher zu ihr.
Eine Träne drohte ihren Weg nach draußen zu finden, aber ich unterdrückte sie. Immerhin war ich Glücklich. Mit Felix. Ohne Leukämie. Und heimatlos. Also eigentlich nicht, ich wohnte halb bei Simon und halb bei Felix. Aber ehrlich gesagt wartete ich nur darauf, dass eine Wohnung in unserem Haus frei werden würde. Dann könnte ich wieder auf eigenen Beinen stehen.
"Folge mir mal", grinste die Tattoodame und rannte dann quasi in den hinteren Teil. Beinahe hatte ich wieder die Fluchtmöglichkeit beim Schopf gegriffen, aber erneut achtete meine Babysitterin Felix darauf, dass ich mich auch brav auf dem gemütlichen Stuhl niederließ.
Das war ja fast schon peinlich, aber Felix sah gut aus - er durfte sowas.
"A'so einfach deine Haarfarbe am Ansatz mit dem gefärbten Ton überdecken, 'ne?"
Ich nickte, während die Frisöse hinter einem roten Vorhang verschwand.
Die Zeit ohne sie nutzte Felix um ein wenig an meinen Haaren zu spielen und ich sah mich einfach um.  Es war Alles in hellen Brauntönen gehalten und ich konnte auch einige hübsche Pflanzen entdecken. Die Decke war im Kontrast rot gestrichen, was vielleicht bei anderen billig wirken würde, hier hatte es aber einen netten Effekt.
Und ehe ich mich versah kam die Frisöse wieder.
Mir wurden die Haare gewaschen, mit Farbe eingeschmiert und ich wurde unter ein Gerät gesteckt.
Und jetzt ratet Bitte, wie meine Haarfarbe jetzt war. Lacht dabei nicht und meint es Bitte ernst. Denn das hier war einfach nicht lustig. Wie schlecht musste man denn Im Frisörjob sein, um rotbraun mit lila zu verwechseln? Es war mir ein Rätsel.
"Ehm, Anna?"
Ich starrte immer noch geschockt in den Spiegel. Was zur Hölle war da schiefgelaufen?
"Ah!", schrie ich leise auf, als ich realisierte, welche Farbe mein Haar hatte.
Tattoofrisörin stand übrigens nicht weniger erschrocken als ich hinter mir. Sie hatte auch die tätowierten Arme über dem Kopf zusammen geschlagen.
"Tut mir schrecklich leid."
"DAS hilft mir weiter, danke."

A|N Ich habe mir viel Mühe gegeben :)
Und da wäre eine Frage: ich weigere mich eigentlich strikt dagegen, Sexszenen zu.zuschreiben bei denen es um echte Menschen geht. Das läuft mir gegen den Strich und ist einfach zu privat. Allein die Vorstellung :( Würdet ihr es euch denn wünschen??
Das Kapitel ist für @nebenexistenz und @lucyyt, die mir beide ans Herz gewachsen sind ♥

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