𝑴𝒂𝒅 𝑳𝒐𝒗𝒆

《41》

,,Hochgesteckte Frisur oder eher eine offene Frisur?" Worauf ich mich für dir offenere Variante entschied. Alicija nahm ihren Lockenstab hervor und ließ ihn erhitzen, indem sie jede vereinzelte Strähne zu sich nahm und sie mit dem Stab einrollte.

,,Übrigens wurde der Konflikt mit Liv geklärt" erzählte ich ihr, doch verstand erstmals nicht, was für einen Konflikt ich meinte.

,,Hast du auch den Grund gefunden, weswegen sie mich so ansah, als hätte ihr etwas getan?" Einige Strähnen hingen gelockt meinen Schultern hinunter, inzwischen Liv immer weiter vorwärtskam.

,,Ihre Besorgnis war, dass du Interesse an Samuel entwickeln würdest, da generell du einen guten Kontakt zu den Mitgliedern hast" darauffolgend ließ sie eine weitere Strähne meinen Schultern nieder und fing laut an zu lachen.

,,Das wäre genauso, als würde ein Jäger und ein Hase eine Beziehung führen. Samuel und ich führen eine Bindung miteinander, dies ist korrekt, doch auf eine Geschwister ebene, sowie ich mit jeden anderen so eine Bindung führe. Nun ja, bei Matteo ist das wiederum etwas anderes, denn er hat mir den Kopf leicht verdreht"
Alicija erhaschte jede einzelne Strähne, um sie zu locken, indessen wir uns weiterhin unterhielten. ,,Da soeben dein Kleid schwarz ist, würde ich deine Augenlider ebenfalls etwas dunkler schminken. Keine Sorge, du wirst danach nicht aussehen wie ein Punk!" lachte sie auf und fing, mein Gesicht mit dem Schminkzeug zu tuschen.

,,Hat Mason das Kleid überhaupt ausgesucht?" fragte ich sie und hielt still, als wäre ich eine scheinbare Puppe. ,,Ich hab Mason nicht mal an die Kleider herangelassen. Er wäre durchaus überfordert gewesen, zugleich braucht er nicht mit seinen Händen die teuren Kleider anzufassen!"

,,Zeig mal das Kleid!" forderte ich neugierig, doch sie schüttelte grinsend ihren Kopf. ,,Komm schon!" jammerte ich, jedoch blieb sie stur und tat nun einen roten Lippenstift auf meinen Lippen.

,,Mach mich nicht zu einer Prostituierte!" warnte ich sie und begutachtete mich verunsichert im Spiegel aus an. ,,Ach quatsch! Du gehörst zur Camorra Familie, außerdem hat mir meine Mutter schon damals beigebracht, dass die Camorra Frauen elegant, sexy und selbstbewusst auftreten sollen. Ich werde jetzt deine Vordersternsträhnen an deinen Hinterkopf festklemmen" und klemmte soeben mit einer silbernen Spange meine Strähnen am Hinterkopf fest.

Das Ergebnis sah ich mir genaustens im Spiegel an und musste zugeben, dass Alicija gute Arbeit geleistet hat, auch wenn ich mich so gut wie fast nie wiedererkannt hätte.

,,Nach dem ich mich zurechtgemacht habe, hole ich dir das Kleid" grinste sie frech und ging von Stuhl. ,,Das ist Folter!" Murmelte ich, worin sie mir durchaus recht gab.

Während sie mit sich selbst beschäftigt war, setzte ich mich auf ihr Bett und erkannte dabei das gleiche Foto, was auf Mason's Kommode stand. Ich sah mir den Vater und die Mutter genauer an und man könnte meinen, dass die Frau Ähnlichkeit mit einem bekannten Model hatte.

,,Meine Mutter war eine stolze und liebevolle Frau" gab plötzlich Alicija von sich, wobei ich sofort mein Blick vom Bild wandte. ,,Ich hätte sie gerne kennengelernt" meinte ich und sah wieder zum Bild hinab. ,,Sie hätte dich sehr gemocht, vor allem da du Mason auch mal die Ohren lang ziehst" dabei kam mir das Grinsen über den Mundwinkel und sah zu Alicija, die top gestylt vor ihrem Schminktisch saß und mich vom Spiegel aus ansah.

,,Denkst du, dein Vater wird mich mögen?" trat nun die Frage im Raum auf und bemerkte, wie langsam die Anspannung und die Aufregung in mir bereit macht. ,,Mein Vater ist speziell. Er kann ein Arschloch sein, dennoch ist er ein guter Mann. Ich wüsste jedenfalls nicht, was er gegen dich haben sollte. Du solltest dir nicht den Kopf zerbrechen"
Alicija stand indessen vom Stuhl auf und ging auf ihren begehbaren und glamourösen Schrank zu, dazumal der gigantisch war. ,,Ich werde dir mal dein langersehntes Kleid geben" kurz verschwand sie in den anderen Raum und kam mit einem Kleid heraus, der allerdings noch mit einer Schutzhülle ummantelt war.