Draco der Koch

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Schmunzelnd setzte ich mich an die lange Tafel und tippte die Kerzen mit meinem Zauberstab an, sodass sie zu brennen begannen. Verlegen stellte Draco zwei Suppenteller auf den Tisch und legte die Löffel ordentlich daneben. "Guten Appetit", meinte er und ich stimmte nickend zu, worauf wir zu essen begannen. Ich musste zugeben, dass es gut schmeckte und er begann stolz zu grinsen. Lächelnd verdrehte ich die Augen und nahm einen weiteren Löffel voll. Nachdem wir aufgegessen hatten, nahm er das Geschirr und brachte es zurück in die Küche. Angstrengt überlegte ich, ob ich ihn über das Bild ausfragen sollte. Als er sich wieder setzte, war ich mir sicher, dass ich es nicht tun sollte. "Wir haben noch vier Tage... Was möchtest du machen?", fragte er und verschränkte seine Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. "Wir sollten in dem Buch weiterlesen. Immerhin scheinen brauchbare Informationen darin zu sein!", erklärte ich und musste schlucken. Kurz schloss er die Augen und seufzte. "Ja." "Und wir sollten überlegen, was die dritte Aufgabe sein wird", äußerte ich und er sah mich entgeistert an. "Das dauert noch Monate, Granger. Wozu müssen wir das jetzt machen?", jammerte er und schüttelte den Kopf. "Nichts ist so, wie es scheint, Draco. Uns läuft die Zeit davon - in allen Dingen", informierte ich ihn und legte meine Hand auf seine, welche zitternd auf der Tischplatte ruhte. "In allen Dingen?", sagte er spitz und zog seine Augenbrauen zusammen. "Ja", gab ich zurück und sah ihn verwirrt an. Was meinte er? "Gut zu wissen, dass auch wir ein Datum für unser Ende haben." "Draco, ich ... So habe ich das nicht gemeint!", wollte ich mich entschuldigen, doch er zog seine Hand weg. Verdammt. "Draco, bitte!" "Nein, du kannst gerne gehen, Granger, wenn du keine richtige Zukunft für uns siehst..." "Warum sollte ich mich fragen, was in drei Jahren ist, wenn ich noch nicht weiß, ob ich den morgigen Tag überleben werde...", gab ich lasch zurück und er stand ruckartig auf. Meine Augen begannen zu brennen und meine Unterlippe zitterte. Waren wir schon wieder an diesem Punkt? Warum sollte ich auch unsere Beziehung erfragen, wenn sich doch darüber eindeutig der Schleier der Ungewissheit gelegt hatte. Langsam erhob auch ich mich und schob den alten Sessel beiseite. "Du weißt, dass ich dich liebe", meinte ich mit bebender Stimme, worauf er seine Hände zu Fäusten ballte. Nach all diesen Strapazen wusste er noch immer nicht, dass ich ihn nie verlassen würde? "Ich will es nicht glauben, Granger", krächzte er und ich sah ihn überrascht an. "Wie bitte?", murmelte ich und drehte mich um. Ich wollte nicht, dass er sah, dass ich den Tränen nah war. Wieso musste er auch bloß immer mein Herz in tausend Stücke zerreissen? "Ich will es nicht glauben, dass so ein wunderbares Geschöpf wie du es bist... mich lieben kann", raunte er und ein sanfter Kuss wurde an meinem Nacken platziert. "Das solltest du aber!", rief ich aufgebracht und wirbelte herum, um ihm um den Hals zu fallen. "Du musst damit endlich beginnen", schluchzte ich gegen sein Jackett und ich spürte, dass er nickte. Liebevoll strich er über meinen Rücken, zog mich näher und ich konnte wieder diesen Duft von frischer Minze vernehmen. "Ich werde dir unseren Garten zeigen", nuschelte er in meine Haare und ich nickte lächelnd. Langsam löste ich mich von ihm und starrte in seine funkelnden Augen, welche mir jedes Mal den Atem raubten. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Garten der Malfoys schön sein konnte. Trotzdem nahm ich seine kalte Hand und folgte ihm. Alles war beschnien und die Sonne wurde von tief liegenden, dunklen Wolken verdeckt. Von meinem Mund stiegen kleine Rauchwölkchen auf und ich zog den Mantel enger. Wir gingen um das große Anwesen, dort war ein großes Tor, welches von selbst aufschwang, als wir näher kamen. Vor uns erstreckte sich eine große Fläche Gras, welche Draco wahrscheinlich zum Quidditsch üben benutzt hatte. Der Rasen war wahrscheinlich millimetergenau geschnitten und runderherum wuchsen lauter Rosensträuche, welche ein kleines Schneehäubchen hatten. Manche waren blutrot, manche perlweiß und andere waren pechschwarz - es sah wunderbar aus. Die Dornen schienen furchtbar spitz zu sein. Vielleicht konnte man die Malfoys mit Rosen vergleichen. Sie waren wunderschön, wunderbar, perfekt, doch, wenn man ihnen zu nah kam, konnte man sich verletzen. Links entdeckte ich einen kleinen zugefrorenen Teich und davor eine kleine, schwarze Hütte. Der Garten war wunderbar entgnomt und ich konnte nur eines hervorbringen:"Wow." "Gefällt es dir?", murmelte Draco und drückte meine Hand. Benommen nickte ich und stapfte auf den Teich zu. Das dünne Eis glitzerte, jedoch konnte man erkennen, dass das Gewässer tief war, denn nur schwarz war zu sehen. Ich musste schlucken und stolperte unbeholfen ein paar Schritte zurück. Zum Glück fing Malfoy mich auf, aber begann gemein zu grinsen. "Danke", schnaufte ich und richtete meine Haube. "Tut mir leid, Granger, jedoch kann ich nichts für deine Inkompetenz", lachte er und zog mich an der Hüfte näher. "Danke nochmals", gab ich genervt zurück und er kniff mir schmunzelnd in die Seite. "Und hier hast du Quidditsch gespielt?", äußerte ich, um von diesem peinlichen Thema abzulenken. "Ja...", gab er schlaff zurück und zuckte die Schultern. "Schön", räusperte ich mich, worauf er erneut mit den Schultern zuckte. "Ist dir denn alles gleichgültig?", fauchte ich aufgebracht und er begann zu lachen. Plötzlich riss er mich ruckartig an sich und hauchte:"Nicht alles, Granger..." Unsere Nasenspitzen berührten sich und er zog mich ein noch ein Stück näher, sodass ich mich auf die Zehenspitzen stellen musste. Weißblonde Strähnen lagen ihm in der Stirn und ein paar Schneeflocken landeten in meinem Nacken, doch ich zuckte nicht zusammen. Keineswegs wollte ich diesen Moment zerstören. Zögernd legte er seine weichen Lippen auf meine und schlang seine Arme fester um mich. Fast bekam ich keine Luft, doch es war mir egal, solange ich mit ihm war. Nachdem wir uns gelöst hatten, schnappte er sogleich wieder meine Hand, als wäre in der kläglichen Angst, ich könnte verschwinden, was mich lächeln ließ. "Ach, Malfoy. Ich liebe dich", stieß ich hervor und er verdrehte grinsend die Augen. "Wer nicht...", prahlte er und drückte meine Hand. "Eben", meinte ich. Wer hätte gedacht, dass ich jemals im Garten der Malfoys stehen würde, Hand-in-Hand mit Draco und den Woten Ich liebe dich auf der Zunge. Wieso fiel es mir nur plötzlich so leicht, seinen Namen über die Lippen gleiten zu lassen, ohne an all die schmerzhaften Dinge zu denken, welche er mir früher ständig an den Kopf geworfen hatte. Schlammblut. Jetzt war es nicht mehr die Narbe die schmerzte, nein, es war unsere Verbundenheit durch dieses ewige dunkle Mal, welches nun für immer an unsere Körper gefesselt war. Ein Laster, der uns wohl nie loslassen würde. Warum war es nur so einfach, Leute wieder auferstehen zu lassen? Es steckte kein triftiger Grund oder denkwürdiger Sinn dahinter, bloß Blutdurst und Rache. Die Leute die gestorben waren, gehörten eben nicht mehr zu dieser Welt. Andererseits war da Draco, welcher eigentlich auch schon... tot war. Ein Schluchzer durchfuhr meinen Körper und Malfoy stoppte unseren Schlendergang durch den Garten sofort. Entsetzt packte er mich an den Schultern, schüttelte mich leicht und flüsterte:"Was ist los, Granger?" "Nichts", meinte ich schwach lächelnd und schniefte. "Doch, da ist etwas...", hakte er nach und starrte mich aus seinen großen, grauen Augen an. "Ich habe über deinen Tod nachgedacht", gab ich schließlich zu und zupfte an meinem dicken Mantel, "ich würde das nicht noch einmal verkraften. Irgendwann sind wir alle tot... Vergänglich, einfach nicht mehr da und vergessen. Aber wie sollte ich es überstehen?" Fassungslos musterte er mich. "Granger, es nicht klar, wer von uns zuerst stirbt. Ich hoffe, dass du weißt, dass ich hier noch der Beliebtere bin. Immerhin bist du die beste Freundin von Voldemorts Todfeind." Lächelnd sah er mich an. Er hatte schwarzen Humor, das stand fest. "Das stimmt schon, aber ich will es einfach nicht, verstehst du?" Er nahm meine Hand in seine und beäugte mich interessiert. Tief atmete er durch bevor er zu sprechen begann:"Granger, es ist sicher, dass wir vielleicht in Vergesseinheit geraten werden, obwohl ich das bezweifle. Du bist ziemlich berühmt. Was auch geschehen mag, du wirst es schaffen. Ich will nur, dass du glücklich bist." Seine Stimme klang sanft und beruhigend, wirkte auf mich, wie Musik auf Fluffy. "Das ist schön und du wirst es nicht glauben, aber deine Wörter geben mir so viel Kraft, Draco. Ich liebe dich so sehr", jammerte ich mit Tränen in den Augen und fiel ihm um den Hals. Ich hatte Angst, Angst um unser Leben, Angst um unsere Liebe und Angst vor Voldemort.

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Heyyyy :))

Jaaa, ich lebe noch xD Sorry, aber es war so viel los. Und mit viel los meine ich auch viel los. Haha

Das Kapitel ist kurz, ich weiß, aber ich habe nicht so viel Zeit...

Lasst doch einen Kommentar/Vote da und seht euch den Trailer (2) von Hermines Schicksal an. Dankeee

Loveeeeeeee youuuuu all<3333333

eure LumosRose♥

Ps.: Danke für 37k reads *0*

Hermines SchicksalWhere stories live. Discover now