Die Beerdigung

5.9K 317 27
                                    

Ich spürte eine kalte Hand auf meiner Schulter. Erschrocken und kreischend fuhr ich hoch. Erleichtert sah ich Draco vor mir stehen. "Was willst du?", fauchte ich ihn wütend an. Ehrlich gesagt wollte ich nicht alleine sein, jedoch wollte ich schon gar nicht mit der Person in einem Raum sein, welcher mein ganzes Leben zerstört hatte. "Granger...", winselte er und ich schenkte ihm einen verwirrten Blick, "mach mir doch nicht immer alles so schwer!" "Ich? Dir?", brüllte ich aufgebracht und sprang von meinem Bett aus. Der unwiderstehliche Geruch von Minze schlug mir entgegen und ich schloss kurz meine Augen. "DIe anderen sind alle beim Begräbnis, aber ich halte es für keien gute Idee dort aufzutauchen...", erklärte er verzweifelt und seine Augen starrten mich durchdringlich an. Seufzend setzte ich mich wieder auf das Bett. Ausnahmsweise hatte er recht. Dort aufzutauchen wäre grausam. Tränen stiegen mir wieder in die Augen. "Granger", hauchte Malfoy und trat an das Bett. Behutsam nahm er meine Hand und ich hielt geschockt den Atem an. Die Berührung traf mich wie ein Blitz. Eliktrizität durchfuhr meinen Körper und ein völlig unangebrachtes, schwaches Lächeln umspielte plötzlich meine Mundwinkel. Seine klammen Finger umfassten mein Handgelenk und zogen mich hoch. Der Geruch von Minze wurde stärker. Langsam zog er mich näher. Mein Herz raste und ich versuchte mein schnelles Atmen zu verstecken. Ein Grinsen glitt über seine perfekten Lippen und mein Gefühlsleben hatte einen kurzen Aussetzer. Flink fasste seine linke Hand mein anderes Gelenk und zog mich noch näher. Höchstens zwei Zentimeter trennten uns noch. Unentschlossen blickte ich ihn an und sein Gesicht zeigte keine Emotionen, doch ich wusste in diesem Moment, dass er entschlossen versuchte diese zwanghaft zu unterdrücken. "Draco", wisperte ich traurig. Verwirrt legte er seine Stirn in Falten und zerrte mich die letzten Zentimeter näher. Aufgeregt starrte ich ihn an. "Du hast gesagt, dass du mich attraktiv findest, Malfoy", platzte es aus mir plötzlich heraus und er ließ mich erschrocken los. Beunruhigt taumelte er ein paar Schritte zurück. "Ach?", entfuhr es ihm und ich verschränkte etwas erbost meine Arme. "Ja, das hast du! Und, dass ich wunderschön bin...", meinte ich und grinste zufrieden, doch er zeigte keine Reaktion. Nach einer Weile zischte er gereitzt:"Tja. Ich habe auch gesagt, dass wir damit aufhören müssen, Granger. Aber du kannst ja nicht anders, als dich an mich ranzuschmeißen, weil es dein verdammter Versager Freund nicht bringt, du Schlammblut!" Pure Wut flammte in mir auf. "Du!", brüllte ich zornig und ging einen Schritt auf ihn zu, "du wirst nie besser sein als Ron. ER WAR ES NICHT, DER MEIN LEBEN ZERSTÖRT HAT! ES WAR VERDAMMT NOCHMAL PERFEKT, BEVOR ICH MICH AUF DICH EINGELASSEN HABE!" Wütend stürzte ich mich auf ihn und wollte ihm einen Schlag verpassen, doch er blockte diesen gekonnt und biss entsetzt seine Zähne zusammen. Angeekelt wand ich mich aus seinem Griff und stürmte an ihm vorbei. Ein Wasserfall aus aufdringlichen Tränen strömte an meinen Wangen hinab. Brannte an meinen Schnitten, die ich verdammt nochmal ihm und seinen Todesserfreunden zu verdanken hatte. Ich wusste nicht wohin ich rannte, doch meine Beine trugen mich hinaus, wo der Trauerzug gerade auf dem Weg zurück in die Schule war. Schluckend betrachtete ich sie. Das fürchterliche Ziehen verging nicht. "Ms. Granger!", unterbrach eine aufgebrachte Stimme meine stillen Gedanken. Ich wirbelte herum und erblickte McGonagall. "Ich will sie sprechen, folgen sie mir in das Büro!" Nickend senkte ich meinen Kopf und rannte ihr hinterher. Unheimlich schnell hetzte sie durch die leeren Gänge und die Schritte ihrer hochhakigen Schuhe hallten wider. Ein paar Fackeln erleuchteten die Korridore, die mich fast zu erdrücken schienen. Ein kaltes Strahlen ging von ihnen aus und ich fröstelte. "Zitronenbonbon", murmelte die Professorin kaum hörbar und die Stufen erschienen. Was hatte sie vor? War sie mir auf die Schliche gekommen? Mein Knie fühlten sich viel zu weich an, um damit stehen zu können und ich atmete tief durch, um mir etwas Kraft zu verschaffen. "Ms. Granger!", ermahnte sie mich und ich eilte schnell hinter ihr die Stufen hoch. Oben angekommen sah ich mich gründlich um. Im Prinzip sah noch alles aus, wie zu Dumbledores Zeiten. Ich musste sie überzeugen, dass ich es zu Chos Besten getan hatte. "McGonagall -", jammerte ich, doch sie unterbrach mich:"Ms, Granger. Setzen Sie sich." Mein Herzschlag dröhnte mir in den Ohren und meine Hände zitterten. Ich hatte Angst zu sprechen, wahrscheinlich würde es unglaublich klingen. "Ms. Granger", startete sie und betrachtete mich neugierig durch ihre quadratische Brille, "Ms. Chang hat ihnen etwas hinterlassen. Nun, eigentlich nicht in der Art, wie jeder denken würde, doch es wurde ein Medaillon bei ihr gefunden, auf dem eine Schrift mit ihrem Namen eingraviert ist. Die Lehrer deuten es als ein Zeichen, dass es ihnen gehört, nicht?" Überrascht nickte ich. Es war vielleicht ganz schön etwas zu haben, was ihr gehört hatte, warum aber mein Name in dem Medaillon eingraviert war, konnte ich mir nicht erklären. "Wir hielten es besser, es vor dem Ministerium geheimzuhalten. So können wir uns die lästige Untersuchung sparen. Auch, wenn nun Kingsley die Oberhand hat, sind einige Gewohnheiten noch erhalten geblieben. Hier, Ms. Granger!", murmelte sie verwirrt und streckte mir ein goldenes Kettchen hin, welches verführerisch vor meinem Gesicht baumelte. Zögernd nahm ich es ihr ab und betrachtete es. Tatsächlich stand dort Hermine Granger. Kurz legte ich meine Stirn in Falten, bevor ich die Professorin hastig dankend anlächelte. Ich musste so tun, als würde es mir gehören, sonst würde sie es mir höchstwahrscheinlich wieder nehmen. Langsam erhob ich mich und sprach:"Danke, Professor. Ich habe es lange nicht mehr gesehen. Hoffentlich haben sie nichts dagegen, wenn ich jetzt zu Bett gehe. Ich bin furchtbar müde und es war ein schwerer Tag." "Aber natürlich, Ms. Granger. Es würde mich nur noch interessieren, wo Sie und Mr. Malfoy waren?" "Ähm... Bei mir zuhause. Ich wollte eigentlich mit Ron dort hinapparieren, jedoch habe ich den falschen Arm erwischt...", log ich stotternd und hoffte, dass sie es schlucken würde. Etwas misstrauisch sah sie mich an, nickte dann jedoch. 

Im Bett betrachtete ich das Medaillon. Es war schön. Es war eisig kalt. War es ein Horkrux? Angst packte mich und ich legte es zitternd auf mein Nachttischchen. Morgen würde ich in die Bibliothek gehen und dort ein paar Bücher wälzen.

___________________

Heeyy, das war mein zweites Kapitel für heute Abend! ((:

Bitte kommentieren und voten! ♥

BITTE BITTE BITTE KOMMENTIEREN! ☺♥

Danke für die vielen reads *o*

Lovee youuu all <333

eure LumosRose

Ps.: Dieses Kapitel widme ich einer tollen Freundin, welche auch unbedingt auf Wattpad sein sollte, meine Story aber trotzdem liest. Ich liebe dich :D

Hermines SchicksalWhere stories live. Discover now