Eine Entscheidung

8.5K 416 38
                                    

Während des Unterrichts hatte ich Malfoy keines Blickes gewürdigt. Er hatte durch meine Träume gespukt und ich wusste nicht, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Zögernd sah ich zu Ron während wir Hausaufgaben machten. Schnell lächelte er mich an und schickte mir einen Luftkuss. Ich spürte, dass in mir das Feuer aufloderte, jedoch vermisste ich das Eis. Vorsichtig streckte ich meine Hand zu ihm und er nahm sie und küsste sie. Meine Mundwinkel schnellten nach oben und ich war glücklich, dass ich mich endlich zu meinen Freund bekannte. "Ich liebe dich!", murmelte Ron strahlend und zog das Wort liebe in die Länge. Ich merkte, dass mein Gesicht sich veränderte. Ich konnte nicht richtig antworten und nickte bloß. Etwas enttäuscht über meine Reaktion schluckte Ron und ließ seufzend meine Hand los. Es tat mir weh, dass ich so scheu war. Aber ich liebte ihn doch. Ich liebte, dass er so naiv war, ich liebte seine roten Haare und seine etwas hitzige, aber liebenswerte Art. Das Eis fehlte mir. "Ich… dich auch", hauchte ich ihm zu und hoffte, dass er nicht gemerkt hatte, dass ich mich überwinden musste, das zu sagen. Außerdem war es doch wahr, da spielte es keine Rolle wie es klang. Ron war gut für mich. Er war ein Teil meines Lebens, ein guter Teil. Niemals hatte mich Ron ernsthaft verletzt. Das einzige Problem war vielleicht, dass wir nichts gemeinsam hatten. Bei diesem Gedanken seufzte ich. Hatte er mich gehört?

Dracos Sicht:

Granger ignorierte mich eiskalt, obwohl ich doch der Eisprinz war. Ich beobachtete das Schlammblut. Der rothaarige Verlierer sah immer wieder blöd grinsend zu ihr auf. Wahrscheinlich hoffte er auf die einfachen Lösungen seiner Hausaufgaben. Ich biss meine Zähne zusammen. Meine Augen folgten ihren schlanken Fingern, wie sie eine Haarsträhne darum wickelte und wieder losließ. Vorsichtig warf sie dem Verlierer einen liebevollen Blick zu, worauf er ihre Hand nahm und sie gierig abküsste. Ich sah angewidert weg. Das war ihr Dank dafür? Ich verabscheute Granger wie noch nie. Sie war ein dummes Schlammblut, das es nicht wert war, dass ich es in Schutz nahm. Ich würde Granger bis an mein Lebensende ignorieren. Nie mehr würde ich ihr helfen, oder ihr Leben retten. Es war das erste und das letzte Mal gewesen. Das war mein totaler Ernst. Wütend stand ich auf, wobei der Sessel mit einem lauten Krachen umkippte, doch die blöde Kuh sah mich nicht mal an. Mein Blick wanderte zu Potter, der mich gerade anstarrte, als hätte ich Voldemorts Zeichen vor allen heraufbeschworen. Ich schenkte ihm einen finsteren Blick. Sollten doch alle unter der Macht von ihm erzittern und schließlich sterben, wenn sie es so wollten. Und Granger gleich als erste. Ich wusste, dass sie als erste sterben würde, da sie Potter nie umbringen würde. Dieser Gedanke wärmte mir das Herz. Oh, nein, ich liebte sie nicht, ich hasste sie so sehr. Am liebsten hätte ich ihr auf der Stelle Avada Kedavra ins Gesicht gebrüllt. Vielleicht sollte ich das auch tun. Ich war ein Todesser. Ein Malfoy. Diese Überlegungen waren einfach zu schön, sodass sich ein breites Grinsen auf meinem schönen Gesicht breit machte. Ich fuhr mir durch meine Haare und ließ all diese Verlierer mit ihrem Schicksal alleine. Ja, ich überließ sie alle Hermines Schicksal und dieser Gedanke brannte sich in mein kaltes Herz ein und gefiel mir so gut. Vater wird stolz sein, ging es mir durch den Kopf und ich war zufrieden mit mir. Mit dem Nichtstun. Auch, wenn Granger mir einmal mehr bedeutet hatte, ich ihr Leben geschont hatte, als hätte ich nichts besseres zu tun gehabt, wollte ich sie im Moment um jeden Preis tot sehen. Oder einfach ganz weit weg. Weg von Hogwarts und weg von mir. Bellatrix Lestranges Lachen drang mir an die Ohren:"Draco, braver Draco…" Jetzt hörte ich auch schon Stimmen. Wahrscheinlich würde sie aber genau das sagen, wenn sie von meiner Tat hören würde. Ich lächelte in mich hinein. Der Gemeinschaftsraum war drückend dunkel und ich genoss es so stark mit schwarzer Magie verbunden zu sein. In meinen Gedanken malte ich mir Grangers wunderbare Todesszene aus. Wie sie wimmernd am Boden liegen würde, um ihr armseliges Leben betteln würde und ich kein Erbarmen haben würde. Ich würde ihr kleines Schlammblutherz brechen, falls sie eines hatte und ihren Körper in tausend Fetzen reißen, nur damit sie endlich von mir wegblieb. Damit sie nie wieder ihre warmen Lippen an meinen haben würde, nie wieder ihr heißer Atem meine eiskalte Haut streifen würde und ich nie wieder ihren rasenden Herzschlag spüren müsste. Alles drehte sich um mich herum und ich presste meine Augen zusammen. Meine Hände ballten sich krampfhaft zu Fäusten und ich stürzte zum Spiegel, um mich zu betrachten. Ich hatte dunkle Ringe unter meinen leblosen Augen und unter meiner blassen Haut sah man die pulsierenden Adern durchschimmern. Wie könnte mich Granger je lieben? Wie könnte ich Granger je lieben?! Ich spürte wieder diesen schrecklichen Zorn in mir aufflammen und ich ließ meine Faust auf den Spiegel niedersausen. Keuchend betrachtete ich die vielen Scherben und Splitter. Ich konnte nicht mehr. Für alle war ich nur eine leblose Marionette. Granger hatte mich nur zur Abwechslung gebracht, was auch einen Slytherin verletzen konnte und Voldemort sah mich als einen Speichellecker, wie Pettigrew es gewesen war. Wie ich mich vor diesem Verlierer geekelt hatte. Wieder spielte sich die grausame Szene in meinem Kopf ab, als wir Todesser in Malfoy Manor am langen Tisch gesessen waren und diese Muggel-liebende Lehrerin über unseren Köpfen geschwebt war und schließlich von Nagini halb zerfleischt worden war. Es war grausam, aber ich würde mich an solche Szenarien gewöhnen müssen. Voldemort war wieder da und es war alles nur die Ruhe vor dem großen Sturm. Ich sah meine Augen durch ein paar Splitter an. Keine Chancen hatte ich mehr, keine Wahl. Er hatte mich damals ausgesucht. Er vertraute mir! Ein Schluchzen entglitt mir. "Malfoy?", fragte eine Stimme und ich fuhr erschrocken herum. Blaise stand dort und sah mich verdutzt an. Schnell wischte ich mir mit meinem Ärmel die Tränen aus meinen Augenwinkeln. "Ja?", zischte ich und machte einen Schritt auf ihn zu. Er schluckte und sah ängstlich zu Boden und schüttelte den Kopf. "Verschwinde du Versager!", brüllte ich und funkelte ihn böse an. Ich wollte alleine sein. Ruhe. Stille umgab mich endlich wieder, als er gegangen war. Ich ließ mich in mein Bett fallen und betrachtete wie so oft mein dunkles Mal, wie sich die Schlangen gefährlich bewegten, um mir zu zeigen, dass er wieder da war.

_____________

Damdamdaaam! Ich hoffe, dass war jetzt alles nicht zuu dramatisch :)

Aber ich hoffe, dass euch das alles gefallen wird ;) Keine Angst, wegen Dramione :) Dieses Kapitel ist einfach wichtig für die folgenden Geschehnisse! Glaubt mir ;)

Bitte kommentiert, wie euch Dracos Gedanken so stimmen :p

love you all <3

ps.: Ich will nur mal sagen, dass ich Hermine nicht soooo toll finde, aber ich liebe Draco und ich habe kein Problem in Wirklichkeit Hermine sterben zu lassen (was ich nicht tun werde!) :d Ich hege keine Gefühle für sie ;D Ja Ja, ich höre schon auf, aber na ja. Draco und Luna zu shippen wäre einfach schwierig, weil Luna so… na ja besonders ist! :D

Hermines SchicksalOnde histórias criam vida. Descubra agora