Scherben

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An meinen Händen klebte Blut. Doch war es meines. Rot. Schluchzend sammelte ich die Scherben auf, welche sich an meinen Knien durch den Stoff der Hose bohrten und meine Haut zerschnitten. Warmes Blut. "Miss Granger!", drang eine Stimme dumpf an mein Ohr, doch ich ignorierte sie und zerbrach ein Stück Fensterglas zwischen meinen Fingern. "Miss Granger!" Weinend schüttelte ich den Kopf und legte mich auf den Holzboden. Ein knirschendes Geräusch wurde hinter mir verursacht, aber ich schloss bloß die Augen. Ich brauchte Draco. "Bringen Sie sie in den Krankenflügel, Mr." Unbeholfen hob mich jemand auf und ich atmete einen schwitzigen Duft ein, welcher mich erschaudern ließ. Kannte dieser Typ keine Seife? Zwanghaft versuchte ich durch den Mund zu atmen und kniff meine Augen zu. Gemurmel ging um mich herum, doch ich ignorierte es. Unsanft wurde ich auf einem ungemütlichen Bett abgelegt.

Dracos Sicht:

Das Schlammblut war meiner Liebe nicht wert. Ich hatte mich ihr geöffnet und ihr mein Herz geschenkt. Was hatte sie getan? Mich in eine Schublade voller Heuchler gesteckt, wie es Vater war. Ich musste etwas zerstören! Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten. Diese elende Weasley! Und dieses elende Schlammblut… Mein Herz raste und ich fühlte mich, als hätte all dies keinen Sinn mehr. Zornig stieß ich einen kleinen Erstklässler gegen den grünen Kamin, welcher mit Preiselbeeren geschmückt war. "Verschwinde!", fuhr ich ihn an und schnaubte verächtlich. Vielleicht hatte Granger Recht. Vielleicht war ich nicht anders als Vater, oder all diese anderen Heuchler. Vielleicht war Granger nur mein Spielzeug gewesen… Jedenfalls wünschte ich mir das. "Draco!", säuselte eine piepsige Stimme und Pansy tauchte neben mir auf. "Du siehst gut aus", meinte ich, sah jedoch nicht zu ihr. "Danke, Draco", antwortete sie hastig und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Es stimmt. Du siehst… ich finde keine Worte, Parkinson", murmelte ich und beugte mich vorsichtig vor. Sanft legte ich meine Lippen auf ihre. Pansy war gut für mich. Sie brauchte mich, also brauchte ich sie. Gierig legte sie ihre kalten Hände in meinen Nacken, um mich näher zu ziehen, was mir auf eine unbewusste Art und Weise unangenehm war. "Draco", stöhnte sie in den Kuss, doch ich stieß sie leicht von mir. "Ähm, ich bin noch nicht so weit, Parkinson, aber in ein paar Stunden sieht alles schon ganz anders aus", beteurte ich ihr und widmete mich dem Feuer, welches prasselnd im Kamin loderte. "In Ordnung...", schmollte sie und setzte sich neben mich, um ihre Hand beruhigend auf meine zu legen. "Dieses Schlammblut wird schon ihre Strafe bekommen!", fauchte sie und ihr Griff wurde fester, ihre Nägel bohrten sich in meinen Handrücken. "Beruhig dich, Pansy!", zischte ich und warf ihr einen abschätzigen Blick zu. Manchmal war auch sie eine unverschämte Göre, welche man zurecht weisen musste. "Ich liebe dich, Draco", murmelte sie neben mir und ich nickte. "Ich weiß", seufzte ich, worauf sie ihren Kopf an meine Schulter lehnte. "Warum habt ihr euch überhaupt gestritten?", zerbrach sie die Stille nach einer Weile und sah mich mit fragenden Augen an. "Du nervst", informierte ich sie, "aber gut. Sie hat meine Familie beschimpft. Und sie ist doch das Schlammblut..." "´Draco, du willst mir also erzählen, dass ihr euch gezankt habt, weil du nicht einsehen kannst, dass deine Familie einfach nur...verdammt ist - und das bis auf alle Ewigkeiten?!", schrie sie mich entsetzt an und ich nickte verwirrt. "Hast du ein Problem damit?", fragte ich langsam und verengte meine Augen zu Schlitzen. "Oh ja. Denn, falls du mich heiraten möchtest, dann rate ich dir, einzusehen, dass deine Familie nicht zu gebrauchen ist!", quiekte sie und verschränkte die Arme. "So?", stieß ich hervor, "dann hast du kein Problem damit, dass ich jetzt wieder zu Granger gehe!" Mit schnellen Schritten lief ich aus dem Gemeinschaftsraum. Sollte ich wirklich wieder zum Schlammblut zurück kriechen? Mein Atem fühlte sich unkontrolliert an. Ja. Zögernd machte ich mich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum, wo mir sogleich die alte Professorin McGonagall in die Quere kam. "Mr Malfoy! Ich rate, dass sie auch an der Sache beteiligt waren? Ich muss mich mit Ihnen unterhalten - Miss Granger liegt im Krankenflügel!", fuhr sie mich mit strengem Blick an und ich zuckte zusammen. Granger war im Krankenflügel? War sie denn verletzt? "Was ist mit ihr?", fragte ich aufgebracht. Ich hätte es mir nicht verzeihen können, falls ich daran schuld war. "Nun... Es ging ihr nicht besonders gut und deswegen will ich auch wissen wieso, Mr Malfoy." Doch ich dachte nicht daran, sondern hetzte los in das Krankenzimmer. Keuchend stieß ich die Tür auf und erblickte sogleich Granger, welche abwesend zur Seite starrte. In ihrem Gesicht waren ein paar kleine Schnitte, welche auf Weasleys Sturz aus dem Fenster zurück zu führen waren. Dick waren ihre Hände mit weißen Verbänden umwickelt, eine davon steckte in Rons dreckigen Pfoten, welcher einen besorgten Eindruck machte. Als er mich bemerkte, lief sein Kopf dunkelrot an und sein ganzer Körper zitterte vor Wut. "Was?", blaffte ich ihn an und er wurde eindeutig noch zorniger. "Du rührst sie nie wieder an!", brüllte er mich mit hoher Stimme an, worauf ich zu lachen begann. Grinsend trat ich näher, die Hand an das Holz meines Zauberstabes geklammert. "Ich werde immer für sie da sein, glaube mir. Denn sie will nur mich, Weasley!", zischte ich und schenkte ihm einen hasserfüllten Blick. "Draco", piepste Granger, während ihre Augen verdächtig glänzten. Nickend stürzte ich auf sie zu und drängte Ron beiseite. "Granger", hauchte ich und drückte ihr einen leichten Kuss auf die heiße Stirn. "Woher wusstest du es... Dass sie ein Todesser ist?", murmelte sie und runzelte nachdenklich die Stirn. "Sie... Ich war auf dem Weg zu dir und sie hatte dasselbe vor. Ich habe es gespürt, Granger. Du weißt schon - der Arm!", berichtete ich ihr mit klopfendem Herzen und hoffte, dass sie es verstehen würde. Verständnisvoll nickte sie und ließ sich erschöpft zurück auf ihr Kissen fallen. "Lass es mich ihm erzählen", meinte ich grinsend und deutete mit dem Kinn auf Weasley. "Nein, bitte, lass uns kurz alleine, Malfoy. Dankeschön...", erwiderte sie mit verzerrtem Gesicht. "Gut...", stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und verließ den trostlosen Raum.

Hermines Sicht:

Langsam ging die Tür mit einem Knarren zu. Erleichtert atmete ich aus und bat Ron näher zu kommen, damit ich meine angestrengte Stimme etwas schonen konnte. "Also?", fragte er und hob misstrauisch eine Augenbraue. "Es ist so, Ron. Deine Schwester... Ginny. Sie-sie ist ein Todesser", brachte ich stammelnd hervor und wartete ängstlich auf seine Reaktion. "Was?", schrie er geschockt und hob die Arme hin die Höhe. "Das ist nicht dein Ernst", lachte er ungläubig und schüttelte angewidert den Kopf. "Doch...", gab ich kleinlaut zu. Seine Mimik erstarrte und er sah zu Boden. "Ron?", räusperte ich mich, aber er reagierte nicht. "Das tut mir leid, wirklich!", meinte ich mit zittriger Stimme. "Wieso liebst du mich nicht mehr?", sagte er nach einer Weile mit monotoner Stimme und seine Augen funkelten mich wütend an. Überrumpelt starrte ich ihn an und stotterte empört:"Das tut jetzt nichts zur Sache." "Doch, Hermine. Ich liebe dich. Wieso liebst du ihn? Willst du ihn denn heiraten und dein Leben mit ihm verbringen?", spuckte er gehässig und betrachtete mich abwertend. "Nein." "Was?" "Ich möchte ihn nicht heiraten." "Wieso? Ich dachte du...liebst ihn?!" "Ja, aber heiraten... Das ist ein großer Schritt, Ron", meinte ich und begann auf meiner Unterlippe herum zu kauen. "Ach, Hermine...", seufzte er und trottete aus dem Zimmer. "Du willst mich also nicht heiraten, Granger?", brüllte eine Stimme plötzlich und ich sah erschrocken auf. Mit geballten Fäusten stand Draco im Raum. Seine Stimme war laut, bestimmend und gab mir einen Stich ins Herz. "Schön zu wissen...", behauptete er und senkte seinen Blick. In diesem Moment hätte ich mich wahrlich erschießen können. Warum hatte ich Ron überhaupt geantwortet? Verstand Malfoy denn nicht, dass ich mich nie mit ihm binden konnte? Gedanken schwirrten in meinem Kopf hin und her, brachten mich fast um den Verstand. Was fühlte Draco wohl gerade? Wut? Trauer? Enttäuschung? Hatte er denn wirklich gedacht, dass wir bis zum Schluss und für immer zusammen sein konnten? Natürlich war es das, was auch ich wollte, aber es gab nun mal kein Happy End. Wollte er das wirklich - mich heiraten? Mit mir das Leben verbringen? Mir stockte der Atem und ich brachte kein Wort hervor.

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Huaaaaahhhh! Hey :)))

HAPPY HALLOWEEN! :))

Was macht ihr heute so? Also ich bin bei einer Party mit Horrorfilmen, haha. Deswegen update ich heute mal nicht um 23 Uhr xD

Loveeeee youuuuuu all

eure LumosRose♥

Ps.: Unbedingt Video anschauen und Daumen hoch, danke!

Hermines SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt