Aufruhr

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Leise tuschelten sie über mich, als ich den Gang entlang lief. Ich musste mich beherrschen, um sie nicht wütend anzubrüllen. Überhaupt die Slytherins zerrissen sich ihre Münder über mich. Beschämt senkte ich meinen Blick und drückte die Bücher fest an mich, als wären sie ein Schutzwall. Immer wieder sah ich diese wunderbaren, blauen Augen vor mir, wie sie mich interessiert musterten. Stolz unterdrückte ich ein Schluchzen und dieses Stechen, welches von meiner Brust ausging und meinen ganzen Körper durchzuckte. Plötzlich war ein Kreischen zu hören und ich fuhr erschrocken herum. Gehetzt suchte mein Blick den auf einmal völlig geleerten Korridor. Was war hier los? Wann hatten alle diesen Gang geräumt? Ich taumelte rückwärts und spürte, wie sich mein Magen verkrampfte. Meine Hände begannen zu schwitzen und die Bücher rutschten mir aus dem viel zu locker gewordenen Griff. Der Knall dröhnte in meinen Ohren und das Echo schlug gegen die kalten Wände. Das Blut pulsierte durch meine Adern und ich fühlte ein unangenehmes Schwindelgefühl. Keuchend presste ich mich gegen eine feuchte Mauer. Unruhig zuckten mein Blick durch die Gegend und meine Finger gruben sich in meine Kleidung. Im Moment dachte ich nicht daran, meine Bücher auf zu heben. "Draco?", stammelte ich plötzlich, aus einem mir nicht bekannten Grund. Ich spürte furchtbare Kälte in mir aufkommen und ich blinzelte kurz. "Draco?", piepste ich leise und ließ mich auf die Knie fallen. Vorsichtig kroch ich voran und mein Kopf wirbelte ein mal in die eine und dann wieder in die andere Richtung. Schlagartig wurde es mir bewusst! McGonagall hatte sicher Dementoren angeheuert, um Hogwarts zu schützen. Waren sie in das Schloss vorgedrungen? Zögernd richtete ich mich auf und stolperte langsam auf eine Ecke zu. Auf einmal spürte ich etwas an meinem Knöchel und mir wurde der Boden unter den Füßen weggezogen. Hart schlug ich auf. Ich rang nach Luft. "Draco?", japste ich wieder, als ich unerwartet einen blonden Schopf über mir erblickte. "Was?", wimmerte ich, als er mir seine Hand auf den Mund presste und sich langsam näher schob. Achtsam ließ er seinen Arm wieder sinken und sah mich mit einem durchdringendem Blick an. Vorsichtig lugte er um die Ecke und drehte sich wieder zu mir. Hastig holte er seinen Zauberstab hervor und meinte leise:"Dementoren. Sie sind in das Schloss eingedrungen..." Damit bestätigte er meinen Verdacht. Es erinnerte mich unheimlich an das 4. Jahr, doch ich schwieg darüber. "Draco, ich...", jammerte ich, doch er brachte mich zum Schweigen, indem er seine perfekten Lippen sanft auf meine drückte. Überrascht, aber auch erleichtert schloss ich die Augen und genoss den Moment. Vor meinem inneren Auge spielte sich seine Todesszene ab. Als wir uns lösten schlug ich meine Lider flackernd auf und betrachtete ihn. Ich war mir nicht sicher, wie seine Reaktion nun sein würde. Würde er mir verzeihen, oder derartiges? Gespannt wartete ich darauf seine Emotionen von seinem Gesicht ablesen zu können, doch dem war nicht so. Ausdruckslos starrte er mich kurz an, bevor er wieder um die Ecke sah. Alle Hoffnung in mir sank zusammen und ich spürte erneut, wie ich in dieses bodenlose Nichts fiel. Da spürte ich eine kalte Hand an meiner. Überrascht nahm ich sie und spürte, wie er sie leicht drückte. Ein Lächeln entfuhr mir und ich sah an Draco vorbei und erschrak. Meine Augen weiteten sich, als ich sah, wie eine kleine, zusammengekauerte Gestalt am Boden hockte und beobachtete, wie sich am Boden langsam Eis bildete. Ein Schauer rieselte meinen Rücken hinab und meine Unterlippe begann zu beben. Schlagartig wurde es kalt im Raum und ein leises Röcheln drang an meine Ohren. Um nicht zu schreien, schlug ich mir meine freie Hand vor den Mund, als ein in Fetzen gehülltes Wesen in mein Sichtfeld trat. Meine Stirn legte sich besorgt in Falten, als der Dementor erbarmungslos näher kam. Ich wollte nicht sehen, wie diese Person starb, also kniff ich schnell meine Augen zusammen. Nach einer Weile öffnete ich sie ängstlich wieder. Mein Atem stockte und ich war völlig perplex. Der Dementor war einfach vorbeigeflogen! Was hatte er vor? Doch ich wusste es schon. Er hatte uns entdeckt und kam nun immer schneller auf uns zu. Ächzend holte ich meinen Zauberstab hervor, worauf sich Malfoy von mir löste und ruckartig aufsprang. "Draco", krächzte ich erschrocken und richtete mich hastig auf. Dieses Monster ignorierte den Jungen jedoch völlig und kam auf mich zu. Ich spürte, wie mein Zauberstab mir aus der Hand glitt und mit einem dumpfen Aufschlag am Boden aufkam. Mein Atem ging stoßweise und ich war wie gelähmt.

Dracos Sicht:

Was machte sie denn bloß? Ich musste fröhliche Gedanken haben, hatte sie gesagt. An was sollte ich denn nun denken? Sie war nur noch, wie ein längst vergangener Traum, welcher wie hinter einem Schleier aus Nebel der Verzweiflung lag. "Granger!", fuhr ich sie wütend an und mein Griff um meinen Zauberstab wurde fester. Ich konnte es versuchen - an unsere Erlebnisse denken. Immerhin würde ich herausfinden, ob sie noch immer glücklich für mich waren. Außerdem hatte ich ja noch diesen spontanen Kuss, der gerade eben stattgefunden hatte. Ich wusste nicht, was über mich gekommen war. Aber ihre Verwirrung, ihre Angst hatten mich so traurig gestimmt, dass ich sie küssen musste. Noch dazu wollte ich unbedingt endlich wieder ihre weichen Lippen an meinen spüren! Wollte ich das? Unberechtigte Röte stieg mir ins Gesicht und ich brüllte so laut ich konnte:"Expecto Patronum!" Ein riesiger, schimmernder Drache wand sich Lichtfunken speiend aus der Spitz meines, auf den Dementor gerichteten, Zauberstabes und fing an, immer schneller mit seinen riesigen Flügeln zu schlagen. Das unheilsame Wesen wurde kreischend weggeschleudert und verschwand. Einfach so. "Granger!", schrie ich verzweifelt und stürzte auf sie zu. Sie lag schwer atmend am Boden. Verzagt nahm ich ihre Hand und schüttelte sie sanft. Langsam öffnete sie ihre Augen und stöhnte leise. Mir entkam ein Grinsen und ich half ihr behutsam auf. "Draco...", wisperte sie leise und starrte mich mit ihren großen, braunen Rehaugen an. "Ja", entgegnete ich flüsternd und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Beschämt drückte sie ihre Haare etwas platter, da sie in alle Richtungen abstanden. "Keine Angst. Du bist wunderschön!", murmelte ich und drückte ihr einen Kuss auf den Handrücken, worauf sie etwas kicherte. Gemächlich kam ihr Gesicht meinem gefährlich nahe und ich schenkte ihr ein etwas schmutziges Grinsen. Ihr heißer Atem flatterte über meine Haut und ihre Lippen streiften zögernd meine. Schon lagen sie wieder auf meinen und ich fragte mich, wie sie es schaffte, fast abzukratzen und im nächsten Moment wieder in meinen Armen zu liegen. Vorsichtig löste sie sich von mir und begann zu jammern:"Dieser Dementor... Wieso war er hier? Wieso hat das Ministerium ihn nicht abgehalten. Sie dürfen das nicht..." "Ssshht", machte ich und legte meinen Zeigefinger auf ihre Lippen. Behutsam strich ich damit um ihren Mundwinkel und meinte dann etwas genervt:"Wenn du es nicht erklären kann, Granger, wer dann?" Sie verdrehte ihre Augen und entfernte meine Hand. Hastig griff ich nach ihren Handgelenken und drückte sie leicht gegen die kalte Wand hinter uns.

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Hey :))

Ich würde sagen: Love is in the air....again! :D

Hoffe euch freut das ;) 

Bitte kommentieren und dankkkkeeee für die vielen reads! Ihr seid sooo soooo soooo sooo soooo ssssseeeeehhr ssseeehr seeeehr unnglaublich!!!!!!! Ich liebe euch einfach alle...♥ ♥ ♥ ♥

Tjjjaa. Da bleibt mir noch eine Frage: Viele haben ja einen Namen für ihre Leser. Was würdet ihr da so vorschlagen? Wenn euch das überhaupt gefallen würde... Und, wenn, bitte einen Harry Potter artigen Namen! ;) :***

Loveee youuu all<333

eure LumosRose

Hermines SchicksalWhere stories live. Discover now