Radio Demon Alastor ~ Hazbin Hotel

22 3 0
                                    

Mit tränenüberstömtem Gesicht wachte ich auf. Sofort wusste ich es. Ich bin tot. Mich selber umgebracht und wo war ich jetzt. In der Hölle. "DAS KANN DOCH ALLES NICHT WAHR SEIN!", schrie ich schluchzend. Ich kickte einen Stein vor mir weg. "Na kleine? Was denn los? So schlimm hier?", fragte mich eine Stimme hinter mir, die klang als käme sie aus einem alten Radio. Etwas unwohl sah ich hinter mich. Ein großgewachsener Dämon komplett in rot stand vor mir. Plötzlich schoss mir eine Stimme durch den Kopf, welche flüsterte: "Radio Demon." Diese Worte wiederholte ich atemlos und hielt mir etwas den Kopf, da mir aufeinmal schwummrig wurde. Dieser sogenannte Radio Demon legte seine Finger unter mein Kinn, hob meinen Kopf, kam meinem Gesicht mit seinem etwas näher und fragte bedrohlich: "Woher kennst du mich, wenn du doch gerade erst hier her gekommen bist?" Aufeinmal fühlte ich so etwas wie einen Stromschlag ausgehend von seinen Fingern und ich sah ihn. Alastor, den Radio Demon, und seine Kräfte. Doch ruckartig sah ich schwarz und spürte nur noch, wie mich jemand auffing.

Mit schmerzvollem Stöhnen wachte ich schließlich auf. Mein gesamter Körper schmerzte, doch vorallem war es mein Kopf, der mich nicht einmal die Augen öffnen ließ. "Leute sie ist aufgewacht!", hörte ich eine männliche Stimme rufen. Ich vernahm getrappel und weitere Stimmen. "Ich verstehe nicht, warum sie so starke Schmerzen hat", sagte eine Frau. "Sie ist anscheinend ein Overlord. Sie ist gerade erst angekommen. Ihr Körper hat sich noch nicht von ihrem Tod und der Umstellung auf den Dämonenzyklus erholt", erkannte ich die Stimme von Alastor wieder. Keuchend krümmte ich mich zusammen. "Kannst du nicht etwas gegen ihre Schmerzen unternehmen?", fragte die Frau besorgt. "Dafür müsst ihr den Raum verlassen", meinte Alastor. Anscheinend gingen die anderen Dämonen auch. Alastor drückte mich zurück auf den Rücken und plötzlich spürte ich weiche Lippen auf meinen und ich schmeckte etwas Blut. Überrascht drehte ich meinen Kopf weg. Die Schmerzen wurden tatsächlich weniger, sodass ich die Augen öffnen konnte. Der Radio Demon wischte sich etwas Blut von den Lippen und lächelte mich an. "Na Prinzessin? Aufgewacht?", fragte er neckend. "Ich will Antworten auf meine Fragen", platzte es aus mir heraus. "Oh, die bekommst du auch. Also, du weißt, dass du nun ein Dämon bist und anscheinend besitzt du, wie sehr wenige andere Dämonen, eine dämonische Kraft, nur dass sie bei dir zu früh hervorgetreten ist. Dein Körper kann dem Strapazen noch nicht standhalten, weshalb du nun diese Schmerzen erleidest. Wenn du deine Kraft nicht in den Griff bekommst, könntest du die gesamte Hölle auslöschen", erklärte Alastor noch immer grinsend. Seine Stimme ist gewöhnungsbedürftig. "Wie bekomme ich meine Kräfte unter Kontrolle?", erkundigte ich mich. "Training", sagte Alastor nur.

Alastor pov.
Als ich ihr mein Blut einflößte, spürte ich ein Brennen an meinem Oberarm. Das kann doch nicht wahr sein. Dieses Siegel bindet stärker, als jeder Fluch. Warum muss genau ich mich unbedingt an eine andere Dämonin binden? Durch dieses Siegel werde ich nicht mehr ohne ihre Gegenwart auskommen. Aber wenn sie erfährt, was ich für ein Mensch war, wird sie nicht bei mir bleiben wollen, geschweige denn eine Beziehung mit mir eingehen wollen. Ich spüre jetzt schon, wie ich mich zu ihr hingezogen fühle. Verdammt, wieso ausgerechnet ich?! "Komm, stellen wir dich den anderen vor", sagte ich zu ihr und hielt ihr meine Hand hin. Sie nahm sie lächelnd an, schwang ihre Beine aus dem Bett und ich zog sie hoch, doch sofort knickten ihre Knie ein und das Dämonenmädchen fiel nach vorn. Gerade so konnte ich sie auffangen. Sie hatte ihre Hände an meine Brust gelegt und ich meine Arme um ihre Taille. Schon alleine diese Nähe ließ mein Herz höher schlagen. Scheiße, was ist los mit mir?! Dieses beschissene Siegel! Innerlich seufzte ich auf. Anscheinend muss ich mich damit abfinden, doch sie darf nicht herausfinden, was sie für eine gewaltige Kontrolle über mich hat. "Also Kleine. Wie heißt du eigentlich?", fragte ich sie, da sie uns noch gar nicht ihren Namen verraten hat. "A-Akira", stotterte sie und drückte sich von meiner Brust weg, da sie anscheinend nun ihr Gleichgewicht gefunden hatte. Gemeinsam gingen wir hinunter in den Speisesaal und Akira stellte sich bei allen vor. Auch Charlie, Vaggie, Angel Dust, Husk und Niffty stellten sich bei ihr vor. Sie kam mir so unbeholfen vor, wie ein verletzliches Lamm. Mich würde es brennend interressieren, wie sie gestorben ist. Als wir uns gemeinsam ins Wohnzimmer setzten, wirkte sie sehr bedrückt. "Hey Kind, erzähl uns, wie du gestorben bist, das interressiert mich brennend", meinte Husk und trank einen großen Schluck seines Alkohols. Akira zuckte stark zusammen und zog sich die langen Ärmeln, ihres schwarzen Kleides weiter über die Handgelenke. "Husk, du Esel! Du musst nicht, Akira, wenn du n-", meinte Charlie schnell, doch wurde von Akira unterbrochen. "I-ich hab mich s-selber u-umgebracht", stotterte sie leise und zog den schwarzen Seidenschal herunter. Ihre Kehle zierte eine riesengroße Narbe. "Ich wurde von meinen Eltern geschlagen, von meinen Freunden betrogen und hintergangen, gemobbt und von verschiedenen Männern vergewaltigt, war 5 Jahre Depressiv und habe mich geritzt", erzählte sie, schob dabei den Ärmel des rechten Armes hinauf und zum Vorschein kamen unzählige Narben. "Im Endeffekt habe ich alle, die mir Leid zugefügt haben, umgebracht. Als ich das tat, war ich nicht ich selbst. Ich wollte nicht mit den Konsequenzen leben, habe mich an eine hohe Brücke gestellt und mir die Kehle aufgeschnitten, damit man mich auch nicht findet", Akira fing an zu schluchzen und Tränen rannen über ihre Wange. Es tat mir im Herzen weh, sie so zu sehen. Die Sehnsucht nach ihrer Nähe, das zerreißende Gefühl, sie zu trösten, ließen mich zu ihr gehen, damit ich sie in meine Arme zog. Ihre schwarzen Flügel hingen hinab und zitterten, als sie bei ihren Schluchzern durchgeschüttelt wurde. Langsam beruhigte sie sich wieder, was auch meine Sehnsucht etwas stillte.

Ein halbes Jahr später:
Akira pov.
Alastor und ich trainierten täglich zusammen meine Kräfte. Meine Magie zeigte sich in schwarzen Schatten, welche violette Lichtpunkte versprühten. Immer wenn Alasor nicht bei mir war, spürte ich eine so große Sehnsucht nach ihm und ich verstehe nicht wieso. Könnte es sein, dass ich mich in ihn verliebt habe? Doch ich merkte, wie sein Charakter sich in meiner Gegenwart veränderte. Bei mir war er nicht abweisend, kalt und hinterlistig. In meiner Gegenwart war er sanft, besorgt, aber auch durchschaubar. "Akira komm. Lass uns gemeinsam in die Stadt gehen!", meinte er, als er meine Zimmertür aufriss. Ich stimmte ihm zu und so machten wir uns auf den Weg zur Stadt. Plötzlich schlug neben uns eine Bombe ein, weshalb wir weggeschleudert wurden. Ich breitete meine Flügel aus und landete so sanft auf meinen Beinen. "Akira, geht es dir gut?", rief Alastor nach mir. Ich bejahte dies. "Ohhh, schön dich wieder zu sehen, Alastor. Anscheiend hast du jemanden gefunden, der dir sehr am Herzen liegt. Mal sehen, was mit dir passiert, wenn ich sie töte!", schrie eine Schlange, welche plötzlich neben mir stand und zielte mit einer Pistole auf mich. Ängstlich sah ich zu Alastor, welcher etwas weiter weg stand. Sein Gesichtsausdruck spiegelte pures Entsetzen wider. "Wehe dir, wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst", knurrte der Radio Demon. Als die Schlange mir immer näher kam, wurde sie plötzlich von Alastors Schatten gepackt. Schnell rannte ich zu ihm hinüber. Alastor legte mir einen Arm um die Taille und zog mich so beschützend zu sich. Die Schlange konnte sich befreien und zielte nun mit einem Blaster auf uns beide. "Akira. Deine Magie. Nutze sie. Ich weiß du schaffst das", flüsterte Alastor mir ins Ohr und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Hochrot stellte ich mich vor Alastor und konzentrierte mich. Ich fing an blau zu leuchten und meine Schatten bildeten einen Kreis um die Schlange und dessen Waffen. Ich streckte meinen Arm aus und ein Stern bildete sich im Kreis, welcher sich anfing zu drehen. Die violetten Funken, welche von meinen Schatten ausgingen verstärkten sich und der Kreis drehte sich immer schneller. Langsam hob ich meinen Arm und mit ihm hob sich auch der Kreis, welcher somit einen Zeitriss erzeugte. Die Schlange wurde in das schwarze Loch gezogen. Ich hatte Probleme das Tor offen zu halten und schließlich schloss es sich mit einer Druckwelle. Ich wurde zurückgeschleudert, doch ich wurde von starken Armen gefangen. Aus Erschöpfung zitterte ich am ganzen Körper. "Das hast du gut gemacht, Akira", lobte mich Alastor. Er hob mich hoch und trug mich zum Hotel zurück. Dort angekommen brachte er mich in mein Zimmer und legte mich auf meinem Bett ab. Als er gehen wollte, hielt ich ihn am Handgelenk fest. "Bitte bleib, Alastor", flüsterte ich. Er konnte mir einfach nicht widersprechen und legte sich neben mich. "Alastor eines musst du mir noch erklären. Dieses Zeichen hier", ich schoh meinen Ärmel hinauf und legte die Lebensblume frei. "Steht doch mit dir in Verbindung, nicht wahr? Ist das ein Fluch, den du mir auferlegt hast?", fragte ich ernst und doch konnte ich das Zittern in meiner Stimme nicht unterdrücken. "Nein. Ich war das nicht. Es ist ein Band zwischen uns beiden. Es bedeutet, dass wir ohne den anderen nicht mehr leben können. Sichtbar wird dieses Band durch dieses Siegel", erklärte er mir wahrheitsgemäß, legte seine Arme um meine Taille und zog mich an sich heran. "Ein halbes Jahr schon quäle ich mich, diese Zuneigung zu dir zu unterdrücken, doch ich schaffe es nicht mehr", knurrte er, an meinem Ohr, was mir eine Gänsehaut bereitete. Nun verstand ich auch die Liebe, welche ich bei ihm verspürte. Das Schicksal wollte, dass wir zusammen kommen. Ich lächelte Alastor an und kam seinem Gesicht langsam näher. Sanft legte ich meine Lippen auf die seinen. In meinem Bauch flatterte alles und auch das Siegel an meinem Arm prickelte.

One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt