Frühstück

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Er kommt auf mich zu und lächelt. "Gott, du bist so schön.", haucht er. Ich stehe da, wie ein verschrecktes Huhn, doch gleichzeitg pulsiert in mir das Adrenalin. Er streicht mit seiner Hand über meine Taille bis hin zum Rücken. Ich spüre seine warme Hand an mir, die weicher ist, als ich es mir vorgestellt habe. "Komm mit.", flüstert er mir ins Ohr und führt mich in Richtung Bett. Ich lege mich auf den Rücken und er seitlich neben mich. "Bist du dir sicher, dass du das Shirt brauchst?", grinst er. "Heute nicht.", sage ich. Er fährt mit zwei Fingern meinen Bauch entlang und es kribbelt wie verrückt. Dann beugt er sich über mich, küsst mich und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. Er sieht mir in die Augen und legt eine Hand an meine Wange. "Ich tue nichts, was du nicht willst." Ich nicke, viel zu aufgeregt, um etwas zu sagen. Er küsst mich wieder, streicht mit der Hand über meinen BH. Dann fängt er leicht an meine Brüste zu massieren und ich strecke ihm meinen Oberkörper entgegen.

Er beobachtet, wie ich mich unter seinen Berührungen winde und mehr will. Mat lächelt mich erregt an, seine Lippen sind rot und seine Augen leuchten noch viel mehr als sonst. Dann küsst er meinen Hals entlang, mein Dekoltée, meine Brüste. Mein ganzer Körper pulsiert, während er mich immer weiter küsst.

Er passt genau den richtigen Moment ab, um mich in den Arm zu nehmen. Ich bin vollkommen in einer anderen Welt, benebelt von seinen Berührungen, doch ebenso aufgeregt über diesen mir vollkommen neuen Körperkontakt. "Du machst mich viel zu verrückt.", flüstert er. Dann zieht er mich zu sich und wir liegen in Löffelchenstellung da. Ich spüre seine Erregung in meinem Rücken. Sein Arm legt sich um mich und ich küsse ihn sanft. "Schlaf gut.", sagt er noch. "Schlaf du auch gut."

Am nächsten Morgen wache ich auf und liege allein im Bett. Ich lehne mich nochmal zurück, um den gestrigen Abend Revue passieren zu lassen. Mit ihm ist alles so unvorhersehbar. Erst ist alles gut, dann bricht fast der nächste Weltkrieg aus und dann ist er der liebevollste Mensch der Welt. Er wird mich noch komplett in den Wahnsinn treiben, doch unterm Strich fühle ich mich mit ihm einfach mehr wie ich selbst.

Laut meines Handys ist es bereits 11 Uhr. So langsam knurrt mein Magen und ich stehe auf. Ich greife mir das Shirt, dass gestern doch nur auf dem Boden gelandet ist und mache mich auf den Weg runter. Niemand ist zu sehen oder zu hören. Sie sind entweder weg oder im Keller. Ich vermute zweites und öffne die Tür dahin. Ein paar Treppenstufen weiter höre ich laute Musik und stimmen. Na also, da verstecken sich alle. Ich öffne vorsichtig die Tür zum Boxstudio und luge mit dem Kopf durch. Alle sechs stehen im Raum verteilt. Im Boxring sind Milo und Parker, der gerade Tipps für einen besseren Schlag bekommt. Weiter hinten ist Emre, der Seil springt; Jason, der Gewichte stemmt und Vince zusammen mit Mat, der den Boxsack festhält. Ich trete in das Studio ein und Milo bemerkt mich als Erster. "Na sieh mal an, wen haben wir denn da.", lacht er und sechs Köpfe drehen sich zu mir um. Ein Pfeifen ist zu hören und ich verschränke automatisch die Arme. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, in den Keller zu gehen. Mat lässt von dem Boxsack ab und geht auf mich zu. "Halt bloß die Klappe, Milo. Sonst kriegst du von Mat auf die Fresse.", lacht Jason. Mat dreht sich zu ihnen um und zeigt ihnen den Mittelfinger. "Ich glaube, Julie kann dir auch allein die Nase brechen.", grinst er. Ich fokussiere mich nur auf ihn.

"Guten Morgen.", lächelt er mich an. Er ist verschwitzt und oberkörperfrei. "Guten Morgen.", sage ich und weiß gar nicht, wo ich zuerst hinsehen soll. Dann lotst er mich aus dem Studio. "War vielleicht doch nicht so eine gute Idee, hier runter zu kommen.", murmle ich auf dem Weg nach oben. "Du meinst zu sechs Typen, die gerade trainieren und sich wie Gott fühlen, vollgepumpt mit Testosteron?", lacht er. Jap, es war keine gute Idee. "Hast du Hunger?", fragt er dann. "Ehrlich gesagt verhungere ich." "Okay, ich gehe eben duschen und dann bin ich da. Gib mir fünf Minuten.", sagt er und rennt nach oben. Ich gehe derweil in die Küche und sehe mich in den Schränken um. Wer bitteschön hat drei Küchenschränke gefüllt mit Eiweißpulvern? Doch ich kann glücklicherweise alle Zutaten für Pancakes finden. Ich rühre einen Teig in einer Schüssel um, die ich entdeckt habe. Zum Rühren habe ich jedoch bloß eine Gabel. 

"Du weißt schon, dass die anderen auch etwas wollen, wenn sie sehen, was du hier zauberst?", lacht Mat, als er in die Küche kommt. Er trägt eine Jogginghose und einen Kapuzenpullover. Seine Haare sind noch nass und stehen in alle Richtungen. Aus dem Pullover guckt seine Kette hervor. "Das riecht so gut.", sagt er und legt die Arme von hinten um mich. Er legt seinen Kopf auf meinen. "Kannst du die Pancakes auch werfen?", fragt er dann. Ich lache. "Wie kommst du denn darauf? Aber ja, kann ich." "Ich wollte das immer können, hab es aber nie geschafft.", sagt er. "Okay, vielleicht war ich auch zu ungeduldig und sauer, dass es beim ersten Mal nicht funktioniert hat." Ich schüttle lachend den Kopf. Diese Situation kann ich mir nur zu gut vorstellen. "Es ist ganz einfach.", sage ich. "Leg deine Hände um meine und dann machen wir das zusammen." Er greift von hinten an den Pfannengriff, auf dem bereits meine Hände liegen. Ich zähle von drei runter und denn befördern wir den Pancake an den Pfannenrand und nach oben. Er dreht sich einmal und landet wieder in der Pfanne. Wir müssen laut lachen, doch da kommen die andere herein.

Matthew - My Guardian and Guilt / Abgeschlossen.Donde viven las historias. Descúbrelo ahora