78. Wie geht es dir?

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Scar

Sanft wiegte mich Azazel auf seinem Schoß.

Die Gedanken und negativen Gefühle die mitschwangen griffen nach mir,zerrten mich aus warmen Griff von Azazel.
Ungewollt begann ich zu zittern.

Ich hatte jeden der mir etwas bedeutet verraten.
Ciel,meine Mutter und selbst Ilias,der nur meinetwegen zu einem Monster wurde.

Doch auch wenn ich mich hundeelend fühlte und mich die Erkenntnis traf,dass ich kein Funken Ehre mehr besaß,wärmten mich Azazels Worte noch immer.

Der rationale Teil bereute meine Taten, doch der Andere weitaus größer Teile wollte Azazel am liebsten packen und nie wieder gehen lassen.
Ich ließ mich von ihm einlullen und im Arm wiegen...

Dieses Verbindung zwischen uns war stärker und intensiver als je zuvor...

,,Worüber denkst du nach mein Engel?",flüsterte Az und seine starken Arme glitten um meine Taile.
Ich sah über die Schulter zu ihm und zog die Beine an.
Ich öffnete den Mund um etwas schnippisches zu erwidern, doch es war zwecklos.

Dieser Mann war entwaffnend.

Als hätte er meine Gedanken erraten und meinen schwachen Moment erkannt,fuhr er mit seinem Finger meine Wange entlang.

,,Komm mein Engel.
Heute Abend haben wir einen vollen Terminplan.
Ich muss außerdem noch mit meinem Offizieren sprechen",wisperte er und ich krallte meine gepfeilten Nägel in seine Hand.

Überrascht blickte er mich an und auch ich war von meiner Kurzschlussreaktion irritiert.

Doch das Überraschte wich aus seinen schönen Gesichtszügen und machte der unendlichen sanftheit platz,mit der er mir auch durch die Haare strich.

,,Wir haben heute Abend noch viel vor",wisperte er und bei seinen rauchigen Worten stellten sich meine Nackenhaare auf.

Es klang wie ein Versprechen.
Oder wie eine Drohung.

,,Und außerdem willst du doch sicherlich mit Ilias Raymond sprechen,oder?"

Mein Blick schoss zu ihm hoch.
Natürlich wollte ich das.
Auch wenn eine gewisse Angst mich befiel als ich darüber nachdachte,wie er nun auf mich reagieren könnte.

Azazel lächelte wissend.
,,Normalerweise bekommen die Neuen immer ein paar Tage Zeit um sich an alles zu gewöhnen und von Greed oder Anger die wichtigsten Dinge erklärt zu bekommen.
Doch das wird dich sowieso nicht daran hindern ihn zu sehen"

Das hatte mein Gegenüber gut erkannt und auch wenn alles in mir schrie ihn weiter gepackt zu halten,sprang ich vor Aufregung von seinem Schoss.

Es sollte mich eigentlich misstrauisch machen,dass Az mir diesen Besuch so einfach erlaubte.
Doch meine Aufregung und meine in mir brennende Angst,dass Ilias ein völlig anderer war,rungen das Misstrauen nieder.

[...]

Der Weg zurück zum Anwesen war schweigend verlaufen.
Doch Az konnte mittlerweile seine Hände nicht mehr bei sich behalten.

Entweder spielte er mit meinen Haaren,fuhr meine Kieferlinie nach oder küsste mich sanft.

Diese Berührungen waren schön,auch wenn ich es nicht zugeben mag.

Aber jetzt waren wir wieder im Schloss,indem uns hunderte Geschäftig herumlaufende Arbeiter entgegenkamen.

Es wurde geputzt,gestrichen und poliert.

,,Komm mein Engel.
Die Zimmer der Neuen sind im Ostflügel",erklärte Azazel und legte eine besitzergreifende Hand um meine Taile.

Mit gemischten Gefühlen blickte auf die Hand und es kribelte in meinen Fingern sie wegzuschlagen.

Ich gestand mir vielleicht das Verlangen ein doch diese offenen Besitzansprüche störten mich.

Doch ich erinnerte mich daran,dass ich jetzt gleich Ilias sehen würde und ließ Azazels Hand deswegen da,wo er sie haben wollte.

Zusammen liefen wir die langen Korridore entlang in einem Flügel,der insgesamt mindenstens 20 Türen beinhaltete.

Vor keinem stand eine Wache doch Az zog mich Zieltstrebig zu einer die letzte der Türen.

Wir hielten davor an und ich begutachtete kurz das polierte dunkle Holz.

Azazels Hand verschwand und
tauchte stattdessen auf dem schwarzen Türgriff auf.

,,Ich gebe dir Zehn Minuten,mein Engel"

Zehn Minuten?
Ich wollte gerade protestierend den Mund öffnen,als er die Tür öffnete und ich in Ilias schmales Gesicht blickte.

,,Ilias",flüsterte ich erstickt und rannte in das großzügig eingerichtete Zimmer.
Trotz meiner Bemühungen ruhig zu bleiben,fiel ich ihm in dem Moment um den Hals,als Az die Tür mit einem leisen Knall schloss und uns tatsächlich allein ließ.

,,Oh Ilias",schluchzte ich und drückte meine feuchten Augen gegen seine Schulter.
Ilias spannte sich kurz an,doch schnell entspannte er sich und ließ mich gewähren seine Schulter mit Tränen zu durchnässen.

,,Hey...",flüsterte er und seine Stimme war...anders.
Nicht so kalt und unbarmherzig wie die der Malice,gegen die ich aktiv gekämpft hatte.
Doch sie war auch nicht mehr so sanft und liebevoll wie früher.

Ich rückte langsam von ihm ab und wischte die letzten Tränen aus meinen Augenwinkeln.

Nur verschwommen konnte ich seine scharfen Gesichtszüge sehen und mir fiel auf,dass seine Augen nicht mehr Rot aufleuchteten.

,,Wie geht es dir,Ilias?"

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Important:

Ich brauche seltene,schöne Namen für den Verlauf der Geschichte.
Doch ich habe keine Idee HAHA.

Deswegen seid ihr gefragt!

Einmal für Jungs

Und für Mädchen

Gefährtin des KönigsWhere stories live. Discover now