63. Was ist los?

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↠𝐒 𝐂 𝐀 𝐑 ↞

Mir war langweilig.
Azazel war schon eine Ewigkeit weg.

Ciel schlief tief und fest auf der großen Couch des Salons,auf der auch ich es mir bequem gemacht hatte und aus dem riesigen Fenster in die Untergehende
Sonne starrte.
Doch gerade als ich die Beine über die Rückenlehne geschwungen hatte und akribisch die mit Bildern verzierte Decke begutachtete,schwang die Tür erneut auf.

,,Was tust du da?",hörte ich Azazels Stimme und mit einem dumpfen Knall fielen meine nackten Füße wieder zurück aufs Polster und dann auf den Boden.

Az wirkte seltsam unruhig und ich konnte deutlich den Zorn erkennen,der unter der Oberfläche brodelte.

Ich hob die Augenbrauen und erhob mich in einer fließenden Bewegung.
,,Ich dehne mich.
Wenn ich schon nicht zum richtigen Trainieren komme,muss ich mich eben so fit halten"

Das war zwar gelogen,doch es steckte dennoch Wahrheit in meinen Schnippischen Worten.
Das Kämpfen fehlte mir.
Mein verrostetes Schwert das Anger konfisziert hatte fehlte mir.
Meine Freiheit fehlte mir.

,,Ich verspreche dir nach der Sommerwende wirst du regelmäßig Trainerien können,mein Engel",versprach er und doch blieb seine Haltung angespannt.

Ich runzelte die Stirn.
,,Ist alles in Ordnung Azazel?"
Mir war nicht entgangen,dass Az fest auf Backenzähne biss,als er nickte.

,,Natürlich.
Und jetzt komm mein Engel.
Es ist spät und morgen müssen wir zeitig aufstehen"

Dieser Satz schlug mir auf den Magen.
Ich erinnerte mich daran,was Ciel gesagt hatte.

Er weiß,wo er dich sehen will.
Wieso sollte er dich nicht gleich krönen?

Mein Mageninhalt rumorte und ich schluckte hart.
,,Was steht morgen an?"
Ein Schatten legte sich über sein schönes Gesicht.
,,Mein Innerster Kreis und ich haben entschieden das Fest auf zwei Tage zu reduzieren und die Begrüßung morgen mit der Zeremonie an einen Tag zu legen"

Was Sie dazu bewegt hatte,wusste ich nicht.
Und das Wort Zeremonie hatte mich auch beinahe Taub für seine Anderen Worte gemacht.

Alarmiert sah ich ihn an.
,,Zeremonie?"
Doch Az sah mich nur an und küsste meine Stirn.

,,Keine Angst mein Engel.
Du brauchst dich vor nichts auf dieser Welt fürchten"

So sehr seine Worte auch mein Innerstes wärmten,blieb ich standhaft.

,,Az was meinst du damit?"
Selbst ich hörte aus meiner Stimme deutlich die Panik und auch Azazels Züge wurden weich.

,,Ich möchte es dir nicht zwischen Tür und Angel erklären.
Du wirst morgen sehen,was ich damit meine"

Und mit diesen Worten zog er mich bestimmt die dunklen Gänge des Schlosses entlang zu einem wunderschönen Zimmer mit Himmelbett.

Und ich wusste,heute würde ich nichts mehr erfahren.
Ich würde unwissend diesen morgigen Tag überstehen müssen.
Und das machte mir Angst

[...]

Ich konnte die ganze Nacht kaum ein Auge zu machen.

Gefährtin des KönigsWhere stories live. Discover now