68. Lügen aus deinem Mund

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𝐍𝐈𝐆
𝐃𝐄𝐑
𝐌𝐀𝐋𝐈𝐂𝐄↞

Ich wollte Scar nicht weh tun.

Weder psychisch noch physisch.
Doch meine Gefährtin machte mich  manchmal wirklichWahnsinnig und ich konnte ihr nicht einmal vertrauen.
Und das tat mir weh.

Sehr sogar.

,,Az Bitte"
Eine Träne kullerte ihre aschfallen Wangen herunter und es fühlte sich so an,als würde man mir mein Herz aus der Brust herausreißen.

Doch Sie war Schuld an dem ganzen.
Und sie musste die Konsequenzen ertragen.
Dieser Gedanke und der Zorn auf die Rebellen,ließ meinen Blick wieder zu Ilias wandern.

Der Rebell sah von der Reise und Prides Zorn wirklich mitgenommen aus und seine linke geschwollene Gesichtshälfte,wurde langsam bläulich.

Er bot ein erbärmliches Bild.

Und genau das genoß ich in diesem Moment aus vollen Zügen.
Ich machte nie ein Geheimnis daraus,dass ich Menschliche Empfindungen wie Mitleid oder Reue vor vielen Jahrhunderten an die Kirche verloren hatte.

Auch Scar wollte ich nichts vorspielen.
Ich war das Endresultat von Hass und Naivität der Menschen,wurde etwas mächtigeres,neuartiges und hatte ein Recht auf diese Welt.

Und diese erbärmlichen Rebellen störten meine neue Welt.

Meine Krieger riefen,jubelten und drängten mich beinahe eine Entscheidung zu fällen.

Denn die Entscheidung,wer ein Malice wurde,lag ganz allein bei mir.
Ich brauchte weder eine bestimmte Sternenkonstelationen noch das Einverständnis der Betroffen.
Diese Zeremonie ist nur eine kleine Show,die ich inszeniert hatte,um meine Macht zu verdeutlichen.

,,Betrafe mich",beharrte Scar weiterhin standhaft und der Stachel der Eifersucht fraß sich in meinen Geist.
Sie wollte diesen erbärmlichen Vampir vor meinem Zorne schützen.
Und würde sich dafür selbst schaden zu kommen lassen.

Meine Hand schraubte sich um den dünnen Hals des junges Mannes und über Ilias aufgeplatzte Lippen kam ein leiser Schmerzensschrei.

,,Was muss ich dir geben,damit du ihn leben lässt,Azazel?",schrie Scar nun und ich horchte auf.
Nun hatte meine kleine Gefährtin meine volle Aufmerksamkeit.
Und das schien sie sich bewusst zu sein.

,,Was willst du haben,Azazel?"

Ihre Augen funkelten.

,,Ich weiß,dass du mächtig bist und ich weiß auch,dass du tun und lassen kannst,was du willst.
Aber wenn dir etwas an mir liegt,dann lasse ihn frei Az.
Und ich verspreche dir,ich werde mit keinem Rebellen jemals wieder kooperieren"

Diese Sätze gingen fast im Rauschen der hunderten Malice unter,und doch verstand ich jedes Wort.

Wenn dir etwas an mir liegt.

Natürlich lag mir etwas an Scar.
Seid ich in ihre Violetten Augen geblickt hatte,war sie das Zentrum meines Lebens.
Ihre freche,mutige Art.
Wie sie immer versuchte stark zu wirken und nachts dann doch stumm weinte.

Ich wollte sie glücklich machen.

Doch ich wusste Sie und auch ich würden niemals zusammen glücklich werden,wenn diese Rebellen weiterhin meine Welt aus den Fugen rissen.

Aber wenn sie ihr Versprechen hielt,hätten wir vielleicht eine Chance.
Oder?

Der Schleier der Wut lichtete sich und ich lockerte meinen Griff um Ilias Kehle.

,,Schwöre es mir"
Schickte ich in meinen Gedanken in ihren kleinen Kopf.
Sie war überrascht über diese Kommunikation Art,die ich beherrschte,doch sie nickte.

,,Wenn du Ilias leben lässt und ihn freilässt,werde ich den Rebellen den Rücken kehren"

Da war es.
Das Zögern,die Lüge.

Und wieder brannte sich die Enttäuschung und das Unverständnis durch meinen Körper wie ein Feuer.

Solange diese Rebellen weiterhin eine Gehirnwäsche mit Scar durchführten,wären wir niemals glücklich

Die Krone funkelte auf ihren honigblonden Haaren und das schwarze Kleid fächerte sich unter ihrer Hüfte zu einem Wasserfall aus schwarz und Seide.

Mir war auch bewusst,dass wenn meine Schatten sie nicht festgehalten hätten,wäre sie schon lange auf mich losgegangen.

Doch sie hatte mich auch nur mit ihren falschen Worten zu einer Entscheidung bewegt.

,,Mein Volk"

Begann ich erneut und die Rufe verstummten augenblicklich.

,,Sollen wir diesem Rebellen Gnade erweisen?"

Die Stimmen meiner Männer wurden laut,durchschnitten die Stille und ich hörte deutlich das 'Nein'.

,,Was ist das Urteil des Volkes?"

,,Tot durch Königshand.
Auferstehung als Schatten und Krieger des Volkes"

Die Männer auf dem Platz hoben ihre Köpfe,die sie unter den Blutroten Umhängen versteckt hatten und blickten gebannt auf Ilias.

Ich hatte noch nie an meiner Entscheidung gezweifelt.
Sie für falsch befunden oder gar zurück genommen.

Und ich würde heute nicht damit anfangen.

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Wie findet ihr Azazels Gedanken?

Ich Persönlich kann Az' voll und ganz nachvollziehen ahah

Gefährtin des KönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt