XLV. Aufgegeben

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↠𝐒 𝐂 𝐀 𝐑↞

,,Trainieren?",hackte Azazel nach und ich ging nickend von dem kleinen Podest.
,,Natürlich.
Wenn ich hier schon nicht wegkomme,muss ich trotzdem noch in Form bleiben"

Schwungvoll drehte ich mich wieder zu Azazel und erhielt einen verständnislosen Blick seinerseits.

,,Mein Engel.
Dir ist doch bewusst,dass ich dich vor allem und jedem Beschütze,oder?"

Seine Worte wärmten mich von innen,doch ich zuckte versucht gelassen mit den Schultern.
,,Ich bin eine Kriegerin.
Und das kämpfen ist mir wichtig",erklärte ich ruhig und drehte mich wieder nach vorne.

,,Das Thema werden wir heute Abend in Ruhe besprechen",knurrte Azazel und ich seufzte genervt.

,,Heute Abend?
Wir können das auch gerne jetzt besprechen.
Obwohl.
Da gibt es gar nichts mehr zu besprechen,denn ich mache es sowieso",fauchte ich ihn über die Schulter hinweg an.

Aus dem Augenwinkel konnte ich Greeds verdutztes Gesicht sehen,doch das war mir herzlich egal.

,,Scar ich schätze deine Fähigkeiten aber sie sind mit unserer Verbindung irrelevant geworden"

Ein trockenes Lachen brach aus mir heraus und verschränkte die Arme vor der Brust.
Fest biss ich die Zähne zusammen und lauschte den gleichmäßigen Schritten des Königs über diese Krieger.

Seine dunkle Präsenz breitete sich hinter mir aus und sein warmer Atem streifte meinen Nacken.

,,Warte draußen Greed",befahl er und seine Stimme war überraschend nah an meinem Ohr.

Das Zuschlagen der Tür hallte in den Wänden wider und lange Zeit standen wir so da und lauschten unseren leisen Atemzügen.

,,Wieso willst du kämpfen?",fragte er und seine beiden Hände fanden meine Taile.
Als würde er da hingehören legte Azazel seinen Kopf auf meine rechte Schulter und das vertraute Kribbeln breitete sich auf meinem Körper aus.

,,Das ist ein Teil von mir Azazel.
Ich war nie magisch begabt und musste kämpfen um in dieser Welt zu überleben"

Meine Worte klangen nicht vorwurfsvoll sondern verbittert und erschöpft.

Ich spürte wie Az nickte und seine Hände nun um meine Taile glitten und er sie auf meiner Bauchhöhe ineinander verschränkte.

,,Aber diese Zeiten sind vorbei,mein Engel",flüsterte er und ich legte meinen Kopf so,dass ich ihm in die goldenen Augen sehen konnte.

,,Ist das so?",wisperte ich und sah auf seinen leicht geöffneten Mund.
Ich hatte nicht vor nachzugeben,doch ich konnte nichts für diese Verbindung.
Und auch nicht für diesen seltsamen Drang sich diesem Mann hinzugeben.

Als hätte Azazel meine Gedanken gelesen,befeuchtete er seine Lippen und wurde hinter mir unruhig.
,,Scar..."

Mein Name aus seinem Mund ließ mich hochschrecken und ich sah ihm wieder in die Augen.
Der Ausdruck darin war mir nur allzu gut bekannt und wenn ich nichts unternehmen würde,wären wir in der gleichen Situation wie gestern.

,,Ich werde trainieren,Az.
Da gibt es nichts mehr zu diskutieren",sagte ich fest und erhielt ein leises Schnauben.
 
Aber sein Griff um meine Taile wurde lockerer sandter und eine Hand begann sich an meiner Seite zu bewegen.

Wie ein Stromschlag registrierte ich seine warmen Finger selbst durch den kratzigen Stoff der Arbeitsrobe und instinktiv versteifte ich mich.

,,Entspann dich,mein Engel...",flüsterte er und küsste die Empfindliche Stelle unter meinem Ohr.
,,Ich habe mittlerweile begriffen,dass du wirklich gut gegen deine Gefühle ankämpfst und du Zeit brauchst um sie dir einzugestehen"

Seine Hand wanderte über der rechten Seite meines Brustkorpes hoch zu meinem Hals und sein Zeigefinger begann meine Wange zu streicheln.

,,Und diese Tatsache gefällt mir nicht.
Ich habe Jahrhunderte auf dich gewartet und auch deine Seele sowie dein Herz haben auf mich gewartet"

Ich musste hart schlucken und versank förmlich in seinen goldenen Augen.
,,Bitte lass mich dich küssen,mein Engel"

Mir war klar,dass ich genau jetzt aus dem Saal stürmen
und meine Gefühle sortieren sollte.
Diesen Mann,der sich mein Gefährte nennt verfluchen und gegen diese Gefühle weiterhin ankämpfen.

Aber ich kann auch nach einem richtigen,auf Gegenseitig beruhenden Kuss weiter gegen meine Gefühle kämpfen...

Das erste mal wollte ich schwach sein und mich ihm hingeben.
Wieso musste das Schicksal nur so furchtbar sein?
Wieso wollte ich diesen Mann?

Gedankenverloren kaute ich mir auf der Unterlippe herum,wog Pro und Kontra ab und horchte in meinem Inneren nach einer Antwort.

Doch ich fand in meinem Inneren nur dieses Flimmern von Lust und den primitiven Gedanken,dass dieser Mann zu mir gehörte.

Und dann verdrängte ich jeden leisen Rationalen Teil in mir und erlaubte es mir diesen kleinen Kampf einmal aufzugeben.

,,Einmal",flüsterte ich und drehte mich in seinen Armen zu ihm herum.
Meine Arme hingen steif an meinen Seiten und als ich den Kopf hob und das freudige Glitzern in seinen Augen sehen konnte,setzte mein Herz einen Schlag aus.

Mit einem leichten und zugegebenermaßen triumphierenden Lächeln senkte er seinen Kopf.
Und als er kurz vor meinen Lippen innehielt, stellte ich mich auf die Zehenspitzen und überbrückte den letzten Milimeter der uns voneinander trennte.

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Wahsinn.
Ich schaffe es einen Kuss über 1-2 Kapitel zu ziehen.
Respekt einmal bitte für mich haha.
Ich hoffe das wird nicht zu langweilig;)

Keine Angst bald kommt auch wieder was spannendes.
Hoffe ich hahah

Gefährtin des KönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt