Kapitel 18

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Heath Sicht!

Immer noch mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht spülte ich die Teller weg und räumte das Sofa im Gästezimmer auf. Anschließend ließ ich mich an meinem Schreibtisch nieder und fing an ein bisschen zu zocken. Es vergingen Stunden wie im Flug und ohne es zu merken wurde es Nacht. Ich legte meine Kopfhörer ab und wollte mir was zu essen holen, jedoch hörte ich ein Poltern aus der unteren Etage. Mein Puls beschleunigte sich unbewusst. Langsam und lautlos öffnete ich meine Tür und schlich die Treppe runter. Ich schielte in den Flur und was ich dort sah war einfach unfassbar. Geschockt betrachtete das Gesehen. Es war meine Mutter, welche wild mit einen Mann rumknutschte. Er drückte sie gehen die Wand und mache sich an ihrem Hals zu schaffen. Stöhnen legte sie ihren Kopf in den Nacken. Es fühlte sich falsch an sie so zu sehen. Schließlich war es meine Mutter, sie ist keine Aufreißerin. Nicht mal annähernd, sie hatte keine mehr seit meinem Vater und das ist schon ewig her. Mein Blick bohrte sich in den Rücken des Mannes. Er kam mir bekannt vor. Sehr bekannt!

„Josh wir sollten in mein Zimmer gehen." sagte sie zwischen einem keuchen. Mein Atem stockte. Josh? Wie mein Vater Josh? Jetzt konnte ich nicht weiter rumstehen und ging in den Flur. „Mum?" die beiden lösten sich erschrocken von einander. Als ich den Mann sah stieg eine Wut in mir hoch, eine die ich noch nie zuvor verspürt hatte. Ich ballte meine Fäuste, um nicht direkt auszurasten. „Heath!" sagte der Mann verwundert. Ich spannte meine Kiefer an und schaute zu meiner Mutter, welche mich unsicher ansah. „Was macht er hier?" zischte ich. „Heath ich.." jedoch legte mein 'Vater', mein Erzeuger wohl eher, seine Hand auf ihre Schulter. „Ich glaube wir sollten uns an eine Tisch setzten und das ganze ruhig klären." sagte er ruhig. Eine ungewöhnliche Eigenschaften von ihm. Denn er war nie ruhig. Er war laut und aggressiv. „Und ich glaube du solltest gehen und zu deiner drecks neuen Familie gehen!" schrie ich wütend. Ich konnte es nicht unterdrücken. Dieser Mann hat uns aufgegeben, einfach sich eine andere Familie gesucht und jetzt schleppt meine Mutter diesen Verräter wieder hier her. „Heath!" sagte meine Mutter streng. Sie hatte ihr Selbstbewusstsein wieder, das kann ja lustig werden. „Ist in Ordnung gib ihm Zeit." meine Augen zogen sich zu kleine Schlitzen zusammen. „Keine Zeit der Welt würde etwas, an meiner Haltung zu dir, änder!" er nickte. „Das werden wir sehen." ich sah ihn abwertend an. So ein Schwein. Erst geht er meiner Mutter fremd und lässt uns fallen und jetzt kommt er zurück gekrochen. „Heath geh nach oben!" mahnte meine Mutter mich. „Ich gehe erst nach oben wenn er geht." „Dann wirst du aber eine ganze Zeit hier unten bleiben müssen!" sagte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Ich kannte diese Schmunzeln. Er hatte was vor. Er war nicht aus liebe hier. „Verschwinde!" schrie ich. Meine Mutter schaltete sich ein, aber ich konnte mich nicht auf ihre Worte konzentrieren, denn das einzig was ich sah war das Gesicht meines Vater. Er sah mich mit einen schelmischen Grinsen an und mit wurde sofort bewusst das er sie nur ausnutzt. Wie er da stand und es nicht mal wertschätzte wie meine Mutter ihn verteidigt. Wie er es nur vorgespielt, das er sich geändert hat. Er ist und bleibt ein Schwein. Wie gesagt keine Zeit der Welt würde ändern können was ich von ihm halte.

Emmas Sicht!

Ich konnte einfach nicht mehr. Meine Welt lag in Trümmern und keiner war da um sie wieder aufzubauen. Die schlaflos Nacht zerrte an mir und so kam ich am nächsten Tag, mit tiefen Augenringen und kaum Farbe im Gesicht, in der Schule an. Ich lehnt meine Kopf kraftlos gegen den Spinnt und wartete auf Ally, welche ihre Bücher rausholte. „Was ist los?" sagte sie besorgt. Ich biss mir auf die Zunge, ich glaube ich habe nicht dir Kraft dazu es zu sagen. Nicht weil ich ihr nicht vertraue, sondern weil ich es nicht machen könnte ohne in Tränen auszubrechen. „Emma?" sie legte ihre Hände auf meinen Schultern ab. „Ich kann nicht Ally, nicht hier." allein bei dem Gedanke daran erneut darüber zu sprechen wurden meine Augen glasig. Sie verstand sofort worum es ging und nickte nur. Sie wusste das ich an einem ruhigen Ort darüber sprechen würde, aber die Schule ist keiner. „Lass uns zum Unterricht gehen." ich nickte und krallte mich an meine Bücher fest. Ich seufzte und setzte mich in Bewegung. Verzweifelt versuchte Ally mich aufzumuntern, doch es klappte nicht. Es war als hätte jemand ein Loch in mein Herz geschossen und es würde langsam und qualvoll verbluten. Obwohl meine Vater noch lebte, hatte meine Mutter schon über sein Schicksal entschieden, er wird sterben. Bei uns im Bundesstaat sind Krankenhausplätze rah. Es ist unmöglich, dass ein Koma-Patient, ohne zusätzlichen Kosten, langzeitig behandelt wird. Meine Mutter legt ihm die Pistole auf die Brust und zögert nicht sie abzufeuern. Ich frage mich nur wann bei ihr Trauer zu Hass wurde.

„Emma?" die Stimme meiner Lehrerin holte mich aus meine Gedanken. Völlig ahnungslos schaute ich auf die Tafel. Die Zahlen und Buchstaben mache kein Sinn für mich, also senkte ich schweigend meinem Kopf. Als ob es noch wichtig währe, was ich für eine Noten ich kriege. Das einzig was wichtig ist, wird bald fort sein. „Jetzt reicht es mir! Du kommst nach der Stunde zu mir!" sagte der Drache streng. Ich stützte mein Gesicht sie meine Hände und merkte, dass meine Wangen nass waren. Ich hatte wohl geweint ohne es zu wissen. Ich schaute zu Ally, welche mich mitfühlend ansah. Sie presste ihre Lippen aufeinander und dreht ihren Kopf weg. Ich wusste das sie meine Tränen gesehen hatte und das sie am liebsten aufgesprungen währe um mich zu Umarmen, doch das konnte sie schlecht.

Die Stunde verging wie in Zeitlupe. Schließlich erlöste mich das klingeln. Ich packte meine Sachen langsam zusammen und klemmte meine Bücher vor meine Brust. Ich wartete bis alle den Klassenraum verließen und schlenderte dann mit gesenkten Blick zum Pult. „Emma!" ihre Stimme klang sauer und so herablassend. Als währe ich ein Niemand, aber um ehrlich zu sein hatte sie recht, das war ich auch. Ich atmete tief durch und schaute hoch. „Mir reicht es mit dir! Du passt nicht auf und machst deine Aufgabe nicht. Du wirst das Jahr wiederholen müssen, wenn du nicht langsam anfängst aufzuwachen." ich ließ ihre Rede über mich ergehen, schließlich hatte ich sie schon so oft gehört. „Ich weiß du kannst dich schlecht konzentrieren, aber das muss aufhören." ich zuckte mit den Schultern. „Ist dir das egal?" wieder zuckte ich mit den Schultern, denn das war es mir. Mir war im Moment alles egal. „Was geht sie das an? Sie sind froh wenn sie mich Ende des Jahres los sind." meine Stimme war emotionslos und leer, so leer wie ich mich auch innerlich fühlte. „Wie bitte?" sagte sie entsetzt. „Wie respektlos bist du? Hast du keine vernünftige Erziehung genossen?" meine Augen wurden erneut glasig. Wie kann sie es wagen meine Familie zu beleidigen? „Ich habe eine wunderbare Erziehung genossen. Meine Eltern haben mir Liebe und Respekt gelehrt und wissen sie was sie mir auch gelehrt haben? Das ich mich von so Hexen wie ihnen nicht runtermachen soll." brodelte es aus mir heraus. Ihre Lippen spitzen sich. „Du verzogene Göre du kannst heute schön nachsitzen. Vielleicht denkst du dann über dein Verhalten nach." ich schnaubte und trampelte aus dem Klassenzimmer. So ein Miststück.

Nach der letzten Stunde schlenderte ich zum Nachsitzen. Klar hätte ich auch schwänzen können, aber jede Sekunde die ich länger von Zuhause fern bleiben konnte, war mir recht. Ich fuhr mir durch die Haare und stopfte alle meine Bücher in meine Spinnt. Ich ließ in mit einem lauten Knall ins Schloss fallen und ging dann zum Klassenzimmer. Ich öffnete die Tür und schaute zu unserem Vertrauenslehrer. Er lächelte leicht und bat mich mit einer kleine Handbewegung mich einzutragen. Ich ging an das Pullt und kritzelten meinen Namen in eine leere Spalte. Anschließend ließ ich meine Blick durch den Raum schweifen. Mir kamen einige Gesichter bekannt vor aber die meisten waren aus andern Jahrgängen. In der letzten Reihe blieb ich bei zwei eisblauen Augen hängen. Heath! Er sah genauso fertig aus wie ich. Seine Augen waren rot unterlaufen und seine Haare standen in alles Richtungen ab. Er trug das selbe Shirt wie vor zwei Tagen. Seine Augen waren trüb, so kannte ich ihn nicht. Eigentlich hatte er immer ein Lächeln auf den Lippen und seine Augen funkelten.

Ich ging auf ihn zu uns setzte mich neben ihn. Ich ließ meine Tasche auf den Tisch plumpsen und der Lehrer zischte von vorne, dass ich leise sein soll. Ich verdrehte die Augen und schaute zu Heath. Er war in Gedanken. Also legte ich meine Hand auf seine. Er schaute mich an und es spiegelt so viel Leid in seine Augen, dass mir ein Schauer über den Rücken lief. Was ist nur passiert?

Nun saßen wir beide da und schauten uns tief in die Augen. Still schweigend und völlig fertig. Unsere Gesichter zierte unterlaufene Augen. Wir kämpfen beide mit unseren Dämonen, jeder allein und irgendwie doch zusammen.

Uii 700 reads😱 danke❣️

Oh Honey!Where stories live. Discover now