The Games We Play (BoyxBoy)

//Gal'grim

Während die Zahlen von ‚Boss in 14' zu ‚Boss in 13' wechselten, erkundigte sich Leonidas mit einer Ruhe, für die ihn Ace gerade hätte bewundern können: „Wie siehts mit deinem Teleport aus?"

Ace rief seine Fähigkeiten auf und fühlte sich noch einmal ein wenig jämmerlicher als vorher. „Ist ausgegraut... oh scheiße, es tut mir leid, ich wünschte-"

„Ist egal." Leonidas streckte sich, den Blick auf die Gildenbank werfend, die Dodge inzwischen endlich in der Ecke abgestellt hatte, gegen die er sich belämmert lehnte. „Tja... für den Kampf sind wir eigentlich so sechs Leute zu wenig..." Erschöpft schloss Ace die Augen. Machs gut, geliebte todesfreie Spielzeit. „...aber. Eventuell haben wir durch Icy ne Chance."

"...Mein Name ist Phantom." Leonidas schien nicht einmal zuzuhören. Er trat näher an den Abhang heran, die Worte inzwischen rascher, während die Uhr über ihnen tickte. 

„Unser Gegner heißt Galg'rim und ist ein hässliches Salamandervieh. Wenn wir gewinnen wollen, muss er da runter, da schmelzen seine Lebenspunkte weg wie nichts." Mit den Worten nickte er zum entfernten Boden der Grube. „Im Kampf springt er, schlägt mit seiner Zunge um sich und spritzt Säure. Die Säure sollte ich zur Not durchheilen können, aber der Sprung ist Instakill, also bleibt in Bewegung." Ein tiefes, regelmäßiges Grollen zog sich durch die Höhle, während er wieder einige Schritte zurücktrat. „Dafür werden wir deine Eisbrücken brauchen, hier auf dem Vorsprung wird's sonst sehr kuschelig. Vor den Zungenattacken zieht Dodge Aggro. Wenn ihr angreift, zielt auf die Zunge oder ins Innere des Mundes, das macht den meisten Schaden."

Ace spürte sein Herz hämmern. Er fühlte sich überfordert, unfähig, und eigentlich hätte er an dieser Stelle gejammert, dass er das nie und nimmer konnte und sie sich einen anderen suchen sollten – aber es war leider nicht so, dass diese Möglichkeit offen stand. Verdammt. Er würde versagen, und sobald er das tat, würden sie alle sauer auf ihn sein, weil er seine Arbeit nicht gemacht hatte...

Die Höhle wurde inzwischen von neuen Geräuschen erfüllt. Rumpeln, Kratzen, das Rutschen von Schuppen über Metall. Dann, ganz langsam, trat eine neue Form in den schwachen Lichtschein. Ein breiter, flacher Kopf mit einem riesigen, herabhängenden Halslappen, kleine Augen, die nah an der Schnauze saßen und gepanzerte Schuppenhaut. Rund um den Mund schienen Drüsen zu sitzen, aus denen dickflüssiges Sekret herabrann und zwischen denen einzelne, verirrte Zähne wuchsen, die sich bis in die Mundhöhle ausbreiteten und dort dichter wurden. Es war, als würden Aces Gedanken einen Moment aussetzen. Die Gefahr war keine reale, und dennoch spürte er kurz den überwältigenden Impuls, doch lieber auszuloggen, den Rest hier allein zu lassen und ein paar Tage später wiederzukommen, wenn sie längst alle seinen Namen vergessen hatten.

„Tief durchatmen. Wenn du einmal drin bist, ist es einfacher.", erklang hinter ihm, und jemand klopfte ihm auf die Schulter. Ace, der gar nicht gemerkt hatte, dass Leonidas an ihm vorbeigewandert war, zuckte schreckhaft zusammen. Aber vermutlich hatte er Recht... einfach anfangen. Nicht an irgendwas anderes denken. Ace konzentrierte sich auf seine Fähigkeitenleiste, und kurz darauf wuchs die erste Eisbahn an der Wand entlang und setzte den Weg von ihrem Vorsprung fort.

Das Echsenwesen warf den Kopf zurück und begann zu Gurgeln, und Ace konnte gar nicht hinsehen. Er zwang sich, den Blick nach vorne gerichtet zu halten, während er auf seine Eisbrücke hinaufrannte und sie weiter wachsen ließ. Krachen ertönte, gefolgt von lautem, langen Sluuuurp, und Ace sah, wie etwas schleimiges Rotes durch die Halle raste und mit Platschen aufkam.

Als er seine Eisbrücke zur Hälfte gezogen hatte, schoss aus dem Untergrund der Höhle Leonidas hervor, mit einer zappelnden Spidey am Arm. Wahrscheinlich hatte sie keine Zeit mehr gehabt, sich in Sicherheit zu bringen, und Ace musste aufpassen, dass er die Brücke dort verstärkte, wo der Engel die Elfendame fallen ließ.