Wer bist du...

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Nächster Morgen. Mir tat alles weh. Die letzten zwei Wochen verliefen relativ reibungslos. Abgesehen davon das mein Bauch unglaublich schnell wuchs. Ich sah nun nach knapp zwei Monaten wie im siebten Monat aus.
Eine Schwangerschaft der Werwölfe ging aber auch nur drei.

Doch heute war der Tag gekommen an dem ich wirklich starke Schmerzen hatte. Nächste Woche würde das Ritual durchgeführt werden. Ziemlich spät meinte Lore aber es ging ja leider nicht anders.

Ich lag in der Badewanne mit sehr warmen Wasser. Ich musste meine Muskeln entspannen. Mir tat einfach alles weh. Ich würde im Moment lieber sterben.

"Du raubst mir noch meine letzte Energie.", sagte ich mit Blick auf meinem Bauch und strich über ihn.
Ich hatte verweigert mich einem Ultraschall zu unterziehen. Ich wollte nicht wissen welches Geschlecht es hatte und wie es ungefähr aussehen könnte. Ich wollte mich überraschen lassen.

"Elly? Wo bist du?"
"Ich bin in der Badewanne. Kannst du mir gleich raus helfen?", rief ich James entgegen der gerade das Badezimmer betrat.
"Das neue Haus ist bald fertig.", sagte James und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Dann half er mir auf und wickelte mich in ein Handtuch ein.
"Gott sei Dank. Ich will nicht das es hier zur Welt kommt wo mich jeder hören kann.", lachte ich. Meinte es innerlich allerdings ernst.

James hob den Kopf. Es sah aus als wäre er tief in Gedanken. Ich legte meine Hand auf seinen Arm. "Ist alles in Ordnung?", fragte ich ihn.
"Wir haben einen Eindringling. Ich komme gleich wieder.", sagte er und stürmte aus dem Raum.

So wird es wohl auch damals bei mir gewesen sein. Als ich hier plötzlich aufgetaucht war. Schon lustig  einen kleinen Flashback zu erleben. Nur eben aus der Sicht von James.

Aber ich war zu neugierig. Also zog ich mich schnell an und versuchte ihm hinterher zu eilen. War auch gar nicht so schwer ihn zu finden, denn alle Männer folgtem ihm. Und ich ging einfach heimlich hinterher.

Als ich beim geschehen ankam, sah ich wie James eine Frau am Hals gepackt und gegen einen Bsum gedrückt hielt. "Du hast hier nichts verloren. Nachdem sich meine Männer mit dir beschäftigt haben, werden sie dich umbringen. Habt ihr gehört. Ich wünsche euch viel Spaß.", sagte James. Er sah in diesem Moment kein bisschen aus wie der den ich kannte. Eher wie der den ich damals kennen lernte. Und als ich hörte was er sagte stürmte ich vor.

"Halt!", rief ich. James ließ die Frau los und kam auf mich zu. Er wollte mich am Handgelenk packen aber ich entwischte ihm.

"Sie steht ab sofort unter meiner Obhut. Ich bin eure Luna. Ihr habt ihr kein Haar zu krümmen. Ansonsten wird das Konsequenzen mit sich bringen.", sprach ich so selbstbewusst wie ich konnte. So kannte ich mich selbst nicht wirklich, aber ich wusste ich musste diese Frau beschützen. Komme was wolle. Denn ich wusste genau wie es in ihrer Situation war. Sie sah ängstlich aber dankbar zu mir auf.

James kam auf mich zu. "Du hast meine Befehle nicht zu untergraben.", knurrte er mich an. "Und du kannst nicht alle unschuldigen Kreaturen einfach töten!", zischte ich zurück. "Sie hat in unserem Teretorium nichts zu suchen. Jeder kennt meine Gesetzte!", schrie er. "Na und? Mich hast du auch nicht getötet. Und jetzt? Jetzt schenkte ich dir deinen verdammten Nachfolger. Also geht jetzt alle. Ich will hier keinen weiteren Mann mehr sehen!", schrie ich so laut ich konnte.

James sah mich Wutentbrannt an. Aber als ich meine Hände auf meinen großen Bauch legte und er das sah wurde seine Miene weicher. Trotzdem sagte er "Darüber reden wir noch." Bevor er seine Männer zurück zog und mit ihnen ging.

Ich konnte mir gut vorstellen das sie alle im Moment einen wahren Hass auf mich hatten. Aber das war mir egal. Jede Seele hatte das Recht darauf sich erst zu erklären bevor sie gerichtet wurde.

Ich drehte mich um und ging langsam auf sie zu. Sie fing an zu weinen. "Ich danke ihnen. Vielen vielen Dank. Sie waren meine letzte Rettung.", weinte sie bitterlich und hielt mich an meinem Bein um sich zu bedanken.

Langsam und etwas unbeholfen mit dem dicken Bauch setzte ich mich im Schneidersitz zu ihr. Anders konnte ich meine große Kugel nicht richtig Positionieren.

"Wer bist du? Und warum bist du zu uns gekommen?", fragte ich sie sanft.

"Mein Name ist Lusi. Ich würde von meinem Rudel ausgestoßen und gejagt. Ich hatte keine andere Wahl. Sie verfolgten mich bis kurz vor die Grenze zu eurem Land. Ich wusste zwar das mir hier ebenfalls schlimmes zustoßen würde, aber ich wollte nicht das mein Rudel mich bekam.", weinte sie.

Ich nahm sie in den Arm. Und versuchte sie etwas zu beruhigen.

"Warum haben sie dich ausgestoßen.?", fragte ich sie. Ich musste sichergehen das sie keine Gefahr für uns war.

"Ich hatte mich geweigert gegen euch in den Krieg zu ziehen.", wisperte sie.

"Ihr müsst eure stärksten Männer zusammen rufen. Sie werden kommen. Und sie wollen dich holen. Sie wollen dein ungeborenes Kind. Sie wollen es töten."

Be mine... #Wattys2019 Where stories live. Discover now