Kapitel 2

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Green Gables. Kein Wort in einem Wörterbuch konnte diesen schönen Ort beschreiben. Die Sonne scheint immer, das Gras ist immer grün und sogar die Blumen sind hier besonders schön. Das Wasser schmeckt besonders gut, das Essen auch und hier zu arbeiten ist wahrscheinlich der beste Arbeitsplatz überhaupt.

Hühner, Kühe, Pferde und auf diese kleine Kätzchen, das immer zwischen den Bauernhöfen pendelt, muss acht gegeben werden. Ich erledige meine Aufgaben und alles andere, was die Cuthbert's von mir verlangen, und als Gegenleistung geben sie mir ein Bett, ich kann mit ihnen zu Abend essen und am Samstag darf ich zu den Klippen am Wasser reiten, um mir den Sonnenuntergang anzusehen.  

Ich gehöre hierher, zumindest fühle ich mich so. Als wäre dieser Ort immer der Ort, an dem ich leben sollte. Ich bin erst zwei Wochen hier, aber es war die beste Erfahrung meines ganzen Lebens. Miss Cuthbert hat mir Kleidung und natürlich Schuhe, aber wir haben uns darauf geeinigt, dass ich nur auf dem Bauernhaf tragen kann, was ich wil, dass hiess meine braunen Hosen, die ich einmal einem Jungen aus dem Waisenhaus gestohlen hatte, und ohne Schuhe, aber nur hier auf dem Bauernhof.

Miss Cuthbert und ich haben in den vergangenen vierzehn Tagen unsere Bindung etwas gestärkt. Natürlich ist sie noch etwas streng mit mir, da ich nicht das, bin, was sie erwartet hatte, aber sie hat angefangen, zu akzeptieren, dass ich hier bin, um zu bleiben und sie ist für alles, was ich hier tue, sehr dankbar.

Sie sagt mir, dass meine Hilfe sowohl für sie, als auch für Mr. Cuthbert äusserst hilfreich ist. Ich schätze es natürlich, aber in den letzten Tagen, ist es irgendwie einsam geworden. Ich habe das Gefühl, als würde ich die Dinge vermissen, die Kinder in meinem Alter tun. Wie in die Schule gehen und andere treffen. Natürlich ist das der Abenteuerlich Teil in mir, der da spricht. Mein ganzes Leben lang, war ich wirklich wild. Ich würde lieber lange Ausflüge im Wald machen, als in ausgefallenen Kleider Tee trinken zu gehen, aber es wäre trotzdem schön, eines Tages zu erfahren, was Kinder in meinem Alter tatsächlich tun.

Es ist Montag Mittag. Ich habe gerade meine Morgenroutine mit den Kühen und Pferden beendet, alle Eier im Hühnerstall gesammelt und ich kümmere mich jetzt um das Geschirr vom Mittagessen. Ich schrubbe mit einer Scheuerbürste die Essensreste von einem Teller und spüre, wie das warme Wasser auf meiner Haut kribbelt.

Ich fange an zu pfeifen, während ich den Teller trockne und ihn dorthin bringe, wo er hin gehört, zusammen mit all den anderen Tellern, die ich gespült habe. Der Schrank über der Küchenbank ist ziemlich weit oben. Ich sehe auf und höre auf zu pfeifen und seufze genervt. Ich verdrehe meine Augen und stelle die Teller auf die Küchenbank.

Hinter mir ist der Esstisch. Ich grinse, als ich auf eine Idee komme und greife nach einem Stuhl, hebe ihn hoch und trage ihn zum Schrank. Wieder pfeifend greife ich zu den Tellern, stelle meinen Fuss auf den Stuhl und drücke mich hoch und greife schliesslich nach dem Schrank.

"Was in aller Welt machst du da?" Ich höre auf zu pfeifen und schaue auf die Tür auf meiner linken Seite. Miss Cuthbert kommt herein und nimmt mir die Teller weg.

Ich wusste nicht, dass sie so reagieren würde wie sie es tut und ihr Ausdruck erschreckt mich ein wenig.

"Es tut mir leid Miss Cuthbert, aber ich komme nicht hoch." sage ich ihr und steige von dem Stuhl. Sie verdreht ihre Augen als sie die Schranktür öffnet und die Teller an ihren Platz stellt.

"Wie im Namen Gottes schaffst du es durch diese Welt?" fragt sie leise und ich zeige mit beiden Händen auf den Stuhl.

"So." sage ich und auf ihren Lippen bildet sich ein Lächeln, als sie ihren Kopf schüttelt.

"Du bist ein seltsames kleines Mädchen, nicht wahr?" sagt sie mir und geht zur Spüle und lässt das Wasser ab.

"Rachel kommt zum Nachmittagstee herüber und du musst perfekt gekleidet sein, verstehst du?" sagt Miss Cuthbert und ich nicke.

Possibility (Gilbert Blythe Fanfic) German TranlationWhere stories live. Discover now