Kapitel 19

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Als ich aufwachte spürte ich wie mir jemand sachte über die Hand strich und vor sich hin sang. Als ich die Augen öffnete sah ich Jane, die mich anlächelte. Ihre Augen waren gerötet und sie sah traurig aus, aber als sie merkte das ich sie ansah lächelte sie und der traurige Ausdruck in ihrem Gesicht verschwand und wurde stattdessen von einen Lächeln ersetzt.
"Wie geht es dir?", fragt sie. 

"Kopfschmerzen. Sonst alles gut.", sage ich und verziehe kurz das Gesicht, weil mein Kopf dröhnt. Nachdem ich meine Augen wieder geöffnet habe sehe ich mich im Raum um. Er ist weiß. Links ist ein Badezimmer und rechts ein rotes Sofa, auf dem Jacken und Taschen lagen. Gegenüber vom Bett hängt ein riesiger Fernseher an der Wand. Ich sehe mich weiter um und mir ist sofort klar das ich in einem Krankenhaus liege, als ich die Bluttransfusion sehe, die mit meinem Arm verbunden ist. 

"Hier, das soll ich dir von Aiden geben. Er hat es mir in die Hand gedrückt, bevor er gegangen ist. Seit dem war er nicht mehr da.", sagt Jane und drückt mir zwei Halsketten in die Hand, bevor sie das Zimmer verlässt.
Fassungslos sehe ich die Ketten an und kann es nicht glauben.
Er hat die Ketten wieder zurückgegeben.
Er will sie nicht mehr.

Wenn er sie haben wollen würde hätte er sie wohl schlecht seiner Mutter in die Hand gedrückt und sich dann vom Acker gemacht. Die Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag und ich sinke tiefer in mein Bett und sehe mit traurigen Augen auf die Ketten.
Dann war das alles nur gespielt.
Er hat mit mir gespielt. Es war ein Spiel.
Eine Träne bahnt sich ihren Weg meine Wange hinab, als es an der Tür klopft.
Ich wische sie mir schnell weg und lasse die Ketten unter der Decke verschwinden.
Die Tür öffnet sich und Trevor kommt mit einem Strauß roter Rosen rein.

"Hey Atlanta. Die sind für dich. Wie geht es dir?", fragt er und gibt mir den Strauß rote Rosen. Ich liebe rote Rosen und finde es wirklich süß das er mir sie bringt.

"Gut und selber?", frage ich ihn und er nickt.

"War Aiden schon mal da? Ach ne, sorry. Kann er gar nicht. Blöde Frage tut mir leid.", sagt er und sieht traurig zur Seite. Was ist mit Aiden?

"Wie Aiden kann nicht kommen?", frage ich ihn und er sieht betreten zur Seite.

"Hier. Ich hab es durch zufall gesehen. Ich war auf dem Weg zu meiner Oma, als ich dort vorbei kam. Es tut mir leid.", sagt er und sieht mich mitleidig an. Er reicht mir sein Handy und ich sehe mir die Fotos an. Es zeigt Aiden wie er an einem See nackt mit einem wasserstoffblonden Mädchen rumknutscht. Auf dem nächsten Bild zeigt es ihn schon wie er mit ihr am Strand und gewisse körperliche Bedürfnisse befriedigt.
Es ist als würde mir jemand ein Messer ins Herz stoßen.
Ich reiche Trevor das Handy und kann es nicht glauben.
Warum tut er das?
Ich dachte, dass wir uns näher gekommen sind. Irgendwie zu mindest.
Aber das er sich immer nachdem er mich los ist eine andere sucht, das hätte ich nicht gedacht.

Tränen steigen mir in die Augen und Trevor streicht mir über den Arm.
Ich fange an zu weinen, weil ich es nicht verstehen kann und Trevor nimmt mich in die Arme.
Es tut so weh.
Ich hätte niemals erwartet das ausgerechnet die Person, die von allen am meisten in meinem Leben als halt hatte mich so hinter geht.
Ich spüre eine Hand an meinem Hinterkopf und wie Trevor zu mir beruhigende Worte spricht.

Die Tür geht auf und Jane und Mark kommen rein.
Sie sehen sich die Situation mit einer hochgezogen Braue an und dann sagt Jane: "Ich ruf Aiden an. Er sagte ich soll mich melden, wenn du wach bist."

"Nein", sage ich hastig und sehe sie flehend an. Sie zieht fragend eine Augenbraue hoch und Mark fragt dann: "Wieso nicht?"

"Er ist gerade 'beschäftigt'.", sagt Trevor und Mark sieht böse drein.

"Wie 'beschäftigt'?", fragt Mark und Trevor zeigt ihm das Bild. Jane stellt sich zu ihrem Mann und sieht es sich an.

"Der bekommt was zu hören.", sagt Jane und sieht mich traurig an. Ich will kein Mitleid. Nicht mehr.

Bad Boys & andere menschliche Katastrophen *wird überarbeitet*Where stories live. Discover now