Kapitel 36

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Mit noch müden Augen saß ich in der großen Halle vor meinem Teller heißer Apfelpfannkuchen mit Sirup und war bereits nach dem dritten Bissen satt. Mit meiner Gabel schnitt ich ein weiteres Stück Pfannkuchen ab und balancierte es in der Luft, anstatt es zu meinem Mund zu führen.

Ich lächelte den Gang der großen Halle entlang, Richtung Albus, der gerade die Große Halle betrat. Albus quetschte sich neben  mich auf die Bank, die bereits bis auf den letzten Platz besetzt war. Am Vormittag fand das erste Quidditchspiel nach den Ferien statt, das keiner versäumen wollte. Für Albus und mich war es Ideal. Wir empfanden kaum Sympathie für diese Sportart, was uns einen ruhigen und entspannten Vormittag versprechen würde, da kaum ein Schüler oder Lehrer sich im Schloss aufhalten würde.  

Albus gab mir einen flüchtigen Kuss und fiel, im Gegensatz zu mir über das Frühstück her.  Drei Kürbispasteten, ein Sandwich mit Käse, eins mit Schinken und eins mit Marmelade, ein Becher mit Kürbissaft und ein großes Spiegelei lagen jetzt auf seinem bis über den Rand quellenden Teller.
„Sag mal, wie kannst du morgens so viel essen? Das werde ich wahrscheinlich nie verstehen.“
„Es gibt einiges was du nicht verstehst“, sagte er.
„Ach ne, aber ich bin wohl doch noch gut genug, um dich zu verführen, oder wie?“, lachte ich.
Er quittierte die Frage ebenfalls mit einem Lachen und schaufelte wieder munter sein Frühstück in sich hinein.

Da er kein besonders schneller Esser war, dauerte es seine Zeit, bis er fertig war und wir endlich die Halle verlassen konnten. Inzwischen war die Halle komplett leer, nur ein paar vereinzelte Schüler verweilten noch an Ihrem Platz. Manche hatten Bücher vor sich und lernten, andere waren noch am Frühstücken und einige einzelne Schüler ließen Albus und mich nicht aus den Augen. „Was wollen die denn die ganze Zeit von uns. Die starren uns an, als wären wir Kobolde. Meinst du die wissen das wir…“, fragte ich irritiert.
„Schatz, jeder weiß es, jeder. Mach dir da mal keine Sorgen. Für die meisten sind wir nunmal die Freaks. Aber eigentlich waren wir das ja schon vorher. So langsam kann man sich dran gewöhnt haben“, sagte Albus höhnisch. Mit erhobenen  Hauptes verließen wir die große Halle und ließen die Blicke der anderen hinter uns.

„Hast du irgendwas für heute geplant?“, wollte ich von Albus wissen.
„Nichts konkretes, hattest du denn irgendwas vor?“
„Ich wollte mir im Gemeinschaftsraum noch was anschauen. Ich hab da ein Buch liegen und in dem wollte ich noch was nachschlagen“, antwortete ich.
„Weißt du, dass du fast so schlimm bist wie meine Tante?“, fragte er mich kopfschüttelnd.
„Damit hab ich jetzt noch nicht Mal ein Problem. Aus deiner Tante ist ja schließlich was geworden. Ich geh jedenfalls jetzt erst mal runter. Das mit dem Buch dauert auch bestimmt nicht so lange.“
„Okay. Ich jedenfalls geh jetzt erst mal auf Toilette. Das dauert auch  bestimmt nicht lange“, machte er sich über mich lustig. Er war manchmal wirklich unmöglich. Mit meiner Hand schlug ich ihm auf den Hintern und ich ging weiter in Richtung Kerker.

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Albus lag auf einen Ellbogen gestützt auf deinem Bett. Für einen Moment hatte ich das Gefühl er wäre eingeschlafen, aber dann hätte er sich wohl kaum so auf seinem Arm halten können. Er war über ein kleines Buch gebeugt, das mit geschwungener sauberer Handschrift geschrieben war.

„Was liest du da?“, fragte ich interessiert und kroch auf sein Bett, um mich über ihn zu beugen. „Willst du nicht lieber das Buch weglegen?“, hauchte ich ihm ins Ohr. Albus versuchte ernst zu bleiben, weshalb ich mir mehr Mühe gab, seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Langsam begann ich sanfte Küsse an seinem Hals zu verteilen. Ihm entfuhr ein leises Stöhnen, als ich anfing sanft an seinen Ohrläppchen zu saugen, aber er machte noch keine Anstalten, das Buch in seiner Hand wegzulegen. Ich musste mir scheinbar noch mehr Mühe geben. Also stützte ich mich wieder auf und griff über ihn, um ihm das Buch zu entziehen. Ich klappte das Buch zu und legte es auf den Nachtisch.

„Ich muss feststellen, dass du heute sehr hartnäckig bist mein Lieber“, hauchte er mir zu und drehte sich elegant auf den Rücken, so dass ich gebieterisch über ihn gestützt lag. Verlegen biss er sich auf seine Unterlippe und sah mir mit seinen leuchtenden Augen erwartungsvoll ins Gesicht. Ich beugte mich wieder zu ihm runter, so dass ich fast auf ihm lag und nur noch ein paar Zentimeter zwischen unseren beiden Körpern Luft war.

Mit langsamen Bewegungen grub ich meine Hände in seine dunklen chaotischen Haare und atmete dessen Geruch ein. Seine Haare wirkten jetzt wie ein ungebändigter Urwald. Als ich ihm wieder in die Augen sah, vernahm ich ein solches Verlangen in seinen Augen, wie ich es bisher selten, wenn überhaupt, gesehen hatte. Ein inniger Kuss verminderte dieses Verlangen nicht im Geringsten. Eher das Gegenteil war der Fall.

Für einen kurzen Moment stützte ich mich nochmal auf meine Hände und nahm meinen Zauberstab aus der Hosentasche. „Muffliato“, flüsterte ich, ohne von Scorpius wegzusehen. Dann zog ich den Vorhang vom Bett zu und murmelte leise: „Colloportus.“
„Du denkst aber auch an alles“, hauchte Albus mir ins Ohr, packte mich am Nacken und zog mich zu sich nach unten. „Meinst du im Ernst, ich möchte von irgendjemandem gestört werden? Die würden uns das ein Leben lang nicht mehr vergessen lassen“, entgegnete ich leise. Albus legte seinen Zeigefinger auf meine Lippen und ich schwieg.

Ich ließ meine Hände über sein Shirt gleiten und fuhr vorsichtig darunter. Er zuckte leicht zusammen, weshalb ich meine Hände wieder über sein Shirt gleiten lies.  „War das zu schnell? Wir können es langsamer angehen“, fragte ich einfühlend.

Er nahm meine Hände in seine und führte sie zu seinem Mund. Sein warmer Atem hauchte gegen meine Hände und als er sie wieder zu seiner Brust führte sagte er: „Nein, aber du bist ein Eisklotz.“
„Ich war eben im Schnee. Über Nacht ist sehr viel gefallen. Will mich ein bisschen an dir aufwärmen.“
„Achso, ich werde hier also nur ausgenutzt oder was?“, fragte er grinsend.
„Natürlich, mein Süßer“, erwiderte ich und  fuhr wieder, aber etwas vorsichtiger als zuvor, unter sein Shirt.

Mit langsamen kreisenden Bewegungen krochen meine Finger hoch zu seiner Brust. Seine Hände hatten sich bereits in meinen inzwischen viel zu langen hellen Haaren festgekrallt. Ich merkte, wie sich die Erregung in ihm breit machte, denn seine Hände gruben sich immer unkontrollierter in seine Haare.
Er zog sich an meinem Nacken hoch und saugte sich an diesem fest.
„Ich liebe dich, Baby“, hauchte er mir unwiderstehlich gegen meinen Nacken. Von der Kälte, die sich vor den Schlosstüren abspielte war nicht mehr der leiseste Hauch zu spüren. Es kam mir wie ein heißer Sommertag vor, an dem man bereits im Schatten kurz vorm verdampfen war.

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Ich hatte euch ja letzte Woche gesagt, dass das nächste (dieses) Kapitel nicht für unter 18 geeignet ist. Ich denke aber ihr habt bemerkt, dass es nicht so wurde, wie ich versprochen habe. Das lag daran, dass das Kapitel zu lang geworden wäre, wenn ich alles in ein Kapitel gepackt hätte. Deswegen wird erst nächste Woche der versprochene Teil kommen. Sozusagen die Fortsetzung von der "Aktivität", die die beiden heute durchgeführt haben. Zur Vorwarnung: Da geht es dann etwas anders zu. Und das ist dann definitiv nicht U18.


Und noch eine Kleinigkeit:
Habt ihr Lust, dass ich Mal ein Kapitel über mich schreibe?
D.h ein paar Infos über mich und mein Leben.
Vielleicht interessiert euch ja, was für ein Mensch hinter dieser Geschichte steckt.
Falls ihr irgendwelche Fragen an mich habt, die ich euch beantworten soll, schreibt sie gerne in die Kommentare

Scorbus | Father And Son - Erbe der VergangenheitWhere stories live. Discover now