Kapitel 11

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Albus kam in die große Halle und sah sich um. Er suchte Scorpius. Verwirrt sah er zu seiner Cousine und ging an den Gryffindor-Tisch zu ihr. „Sag mal Rose, hat Scorpius nicht gesagt, dass er in der großen Halle auf mich warten würde?"
„Weiß ich doch nicht. Ist mir auch relativ egal, du weißt, was ich von Scorpius halte", fauchte sie ihn zickig an.
„Tut mir ja leid, dass ich dich mit solchen Banalitäten belästige, immerhin ist er sonst zuverlässig und immer da wenn wir uns verabreden. Es kommt mir halt komisch vor, dass er noch nicht da ist", fauchte er sie mindestens genauso an.

Er verließ die Große Halle und ging in den Slytherin-Gemeinschaftsraum, wo Scorpius aber auch nicht zu finden war. Albus suchte fast die komplette Schule ab. Er ging in das Badezimmer der maulenden Myrte, suchte jeden Gang nach ihm ab, aber alles ohne Erfolg. Scorpius schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Deshalb beschloss er, wieder in den Gemeinschaftsraum zu gehen und zu hoffen, dass Scorpius bald auftauchte. Aber das tat er nicht. Eigentlich wollte er noch zu Professor McGonnagal gehen und sie darüber in Kenntnis setzen, das Scorpius unauffindbar war, aber er dachte sich, dass er lieber bis morgen warten sollte. Vielleicht war es ja alles nur ein Missverständnis und Scorpius tauchte wieder auf.

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Draco saß an seinem Schreibtisch und schrieb etwas mit einer Feder auf Papier, als Narzissa ihn rufte, und ihn bat, nach unten zu kommen. Er erhob sich von seinem Stuhl und ging nach unten. Dort stand seine Mutter und hielt ihm den Brief entgegen.
„Scorpius hat geschrieben. Mach ihn auf, ich will wissen was er schreibt", forderte sie Draco freudestrahlend auf. Draco nahm den Brief, öffnete ihn und las.

Als er in der vierten Zeile den Namen des Lehrers las, weiteten sich seine Augen und er überflog hektisch den Brief. Das blieb auch Narzissa nicht unbemerkt und sie fragte ihren Sohn entsetzt: „Was steht denn in dem Brief? Jetzt sag schon. Ist etwas passiert? - Draco!"
Draco atmete hektisch ein und aus, ließ den Brief fallen und zog sich die Jacke an. „Scorp - er - er ist in allergrößter Gefahr. Ich muss sofort nach Hogwarts. Korrglock - er ist in Hogwarts!"
„Ich komm mit, Draco. Bitte!", flehte Narzissa, die nun auch geschockt war.
„Vergiss es Mutter, genau das will Korrglock doch. Wer weiß, was er mit dir machen würde? Du weißt genau, dass er es vor allem auf dich abgesehen hat."
Und noch bevor Narzissa protestieren konnte, war er apperiert. Draco wusste genau, wozu Korrglock fähig war. Er war ein Todesser, und zwar einer der schlimmsten Sorte. Korrglock hatte den Malfoys schon mehrfach gedroht, ihnen etwas anzutun, wenn er nur die Gelegenheit dazu bekommen würde.

In der Schule angekommen rannte er, so schnell er konnte zu McGonnagals Büro. Allerdings war diese schon am Schlafen. Draco war verzweifelt und versuchte, irgendeinen Lehrer aufzufinden, der noch auf den Gängen war. Da erblickte er Neville.
„Neville, du - du musst mir helfen, dringend. Ich muss umgehend mit Minerva sprechen. Es geht um meinen Sohn. Er ist in Gefahr."
„Draco, was ist passiert. Was ist mit Scorpius", fragte Neville nach, versuchte aber Draco irgendwie zu beruhigen.
„Bitte - ich muss zu Minerva", rief Draco nun entsetzter.

„Was ist denn hier los? Es ist mitten in der Nacht", rief eine verschlafene Stimme den Gang entlang. Es war McGonnagal. „Draco, was machen Sie denn hier?", fragte sie leicht verwirrt.
„Minerva - ich muss sofort mit Ihnen reden. Dringend. Scorpius ist in größter Gefahr, bitte", flehte Draco der vollkommen hilflos wirkte.
„Warum ist Ihr Sohn in Gefahr? Kommen Sie doch bitte in mein Büro, da können wir über alles reden. Ach, und Neville - bitte komm doch mit, es hört sich nach etwas sehr wichtigem an, da möchte ich eine weitere Lehrkraft dabei haben. Das stört Sie doch nicht etwa, oder Draco?"
„Mir ist relativ egal, wer dabei ist, Hauptsache, ich kann mit Ihnen reden."
Gemeinsam gingen sie in McGonnagals Büro und setzten sich auf die Stühle.
„Also Draco, jetzt beruhigen Sie sich erstmal und dann erzählen Sie mir ganz in Ruhe, was passiert ist. Sie sagten, dass Scorpius in Gefahr ist. Was meinen Sie damit?"

Draco atmete tief durch und erklärte dann: „Dieser neue Professor, Professor Korrglock, er - er ist ein Todesser. Daran besteht kein Zweifel. In der Zeit, als - ich selbst dem dunklen Lord dienen musste, habe ich ihn kennengelernt. Er war damals Todesser der schlimmsten Sorte - und er, er hat uns mehrfach gedroht, sich fürchterlich für Voldemort an meiner Familie zu rächen. Scorpius hat mir eben einen Brief geschickt, in dem er schreibt, dass Korrglock ihn regelmäßig verbal anfeindet, beziehungsweise, unsere Familie beleidigt. Vor einigen Tagen hat er Scorpius gedroht. Dieser Mann - er, er ist zu allem fähig. Bitte, Sie müssen mir vertrauen. Korrglock, er würde alles tun, um meiner Familie zu schaden. Da würde er auf keinen Fall davor zurückschrecken meinem Jungen etwas anzutun. Bitte - Minerva, sie müssen etwas unternehmen. Er, ist mein einziger Sohn - Bitte", flehte er sie an.

Sie sah ihn ungläubig an. „Draco, das ist nicht möglich. Das wüssten wir doch. Er ist kein Todesser."
„Doch Minerva, bitte glauben Sie mir doch. Lassen Sie ihn nochmal überprüfen. Ich flehe Sie an. Nehmen Sie den besten Auror des Landes und lassen Sie ihn prüfen. Und lassen Sie mich bitte zu meinem Sohn. Ich muss wissen, dass es ihm gut geht", schluchzte Draco so verzweifelt, das Minerva keine andere Wahl hatte, als zuzustimmen.
„Minerva, wenn ich kurz hinzufügen dürfte... ich habe schon das ein oder andere Mal mitbekommen, dass er Scorpius beleidigt hat. Darüber wollte ich schon mit Ihnen gesprochen haben, aber ich wollte nichts überstürzen", fügte Neville hinzu.
„Sollte sich wirklich herausstellen, dass er ein Todesser war, wird er nicht mehr länger in Hogwarts bleiben. Draco, bitte - Sie brauchen sich wirklich keinerlei Sorgen zu machen, ihrem Sohn geht es gut. Aber, wenn es Sie beruhigt, kann ich Sie zu ihm lassen. Ich führe Sie in den Schlafsaal", versuchte Minerva ihn zu besänftigen.

Sie verließen das Büro und machten sich auf den Weg in die Kerker, zu den Schlafsälen, der Slytherin. Im Schlafsaal zeigte Minerva auf eines der Betten und sagte: „Dort - dort ist sein Bett, und genau da, liegt er drin."

Scorbus | Father And Son - Erbe der VergangenheitDonde viven las historias. Descúbrelo ahora