Kapitel 21 - Verliererin ?

20 2 1
                                    

V's Sicht: „Was zur Hölle sollte das ?" Ich saß in FBI Jogginghoseanzug bei meinen Vater im Büro und hatte immer noch, dass Gefühl am ganzem Körper zu zittern. „ Scarlett meinte ich hätte einen Panikattacke gehabt" schilderte ich nervös. „ Und was willst du machen, wenn ein kleines Mädchen ertrinkt und du die Einzige in der Nähe bist? Willst du dann etwa auch einen Panikattacke bekommen?!" Er hatten angefangen zu schreien. Seine Stimme kroch bis unter mein Knochenmark. Für einen Moment hielt ich inne. „Du weißt genau woher meine Angst kommt" mehr als ein Flüstern bekam ich nicht heraus. „ Wie bitte" er war aufgestanden. Ich war kein Kind mehr, alt genug um zu kämpfen.
Mit meinen ganzen Mut stand ich auch auf. „Hättest du uns nicht an den Abend alleine gelassen, hättest du dir nicht Feinde gemacht, dann hätte ich nicht mit ansehen müssen, wie MUM IN UNSEREM POOL ERSCHOSSEN WURDE" Stille. Ich bildete mir ein meinen Herzschlag zu hören.

Er setzte sich hin und griff wortlos eine Akte heraus, wo klar erkennbar Tanners Name drauf stand. Ich trat einen Schritt näher an seinen Schreibtisch. „Wenn du das machst" ich hielt inne und wusste, dass das was ich jetzt sagen, würde alles veränderte. „ Werde ich allen erzählen, wie du wirklich Direktor des FBI's geworden bist und wie gerne du mal auf andere Getränke als Wasser zurück greifst" er sagte nichts... sah mir nur fassungslos in meine Augen.

Ich machte kehrt ginge zu Tür, öffnete sie und knallte sie zu. Er würde nichts machen können, ich hatte ihn in der Hand und es fühlte sich zum ersten Mal verdammt gut an.

Das gute Gefühl ließ nach der Hälfte des Flures nach. Je mehr Agents oder Trainees mir entgegen kamen, desto lieber wollte ich mein Bett und einfach nur weinen. Niemand hatte schuld dafür, dass mein Vater kein Herz hat, meine Mutter tot ist und meine Schwester zu feige war und einfach gleich den Kontakt abgebrochen hatte, obwohl ich Ihr letzteres nicht verübeln konnte. Die einzige richtige Familie die ich hatte lebte in Paris, zu weit weg.

„Hey da bist du ja, gehts dir gut? Das sah echt übel aus und ehm ich muss dir was erzählen" und dann war da noch Scarlett. Sie sah mich aufgeregt mit ihren grünen Augen an und hüpfte leicht, wie junges Reh von linken zum rechten Bein und wieder andersherum.

„Scarlett ich kann gerade nicht" ihre Mundwinkel gingen hinunter und ich wusste, dass sie gerade mir ganzer Mühe jedes Buch und jede Information in ihren Kopf durchging, weil sie mir helfen wollte, aber nicht wusste wie. „Scar?" mit großen Augen sah sie mich an. „Sagst du mir bescheid, wenn es irgendwie weiter geht? Ich lege mich so lange hin?" Ich wartete nicht auf eine Antwort, weil ich sowieso wusste, dass sie mir bescheid sagen würde und ich wusste auch, dass sie wusste, dass ich mich nie Tagsüber hinlegte, weil ich schneller als normale Menschen Alpträume bekam, aber jeder Alptraum war mir jetzt lieber, als die Realität.

Scars Sicht: In Agent Alquists Büro angekommen waren wir dieses Mal wenigstens alleine, also ohne Maxwell Cooper, worüber ich froh war. Eve kannte ich ja immerhin, aber wieso war mir dann trotzdem so mulmig zumute?
„Scarlett...", sie seufzte meinen Namen mehr oder weniger. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Ich begann zu reden, ohne abzuwarten, was sie sagen wollte: „Und was jetzt? Das was passiert ist war doch nun wirklich am allerwenigsten meine Schuld, und Vs erst recht nicht! Ich meine ja, ich habe die Aufgabe natürlich nicht bestanden, aber du kennst doch die Geschichte dahinter! V hatte eine Panik Attacke, das kann doch nicht als Minuspunkt zählen!"
Ihr Blick verdunkelte sich, und für einen Augenblick wirkten ihre intelligenten Augen abwesend und leer.
„Ja, ich kenne die Geschichte, Scarlett." Ihre Stimme klang ruhig, distanziert, als wäre „die Geschichte" ein gewöhnlicher Fall und nicht die Ermordung ihrer besten Freundin.
„Aber trotzdem kann so etwas nicht vorkommen. Stell dir vor, V hat mit einem echten Fall zu tun, Da Draußen" - sie hielt inne, legte sich ihre Worte zurecht - „Es darf einfach nicht passieren."
Ich nickte und biss mir auf die Lippe. Was wollte sie jetzt machen? Mich und V nach Hause schicken? Das könnte sie nicht tun!
„Wir werden diesen Test nicht zählen", erklärte sie schließlich, „also müssen wir stattdessen eine alternative Übung machen, damit niemand um seine Punkte betrogen wird. Und bei dieser alternativ Übung muss sich Victoria dann zusammen reißen. Professionalität ist eine sehr wichtige Sache, wenn ihr wirklich FBI Agenten werden wollt."
Sie sah mich eindringlich an, und ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte.
Auf dem Flur vor unserem Zimmer kam mir V entgegen, die wohl zeitgleich aus Grembolds Büro entlassen wurde wie ich aus Eves.
„Hey, da bist du ja, geht's dir gut?", fragte ich direkt, sie trug mittlerweile genau wie ich wieder das einfache FBI Academy Baumwoll-Shirt und die beige Hose, weshalb sie eigentlich wieder normal aussah. Eigentlich.
„Scarlett, ich kann gerade nicht", antwortete sie mir kurz angebunden und ich sah sie irritiert an. Was hatte ihr Vater mit ihr dieses Mal beredet?
„Scar?", redete sie dann doch weiter, „Sagst du mir Bescheid, wenn es irgendwie weiter geht?" Ihre grauen Augen sahen tatsächlich müde aus, aber V legte sich doch eigentlich genau wie ich tagsüber nie hin?
Ich nickte, aber da war sie schon an mir vorbei ins Zimmer gegangen.
Verwirrt runzelte ich die Stirn und blickte in den leeren Flur. Diese ganze FBI Academy Sache lief nicht, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber ganz und gar nicht.
Ich atmete tief aus und schlenderte dann ebenfalls ins Zimmer. Man würde meinen, ich hätte genug vom Schwimmen für den Tag, aber da ich sowieso die nächsten zwei Stunden bis zu Eves neuem Fitness Schwimm Test nichts zu tun hatte, könnte ich ja auch noch ein bisschen trainieren, bevor ich meine Kräfte sammelte. Außerdem hatte mich schwimmen schon immer entspannt, also sprach ja eigentlich nichts dagegen, oder?

Bis sie stirbt I FBI Academy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt