Bis sie stirbt I FBI Academy

Kapitel 38 - 4. November

00:15 Uhr
V' Sicht: Annie hatte uns nach ihrer Verkündung alleine gelassen und noch hinterher geschrien, das Scar ruhig bei mir übernachten kann und das tat Scar dann auch.
„Wie lange haben wir uns nochmal tatsächlich ein Zimmer geteilt?" ich lag auf der Seite gedreht, hatte meine Hände unter meinen Kissen vergraben und sah meine beste Freundin fragend an. „Keine Ahnung, aber mir kommt es vor als wäre das Jahre her" seufzend drehte sie sich auf den Rücken und sah zur grauen Decke hinauf. „Heiraten, dass ist so erwachsen. Waren wir eben gerade nicht erst das erste mal legal in der Disco?" Ich musste lachen und drehte mich ebenfalls auf den Rücken. „Ich meine stell dir vor Tanner unf du würdet auf einmal heiraten und zusammen ziehen." für mich war diese Vorstellung gar nicht mehr soweit weg....
„Weißt du Scar" ich machte ein Pause und fuhr nervös Kreise über mein Bettlagen. „Ich hab das Gefühl, dass wir wirklich langsam erwachsen werden." Mit diesen Worten holte ich kurz Luft, strich mir meine Haare aus dem Gesicht und fing an zu schmunzeln. „Tanner und ich haben letzten über das Thema Heiraten geredet und er hat" drehte mich wieder zur Seite und stützte mich verlegen auf meiner Hand auf. „Mich indirekt gefragt, ob wir auch bald heiraten wollen" Ich hielt inne und wartete nervös auf die Reaktion meiner besten Freundin.
Ihre Grünen Augen fingen an zu strahlen. „Siehst du, am Ende war es gut, dass er dir diesen heißen Kaffee auf dein Shirt geschüttet hat" ich musste Lachen und steckte Scar auch noch damit an. Auf einmal fühlte ich mich zum ersten Mal seit langen geborgen und sorglos.

„Aber nicht das ihr dann euer eigenes Ding durchzieht" Scar sah mich mit ihren funkelten grünen Augen an. „Das wird nicht passieren, wir haben dich doch jetzt schon adoptiert" Konterte ich und sah zu ihr hinunter.
Dieser Boden sah unglaublich unbequem aus und den dunkel blauen Teppich wollte ich auch nicht länger betrachten.
Entschlossen rückte ich so nah, wie möglich an die kalten Wand heran und klopfte auf den Platz neben mir. „Komm hoch, oder willst du lieber auf dem Boden schlafen?"
Mit einem erleichterten Atemzug griff Scar nach ihrem Kissen, ihrer Decke und ließ sich so unelegant, wie möglich neben mir nieder. „ Ich dachte schon, du würdest mich nie fragen"
Jaja... wie nett ich doch war.
„Ist zwar nicht unsere gewohnten Kingsize Betten, aber jetzt werd ich wenigstens nicht frieren" spaßte ich.
Mit den ersten Anzeichen von Müdigkeit, griff ich über sie hinüber und schaltete das Licht aus.
„Schlaf gut, V"
Ich antworte ihr und sagte das Selbe.
„Ich bin froh, dass du meine beste Freundin bist und du weißt das ich dich ganz doll lieb habe?"
Ihre Frage löste ein Stein in meinen Herzen.
Natürlich wusste ich es, aber in letzter Zeit... wir waren einfach nicht mehr so wie früher.
Zufrieden lächelte ich und antworte. „Ja ich weiß. Ich hab dich auch lieb und jetzt Träume etwas interessantes!"

Scars Sicht 7:30 Uhr: Es war wie in alten Zeiten, als ich am nächsten Morgen neben V aufwachte. Als wären wir noch Kinder, und sie hätte mal wieder bei mir übernachtet, unsere Gedanken damit beschäftigt, welche Bagel Dad uns zum Frühstück besorgen sollte und ob wir wohl noch bis zum Nachmittag zusammen spielen könnten. Heutzutage waren die Gedanken beim Aufwachen natürlich nicht mehr so sorglos, denn der Gedanke an Dr. Orwell lag immer noch wie eine dunkle Präsenz über uns, aber als die leichte Morgensonne durchs Fenster herein strahlte, bekam ich doch das Gefühl, dass vielleicht alles gar nicht so schlimm wäre. V und ich hatten uns gestern Abend noch sehr lange und tiefsinnig unterhalten, und mit Annie hatten wir auch noch ein bisschen geredet, da sie sich so über den Heiratsantrag von Sean freute.
Obwohl ich Annies Bett von dieser Seite des Zimmers aus nicht sehen konnte, schien sie noch zu schlafen, und auch V schlief noch friedlich. Ich war froh, dass sie die Angst und Nervosität mal für ein paar Stunden vergessen konnte.
Mich fragend, wie viel Uhr es denn sein könnte, wenn sowohl V als auch Annie noch schliefen, sah ich auf mein Handy und stellte fest, dass es 20 nach 7 war. Außerdem las ich eine Nachricht von Valerie: „hey, wo bist du eigentlich? Bist du etwa vor Sonnenaufgang aufgestanden?" und eine weitere Nachricht, ein paar Minuten später geschrieben: „naja, um halb 9 ist auf jeden Fall das nächste Analysten Event, dann sehen wir uns wohl da."
Ich antwortete ihr, und überlegte, wie ich aus dem Bett heraus manövrieren könnte, ohne V zu wecken, denn wenn um 8:30 Uhr eine Prüfung wäre, könnte ich mir nicht leisten, nochmal einzuschlafen.
Schließlich gelang es mir nicht, aufzustehen, ohne, dass V wach wurde, und sie fragte mich schläfrig nach der Uhrzeit.
„Halb acht", rundete ich auf, „ich hab in einer Stunde wieder so ne Analysten Sache zu tun, also mache ich mich dafür jetzt mal fertig", erklärte ich, und hatte mir schon meine Pantoffeln angezogen. V setzte sich im Bett auf und sah mich merkwürdig eindringlich an, so dass die an die Kindheit erinnernde Übernachtungsatmosphäre wie weggeblasen war. „Aber sei vorsichtig, okay, Scarlett?"
Ich nickte, und versuchte, die Stimmung nicht so angespannt werden zu lassen, allerdings zu mäßigen Erfolg: „Keine Sorge, ich werde schon nicht zu heiß duschen. Wir sehen uns dann beim Mittagessen."