Kapitel 14- Die erste Prüfung

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V's Sicht: „ HAWKINS, STERLING aufstehen, ziehen Sie ihre Schuhe an und folgen sie mir" die kalte, zu laute Stimme des Agents floss durch meine Adern. Im nicht besten aber auch nicht im schlimmsten Zustand sprang ich aus dem Bett heraus und stolperte in die unbequemen Schuhe hinnein, die uns Rekruten gegeben wurden. Das Geheimnis war ich hatte noch überhaupt nicht seit unseren nächtlichen Ausflug geschlafen, was eventuell meine Rettung war, schließlich konnte man es nicht schwer haben aufzustehen, wenn ich gar nicht erst eingeschlafen war, was ich über Scarlett nicht behaupten konnte.
Meine Beste Freundin hatte sich als imaginären Schutz ihre Bettdecke übern den Kopf gezogen und unverständliche Worte von sich gibt die ich nicht ganz schaffte zu entziffern . „ Mensch Scarly" murmelte ich und versuchte in Eile ihr die Decke aus der Hand zu reißen mit Erfolg.
Mit einen halb geöffneten Auge sah sie unschuldig zu mir hinauf. „Steh auf" flüsterte ich und hielt ihr ihre Schuhe entgegen. „Wieso bist du so wach? V ich will aber nicht" knurrte sie und kuschelte sich, wie ein kleines Kind an meinen Arm. „ Noch 2 Minuten bis zum Start" ertönte die selbe kräftige Stimme vom Flur. „ Hast du gehört noch zwei Minuten also steh auf oder willst du das deine Ausbildung endet bevor sie angefangen hat?" die Frage wirkte wohl, denn langsam drückte sie sich hoch in eine eher buckelige aber sitzende Position und zog sich natürlich so langsam wie möglich ihre Schuhe an. „ Jetzt komm schon" ungeduldig riss ich sie mit hoch und zerrte Scarlett mit auf den Flur, wo natürlich alle schon auf uns wartenden. „ Na Sterling hat dein Daddy dich vorher etwa nicht gewarnt, siehst ganz schön scheiße aus" lachte Lacey gehässig und selbst jetzt in ihrem Schlafanzug sah sie hübsch und perfekt aus, ich hasste sie. Ich ignorierte ihren Kommentar und war dankbar darüber das Scarlett zu müde war um es für mich zu tun.
„Rekruten" der selbe unfreundlich aussehende Mann von vorhin wob um seine Aufmerksamkeit. In wenigen Sekunden wurde der Flur ganz still und ich erlaubte mir einen kurzen Blick rüber zu Tanner zu erhaschen, der mich entweder noch nicht entdeckt hatte oder genauso an sein Bett dachte, wie Scarlett. Ich kann bei ihm, wie so oft nicht deuten,  ob er müde ist oder an was er denkt, er stand einfach nur so da, ein paar dunkel blonde Strähnen waren in sein Gesicht gefallen und ein starrer Blick geradeaus gerichtet. „ Und wenn ihr dort angekommen seid erfahrt ihr die nächste Aufgabe" der Agent ohne Haare hörte auf zu reden, die anderen fingen an zu rennen. Ich rannte mit und zog aus Reflex Scarlett mit, die Träge mit halb geöffneten Augen mein Tempo gerade so hielt. „ Komm Scarlett wir müssen einmal kurz schneller werden um Tanner einzuholen ok?" Scarlett nickte nur müde und verschnelte daraufhin mit mir ihre Schritte bis wir Tanner direkt in der Tür nach draußen einholten. "Hey alles ok?" begrüß

Scarletts Sicht: Ohne wirklich zu wissen, was eigentlich los war, folgte ich V zu Tanner und Michael. Hatte irgendein Frühaufsteher zu heiß geduscht und den Feueralarm ausgelöst? Was der Agent eben gesagt hatte, hatte ich nämlich nur mit halbem Ohr mitbekommen, aber ich nahm an, dass das hier bereits irgendein Test war.
„Wo müssen wir jetzt nochmal genau hin?" V schien auch nicht richtig zugehört zu haben.
Ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte kaum zwei Stunden geschlafen, weil mein Buch so spannend gewesen war, und auch wenn ich mit wenig Schlaf zurechtkam, zwei Stunden war sogar für meine Verhältnisse zu kurz.
„Zum Trainingsplatz.", gab Tanner die Antwort auf Vs Frage.
„Zum was bitte?", fragte ich schockiert nach.
„Trainingsplatz. Anscheinend haben die's hier mit Frühsport", stöhnte Michael.
„Entschuldige, Frühsport? Ew." Um diese Uhrzeit Sport hatte mir gerade noch gefehlt.
In unangenehmer Erwartung trottete ich hinter den Jungs und den ganzen anderen Rekruten her, bis wir das Sportgelände erreichten. Sean und Annie waren bereits dort und außerdem ein großer, schlaksiger Typ mit dunkler Haut und unordentlichen Locken. Er war auch einer der wenigen hier, die kaum älter als wir waren.
Alle drei wirkten ebensowenig motiviert wie wir.
„Na, vermisst ihr auch euer Bett?", begrüßte uns Annie.
„Definitiv!", antwortete ich sofort.
„Für mich ist das auch 'n bisschen zu früh", stimmte Sean zu und stellte uns dann den Jungen neben ihm vor: „Das ist übrigens Hector, mein Mitbewohner. Da hab's ich eindeutig besser getroffen als Annie", er sah seine Freundin mitleidig lächelnd an und nickte mit dem Kopf unauffällig in Lacey's Richtung.
Es schien wirklich jedem außer Tanner aufzufallen, dass sie nicht die tollste Person war, aber gut, vermutlich lag seine immer noch nicht verblasste Zuneigung zu ihr daran, dass sie zusammen aufgewachsen waren, und ihr Hollywood Star Aussehen trug möglicherweise auch ein wenig dazu bei.
„Achtung, Rekruten! Ich weiß, es ist früh am Morgen, aber daran werdet ihr euch gewöhnen müssen. Wir wärmen uns heute an eurem ersten Tag ein bisschen auf, und zwar mit Cross Country! Ihr müsst das Ziel in fünf Minuten erreicht haben, am besten schneller!"
„Fuck... ich glaube, ich habe einen Zahnarzttermin", flüsterte ich V zu. Das war in der Schule öfters meine Ausrede gewesen, um aus dem Sportunterricht rauszukommen, und wenn ich doch mitgemacht hatte, hatte ich immer zusammen mit Louisa Gordon das Schlusslicht gebildet, und es gab viel bonding time über unsere nicht vorhandenen Sporttalente, weswegen wir uns letztendlich angefreundet hatten. Was Louisa wohl mittlerweile machte?
„Es geht los, Scar!"
Ein Startknall ertönte und V zog mich am Handgelenk mit. Die Masse von FBI Rekruten sprintete los über das Gelände, und ich setzte mich trotz mangelnder Motivation ebenfalls in Bewegung.
Annie war eine schnelle Läuferin und hatte uns bald hinter sich gelassen, Sean gelang es, mit ihr auf einer Höhe zu bleiben, und Hector schien ebenfalls nicht schlecht zu sein.
Ich wusste, dass V schneller wäre, als sie alle drei, und Tanner eigentlich auch nicht direkt ins hintere Drittel zurückgefallen wäre, aber aus Solidarität zu mir gaben sie nicht alles. Oder vielleicht war Tanner auch einfach noch zu müde.
Bald rannten wir am Wald entlang, durch den wir gestern noch gestrauchelt waren, und obwohl wir deswegen ja bereits mit dem Terrain vertraut waren, waren immer weniger Leute hinter uns.
Ich versuchte, mich anzustrengen, jedoch gaben weder meine Beine noch meine Lunge mehr Geschwindigkeit her, was vermutlich daran lag, dass ich noch nie in meinem Leben zum Spaß gerannt war und daher auch nicht durch Übung etwas gegen meine mangelnde Begabung getan hatte.
„Also, Scar, Forrest Gump wird aus dir nicht, denke ich?", kommentierte Tanner, während wir unter den Baumkronen durch hetzten.
„Naja", keuchte ich, „vielleicht nicht im Hinblick aufs Rennen. Aber ich könnte mir schon vorstellen, mit Garnelenfang reich zu werden... oh, was würde ich jetzt für Wasser und ein Shrimpomelett tun..."
„Vier Minuten", flüsterte V.
Ich wusste, dass sie schon längst im Z iel sein könnte, wenn sie gewollt hätte, aber stattdessen beharrte sie darauf, dass wir drei zusammen ankamen - dabei hatten wir nur noch eine Minute und die Ziellinie war noch nichtmal zu sehen.
Ich konnte nicht mehr. „Lasst mich hier liegen. Es ist aus mit mir, lasst mich zurück, rennt ins Ziel. I am peppered, ich bin im Sack, ich bin durch!" ich ließ mich ins Gras fallen. Es war auch noch feucht, ih. Ich wollte nicht, dass V und Tanner meinetwegen nicht rechtzeitig im Ziel ankamen, Solidarität hin oder her und ein bisschen morgendliches Melodrama musste manchmal eben auch sein.
V verdrehte die Augen und reichte mir ihre Hand. „Drama Queen. Du warst doch diejenige, die mich damals gezwungen hat, Marathon Man anzusehen. Hast du aus dem Film denn gar nichts fürs Leben gelernt?"
Widerwillig ließ ich mich von ihr wieder hochziehen.
„Tja, ich nehme an, sollte ich mich jemals in der im 21. Jahrhundert doch nicht mehr ganz so wahrscheinlichen Situation befinden, von einem Nazi Zahnarzt gefangen genommen zu werden, müsste ich mich wohl mit der Kraft der Wissenschaft irgendwie aus der Affäre schlängeln. Oder du kommst mich einfach rechtzeitig retten."
„Warte...", wir waren mittlerweile wieder am joggen und Tanner schien einen Einfall zu haben.
„V, renn ins Ziel so schnell du kannst, ich habe eine Idee!"
Bevor er genauer spezifizierte, was er vorhatte, hatte er es schon umgesetzt: ohne Vorwarnung hob er mich hoch und rannte so schnell er konnte los, während V nach einem kurzen Moment des Erstaunens Tanners Befehl folgte und wie Flash los flitzte.
Ich dagegen schrie ein wenig, da Tanner trotz meines Gewichts noch sehr viel schneller war als ich alleine.
Alles ging auf einmal schnell; das Gras und die Bäume wurden verschwommen und änderten sich dann wieder in Asphalt und auf einmal war die Ziellinie da und Tanner ließ mich runter und brach dann lachend und keuchend zusammen.
„Wow"
V lächelte ebenfalls und beugte sich über uns.
„Ihr habt es noch geschafft. 4, 55."
Der Agent, der unsere Zeit gestoppt hatte, musterte uns skeptisch.
Er war ein Mann im mittleren Alter mit dunkelrotem Haar und Dreitagebart, der ihn ein bisschen aussehen ließ, wie einen Kleinganoven statt wie einen FBI Agenten.
„Das ist noch in der Zeit!", verteidigte ich uns.
„Ja, aber sie sind ja nicht selbst gerannt, wenn ich das richtig gesehen habe, oder?"
Okay, dagegen konnte ich nichts sagen.
„Das ist Teamwork!", protestierte Tanner.
Der Agent schien zu überlegen.
„Hm, also das entspricht zwar nicht den Regeln, aber es spricht auch nicht explizit gegen die Regeln. Sie haben es also geschafft, Briggs und Hawkins."
Auf diese Nachricht gaben Tanner und ich uns erstmal ein High Five.
Zurück am Start angekommen begegneten wir Agent Maxwell Cooper, der bereits ein Tablet in der Hand hielt, auf dem ihm anscheinend unsere Laufzeiten angezeigt wurden.
„4,55, für Hawkins und Briggs, hm? Ganz schön knapp." Er begutachtete uns überheblich.
„Besser spät als nie, oder?", konterte ich, „Schließlich waren wir noch in der Zeit."
Der Agent sah wieder auf die Zahlen. „Und Sterling, 4 Minuten 30? Von Ihnen hätte ich mehr erwartet."
Mein Blick schoss zu V rüber, aber sie machte eine wegwerfende Geste, als sei ihr das völlig egal. Alles musste für sie vermutlich doppelt so schwer sein, da sie die Tochter des FBI Chefs war, weswegen jeder immer perfekte Leistungen von ihr erwartete.
„Geht jetzt zu den anderen Rekruten rüber."
Ohne uns eines weiteren Blickes zu würdigen deutete Agent Cooper lediglich vage in die Richtung auf dem großen Trainingsplatz, wo fast alle angehenden Agenten bereits versammelt standen.
„Hoffentlich sagen die uns jetzt, wir können nochmal ins Bett gehen", murmelte ich, aber so viel Glück würde ich nicht haben.

Glaubt ihr Scarlett steht das Alles durch ?💕 Wollt ihr ein Kapitel pro Woche haben ? Wenn ja welchen Tag?

Bis sie stirbt I FBI Academy Where stories live. Discover now